Gefährliche Wechselwirkung
LKA warnt vor angeblicher "Forschungschemikalie": Zahlreiche Todesfälle und Vergiftungen in Bayern
04.02.2025, 11:30 Uhr
Rauschgiftexperten schlagen Alarm: Der Konsum sogenannter Research Chemicals, auch "Forschungschemikalien" genannt, hat in Bayern innerhalb weniger Monate zu zahlreichen Todesfällen und Vergiftungen geführt. Nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamt sind seit September 2024 mindestens sieben Menschen zwischen 17 und 38 Jahren nach der Einnahme solcher Substanzen gestorben. In weiteren Fällen kam es zu schweren Vergiftungen, darunter ein kurzzeitiger Herzstillstand.
Bei den betreffenden Stoffen handelt es sich meist um Neue psychoaktive Substanzen (NpS), darunter synthetische Opioide der Nitazen-Gruppe. Diese Stoffe unterliegen derzeit weder dem Betäubungsmittelgesetz noch dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz. Deswegen sind sie leicht erhältlich: Sie werden in offiziellen Online-Shops als "Forschungschemikalien" angeboten, die angeblich für Laboranalysen oder industrielle Zwecke bestimmt sind.
Dringende Warnung vor Einnahme der Substanz
Das Bayerische Landeskriminalamt warnt eindringlich vor dem Konsum dieser Substanzen. "Es gibt bei diesen Chemikalien noch keine gesicherten Erkenntnisse, in welcher Konzentration welche Wirkung erzeugt wird", heißt es in einer Pressemitteilung. Bereits geringe Mengen könnten zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Besonders riskant seien Wechselwirkungen mit Medikamenten, Alkohol oder anderen psychoaktiven Stoffen, die unkalkulierbare Folgen haben könnten.
Mehrere toxikologische Gutachter haben die Research Chemicals in den Körpern Verstorbener nicht nur nachgewiesen, sondern auch als Todesursache belegt. Auch die ermittelnden Kriminalpolizeidienststellen bestätigen diesen Zusammenhang.
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