Ein Gewinn für beide Seiten

Neue Studie: Im Haushalt mithelfen macht Kinder erfolgreich, selbstbewusst und teamfähig

17.11.2021, 11:39 Uhr
Beziehen Eltern ihre Kinder im Haushalt mit ein, dann fühlen sie sich eher ernst genommen. 

© Christian Beutler, NN Beziehen Eltern ihre Kinder im Haushalt mit ein, dann fühlen sie sich eher ernst genommen. 

Hausarbeit ist für die allermeisten lästige Pflicht. Das sieht bei Familien mit Kindern nicht anders aus. Und obwohl die Arbeiten für die Gemeinschaft erledigt werden, bleibt es im schlechtesten Fall an einer Person hängen, der Vater oder die Mutter übernehmen. Warum Eltern Kindern damit sogar etwas wegnehmen und wie Sie Ihre Kinder dafür gewinnen können, mehr zu helfen, haben wir für Sie zusammengetragen.

Eine Langzeitstudie der Harvard Medical School hat herausgefunden, dass Kinder, die im Haushalt halfen, später erfolgreicher, selbstbewusster und teamfähiger waren. Die Kinder agierten auch im späteren Leben gemeinnütziger. Woher das kommt, hat eine weitere Studie der Universität Minnesota untersucht.

Kinder tragen zum Gemeinwohl bei

Laut der Studienleitung Marty Rossmann fühlen sich Kinder durch das Einbringen in die Hausarbeit mehr ernstgenommen und als Teil der Gemeinschaft, da sie die Aufgaben für das Gemeinwohl erledigen. Somit lernen Kinder durch kleine Hausarbeiten etwas fürs Leben. Wenn die Kinder einige Routineaufgaben wie Staubsaugen regelmäßig durchführen, dann lernen sie auch, sich zu organisieren.

Damit Kinder etwas lernen und die Aufgaben nicht als lästige Pflichten begreifen, ist der Umgang mit diesen essentiell, sagt der Bayerische Rundfunk. Eltern sollten Hausarbeiten nie als Strafe einsetzen und auch ihren eigenen Umgang damit unter die Lupe nehmen. Lebt man den eigenen Kindern nämlich vor, dass die Arbeiten eine Qual sind, dann werden die Schützlinge auch weniger gerne helfen.

Mit kleinen Aufgaben beginnen

Dabei helfen vor allem kleinere Kinder oftmals mit Begeisterung. Sie wollen den Erwachsen gerne assistieren, deshalb kann man sie schon ab zwei bis drei Jahren einbinden: Wie sie etwas holen oder im Garten beim Gießen helfen zu lassen. Später können es dann auch anspruchsvollere Aufgaben sein, wie den Tisch zu decken, die Spülmaschine einzuräumen oder beim Kochen zu helfen.

Ab dem Grundschulalter kann das Kind auch aktiv in die Sauberhaltung des eigenen Kinderzimmers eingebunden werden. Wichtig ist aber immer, dass man dem Kind auch beim Haushalt zur Seite steht und genug Geduld mitbringt, die Aufgaben kindgerecht zu erklären, betont der Bayerische Rundfunk.

Wenn man aufgrund der eigenen Ungeduld die Aufgaben doch lieber schnell selbst macht, dann kann das für die eigenen Kinder sogar zum Nachteil werden. Der Kinder- und Jugendarzt Rupert Dernick hat herausgefunden, dass durch kleine Arbeiten im Haushalt Kinder besser gefördert werden als beispielsweise durch Kurse im Klavierspielen oder Ballett.

Bei Familie.de finden sich drei hilfreiche Tipps, die es vereinfachen, die Kinder mit einzubeziehen. Wenn man seine Sprösslinge lobt und ihnen Anerkennung für die getane Aufgabe zeigt, dann werden sie auch das nächste Mal lieber ihren Pflichten nachkommen. Außerdem sollten die Aufgaben gerecht eingeteilt werden und wenn ein Kind mal nicht der vereinbarten Hausarbeit nachkommt, dann sollte man ihm die Wahl lassen zwischen zwei Aufgaben. So kann es selbst wählen und es wird nicht über das Kind bestimmt.

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