Vergiftungsgefahr

Ist Petersilie giftig? Alles über die Giftpflanze des Jahres 2023

25.1.2023, 08:40 Uhr

Die Saatkörner der Petersilie enthalten eine große Menge an Apiol. Das macht sie hochgiftig. © IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra

Die Petersilie ist eines der meistgenutzten Kräuter in der deutschen Küche. Zum Verfeinern von Suppen, als Verzierung von Speisen oder als Zutat im Pesto: Die Petersilie (Petroselinum crispum) wird seit Tausenden von Jahren angebaut und genutzt. Nicht nur in der Küche, sondern auch in der Medizin entfaltet das grüne Kraut seine positiven Effekte. Die Petersilie ist reich an Vitamin C, Mineralien wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen, Magnesium, Mangan, Kupfer und anderen Spurenelemente, die dem menschlichen Organismus gut tun.

Die "dunkle Seite": Was ist an der Petersilie giftig?

Doch was die wenigsten wissen, ist, dass die Petersilie auch hochgiftig sein kann. Im Jahr 2023 haben die Experten vom Botanischen Sondergarten in Hamburg-Wandsbek das grüne Kraut sogar als "Giftpflanze des Jahres" gewählt. Doch was steckt hinter "der dunklen Seite" der Petersilie?

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Im ersten Jahr nach der Pflanzung bilden die Petersilien-Pflanzen eine grundständige Rosette, aus der sich im zweiten Jahr 30 bis 70 Zentimeter lange und dickere Blütenstiele entwickeln, erklärt der Hamburger Botanischer Sondergarten. Die Blüten erscheinen in Form von Dolden, die aus gelbgrünen kleinen Blüten und grün-grauen, eiförmigen Früchten - den Samen - bestehen.

Wann und warum ist Petersilie giftig?

Während und nach der Blütezeit der Petersilie, die im Juni und Juli stattfindet, ist der Verzehr des Krauts untersagt. Denn die Saatkörner enthalten Petersilienöl, das wiederum Apiol beinhaltet. Apiol ist ein wesentlicher Bestandteil der ätherischen Öle verschiedener Petersiliensorten und kann in hoher Konzentration auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus wirken. Der Stoff wurde früher sogar verwendet, um Schwangerschaften abzubrechen. Zudem kann Apiol Nieren- und Leberschäden verursachen.

Es hilft dabei auch nicht, regelmäßig die Blütenschäfte zu entfernen. Besonders hoch ist der Anteil zwar in Samen und Blüten, aber auch in den anderen Pflanzenteilen ist er ab der Blütezeit verstärkt enthalten.

Was tun, wenn die Petersilie blüht?

Auch wenn der Verzehr von Petersilie während und nach ihrer Blütezeit untersagt ist, können Sie die Pflanze weiterhin stehen lassen. Sobald die Samen reif sind, können Sie sie einsammeln und für die Aussaat verwenden. Die Pflanze selbst kann nun asugerissen werden. Wenn aus den Samen wieder eine neue Petersilie wächst, können Sie diese bis zur Blüte unbesorgt verwenden.