Hafermilch und Co

Wie gesund und ökologisch sind pflanzliche Milchalternativen

17.2.2023, 08:16 Uhr

Hafermilch © imago images/Shotshop/Rezeda Kostyleva

Kuhmilch steht in der Kritik. Neben dem Tierwohl wird auch der Klima-Aspekt, der hinter dem Erzeugnis steht, häufig angeführt. Laut der Albert-Schweizer-Stiftung erzeugt die Herstellung von einem Liter Kuhmilch in Europa circa 1,3 kg Kohlendioxid, besser bekannt als das Treibhausgas CO2. Im globalen Durchschnitt beläuft sich der Wert sogar auf 2,4 kg. Zum Vergleich: Die Verbrennung von einem Liter Benzin setzt circa 2,37 kg CO2 frei. Die Emissionen, die für den Transport, die Lagerung sowie die Verarbeitung der Milch benötigt werden, sind hierbei noch nicht berücksichtigt.

Pflanzendrinks werden beliebter

Immer mehr Menschen greifen nicht zuletzt aus diesem Grund zu pflanzlichen Milchalternativen. Laut des Informationsdienstes des Instituts der deutschen Wirtschaft hat sich der Verkauf von Pflanzendrinks im Einzelhandel zwischen 2018 und 2020 verdoppelt. Dabei ist der Haferdrink eindeutig die beliebteste Sorte und macht circa 56 % des Verkaufs aus. Auf Platz zwei und drei landen die Alternativen aus Soja und Mandeln. Doch ist die Pflanzenmilch wirklich eine geeignete Alternative für Kuhmilch?

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Die Ökobilanz von Pflanzendrinks ist meist besser als die von Kuhmilch. Laut quarks entstehen durch die Herstellung von Milchalternativen deutlich weniger Treibhausgase als bei herkömmlicher Milch. Auch im Punkto Wasserverbrauch und Landnutzung können sich die Alternativen sehen lassen. Der Wasserverbrauch von Mandel- und Reisdrinks liegt jedoch höher als der von Kuhmilch.

Beim Kauf von Mandelmilch lohnt es sich, einen Blick auf die Herkunft der Rohstoffe zu werfen. Denn Mandeldrink, der mit Mandeln aus Kalifornien hergestellt wird, hat eine entsprechend schlechtere Umweltbilanz als ein Produkt aus europäischen Mandeln. Das Soja für Sojadrinks stammt überwiegend aus Europa und nicht etwa aus dem Regenwald. Die beste Ökobilanz besitzt der Haferdrink. Laut der Albert-Schweizer-Stiftung wirkt sich dieser im Vergleich zu halbfetter Kuhmilch um rund 70 Prozent weniger auf das Klima aus. In der Herstellung werden nur circa 40 Prozent der Energie benötigt. Die Landnutzung ist ebenfalls um beinahe 80 Prozent geringer.

Sind Pflanzendrinks gesünder?

In Sachen Klimabilanz ist die Sache also recht eindeutig. Der Vergleich von Pflanzendrinks und Kuhmilch im Hinblick auf die Nährwerte ist jedoch schwierig. Bei Kuhmilch handelt es sich um Muttermilch, die Nährstoffe für den Nachwuchs der Kuh enthält. Pflanzendrinks sind Getränke aus Saaten, Nüssen oder Hülsenfrüchten, die der Kuhmilch optisch und in der Konsistenz ähneln. Beide Nahrungsmittel haben Vor- und Nachteile.

Verschiedene Milchalternativen enthalten demnach verschiedene Nährstoffe. Googelt man diese, wird deutlich, wie stark die Inhaltsstoffe je nach Art des Pflanzendrinks schwanken. Meist enthält Kuhmilch mehr Kalorien als die pflanzlichen Alternativen. 100 ml Sojamilch enthalten circa 3,2 Gramm Eiweiß, ähnlich wie Kuhmilch. Haferdrink beinhaltet lediglich 0,5 Gramm Eiweiß. Manche Drinks enthalten Zusätze wie Calcium, dieses kommt von Natur aus in Kuhmilch vor und ist wichtig für die Knochen. Pflanzendrinks enthalten im Gegensatz zur Kuhmilch jedoch kein Cholesterin oder Laktose und eignen sich deshalb besser für Menschen, die laktoseintolerant sind oder auf ihre Cholesterinwerte achten müssen.