Lebensgefährliche Aktion

Mit 140 Stundenkilometern: Jugendliche flüchten in Auto durch Franken vor der Polizei

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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30.05.2025, 13:32 Uhr
In Franken sind Jugendliche bei Tempo 140 in einem Auto vor der Polizei geflüchtet. (Symbolbild)

© IMAGO/Silas Stein In Franken sind Jugendliche bei Tempo 140 in einem Auto vor der Polizei geflüchtet. (Symbolbild)

Zwei Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren haben sich im Landkreis Lichtenfels nachts eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei geliefert. Die Beamten wollten laut einer Mitteilung die beiden Wagen in Altenkunstadt kontrollieren, weil die Fahrer auffallend jung wirkten. Doch anstatt anzuhalten, rasten die beiden mit bis zu 140 Kilometern pro Stunde davon - und stoppten erst am Ortsausgang.

In den Autos, die sich die beiden von Familienangehörigen genommen hatten, befanden sich weitere minderjährige Mitfahrer. Gegen die Jungen wird nun wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und dem unbefugten Gebrauch von Kraftfahrzeugen ermittelt.

Eine spektakuläre Verfolgungsfahrt, die in der tschechischen Hauptstadt Prag begann und bis in die Region ging, fand zudem ebenfalls vor wenigen Tagen erst statt. Am frühen Freitagmorgen, 23. Mai 2025, fand die Aktion auf der Bundesautobahn A6 im Bereich einer Baustelle zwischen der Rastanlage Oberpfälzer Alb und der Anschlussstelle Sulzbach-Rosenberg erst ihr Ende. Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz wenige Tage später in einer Pressemitteilung von Mittwochnachmittag (28. Mai 2025) erklärt, sei hierbei ein 49-jähriger Mann von der Polizei festgenommen worden.

Die Flucht begann, nachdem eine Polizeistreife in Prag gegen den Mann eine Verkehrskontrolle durchführen wollte. Der Tatverdächtige ignorierte die Anhaltezeichen und flüchtete stattdessen in Richtung Deutschland. Um 5.23 Uhr überquerte er dabei die Grenze bei Waidhaus. Drei tschechische Polizeifahrzeuge setzten die Verfolgung auf deutscher Seite fort. Am Grenzübergang touchierte der Flüchtige dann ein Verkehrszeichen und verursachte dadurch einen Flurschaden.

Ab der Anschlussstelle Vohenstrauß-Ost übernahmen deutsche Polizeikräfte die Verfolgung. Insgesamt beteiligten sich sechs Einsatzfahrzeuge der Grenz- und Bundespolizei. Mit über 200 km/h – so berichten es die Beamtinnen und Beamten in dem Schreiben dazu weiter - raste der Fahrer nun in Richtung Nürnberg und durchquerte dabei das Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald.

In einem Baustellenbereich versuchte er, ein Einsatzfahrzeug rechts über den gesperrten Seitenstreifen zu überholen, wobei er mehrere Warnbarken überfuhr. Dabei wurden beide Vorderreifen beschädigt, was das Fahrzeug fahruntüchtig machte. Gegen 6 Uhr morgens war die Chaosfahrt dann endlich beendet: Der Mann konnte widerstandslos festgenommen werden. Verletzt wurde niemand.

Die Autobahnpolizei Schwandorf übernahm die Unfallaufnahme. Das Fluchtfahrzeug wurde sichergestellt. Am 24. Mai wurde der Tatverdächtige dann dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Amberg vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl, und der Mann wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Gegen ihn läuft nun ein Ermittlungsverfahren, endet die Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberpfalz zu diesem Vorfall vorerst abschließend.


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