Religion

Chanukka 2024: Datum & Bedeutung 

20.2.2024, 13:24 Uhr

Chanukka ist ein wichtiges jüdisches Fest. © IMAGO/imageBROKER/Oleksandr Latkun

In der dunklen Jahreszeit feiern die Juden acht Tage lang das Lichterfest "Chanukka". Damit erinnern sie sich an drei zusammenhängende Ereignisse in der jüdischen Geschichte, die von Bewahrung und Selbstbehauptung ihrer Religion berichten: der zweiten Weihe des Tempels in Jerusalem, der Befreiung aus hellenistischer Herrschaft und dem Lichtwunder, welches acht Tage dauerte.

Oftmals werden morgens in der Synagoge besondere Gebete ausgesprochen. Aber welche Traditionen gibt es rund um das Chanukkafest noch?

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Der Begriff "Chanukka" stammt aus dem Hebräischen und bedeutet "Weihung" oder "Einweihung". Andere Schreibweisen sind "Chanukkah" oder "Hanukkah". Das Chanukka-Fest ist auch als Lichterfest bekannt und findet jährlich zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 3597 jüdischer Zeitrechnung (164 vor Christus) statt. Das Fest dauert acht Tage und beginnt am 25. Tag des Monats Kislev (dritter Monat im jüdischen Kalender).

Chanukka findet jedes Jahr am 25. Kislev statt, da der Tempel in Jerusalem an diesem Tag neu eingeweiht wurde. Da der jüdische Kalender sich am Mond orientiert, ist der Termin im uns geläufigen gregorianischen Kalender immer anders. Im Jahr 2024 beginnt das Lichterfest am Abend des 25. Dezembers und dauert bis zum Abend des 2. Januar an.

164 vor Christus gab es das sogenannte Seleukidenreich, das nach dem Tod Alexanders des Großen (356-323 v. Chr.) entstand. Dieses Reich war von der damaligen griechischen Kultur geprägt und erstreckte sich auch über das Gebiet des heutigen Israels. Damit war auch Jerusalem besetzt. Den Menschen jüdischen Glaubens wurde das Leben damals mit ständig neuen Gesetzen und hohen Steuern schwer gemacht. Die Besatzer plünderten zudem den Tempelschatz und setzten den israelitischen Gott Jahwe offiziell mit ihrem Gott Zeus gleich. Gleichzeitig verbaten sie das Lehren der jüdischen Religion. Das jüdische Volk wehrte sich dagegen und besiegte die Seleukiden im Makkabäer-Aufstand. Dabei eroberten sie sich ihren Tempel in Jerusalem zurück und weihten ihn erneut ihrem Gott.

Nachdem die Juden den Tempel wieder in ihrem Besitz hatten und reinigen wollten, fanden sie nur einen kleinen Rest geweihten Öls für die Menora, den siebenarmigen Leuchter im Tempel. Allerdings sollte das Licht der Menora eigentlich nie erlöschen. Die Flamme brannte Legenden zufolge trotz des Ölmangels acht Tage lang. In diesen Tagen konnte ein neues, geheiligtes Öl hergestellt werden.

Chanukka ist kein gesetzlicher Feiertag. Das Lichterfest zählt zu den sogenannten "Halbfeiertagen". Dies bedeutet, dass der Tag nicht auf biblische Gebote, sondern auf historische Ereignisse zurückgeht. Daher können die Juden auch erst nach ihrer Arbeit das Chanukkafest feiern. Schulen sind in Israel zwar geschlossen, die Büros und Geschäfte haben aber regulär geöffnet.

In unseren Beiträgen können Sie eine Liste aller gesetzlichen Feiertage in Deutschland 2024 finden.

In einigen deutschen Städten wie beispielsweise in der Hauptstadt Berlin stellen die jüdischen Gemeinden meterhohe Chanukka-Leuchter an öffentlichen Plätzen auf. In Berlin steht mit einer Höhe von zehn Metern auch der größte Chanukka-Leuchter in Europa. In Deutschland wird Chanukka auch als Familienfest gefeiert. Dazu gehört das gemeinsame Essen mit der Familie, das Anzünden der Kerzen, das Verteilen von Geschenken und das Drehen eines speziellen Kreisels.

Weihnachten und Lichterfest 2021 in Berlin. © Andreas Gora via www.imago-images.de

Der sogenannte Dreidel hat vier Seiten, auf die er nach dem Drehen fallen kann. Jede Seite zeigt einen anderen Buchstaben, die zusammen für den Satz "Ein großes Wunder geschah dort" stehen. Mit dem Kreisel spielen die Kinder an Chanukka meist um Süßigkeiten. Je nachdem, welche Seite oben liegt, muss man Süßigkeiten in eine Kasse legen oder darf sich aus der Kasse bedienen.

An Chanukka treffen sich Familie und Freunde, die Kinder erhalten Geschenke oder Geld. Einige Eltern verschenken sogar acht Päckchen, damit ihre Kinder jeden Tag ein neues Geschenk aufmachen können. Zudem werden traditionelle Speisen verzehrt, typische Lieder gesungen und Spiele gespielt. Das populärste Spiel ist das oben genannte "Dreidel-Spiel" (siehe oben). Dieses Spiel basiert mehr auf Glück als auf Verstand und ist sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen beliebt. Geld zu spenden ist ebenfalls eine wichtige Tradition des Chanukka-Festes.

  • Chanukka-Leuchter: Chanukka-Kerzen anzünden: Chanukka trägt den Namen "Lichterfest", da während des achttägigen Fests täglich der traditionelle achtflammige Leuchter (Chanukkia) angezündet wird. Dabei werden aber nicht alle Kerzen zur gleichen Zeit entflammt, sondern jeden Wochentag eine neue Kerze direkt nach dem Sonnenuntergang. Alle acht Kerzen sind gleich hoch und stehen in einer gerade Reihe. Ein neuntes Licht, welches ein wenig höher steht, wird zum Anzünden verwendet. Mit der sogenannten Schamasch-Kerze (Diener) wird jeden Tag eine andere Kerze angezündet. Gleichzeitig werden Lobpsalmen ausgesprochen und in den Synagogen besondere Abschnitte aus der Thora vorgelesen.

  • Typische Chanukka-Gerichte: Typisches Chanukka-Essen sind gebratene Speisen in Öl wie Latkes (Kartoffelpfannkuchen) oder Sufganiyot (Krapfen mit Marmelade oder Vanillecreme).
  • Ein Wunsch zu Chanukka: Nicht alle Wünsche sind materiell, auch nicht bei Kindern. Deshalb sprechen viele Juden an allen acht Tagen verschiedene Wünsche aus, während sie die Kerzen anzünden.