Richtige Hygiene

Dermatologin stellt klar: So oft sollten Sie Ihr Gesicht waschen

7.7.2022, 15:38 Uhr
Dr. Yael Adler, Dermatologin und Autorin von „Haut nah“, hat in einem Interview darüber aufgeklärt, wie die Haut im Gesicht richtig gepflegt werden kann.

© Mindful Media, obs Dr. Yael Adler, Dermatologin und Autorin von „Haut nah“, hat in einem Interview darüber aufgeklärt, wie die Haut im Gesicht richtig gepflegt werden kann.

Die Dermatologin Dr. Yael Adler hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news darüber gesprochen, wie viel und vor allem welche Pflege für unsere Haut gesund ist. Ihrer Aussage zufolge gilt bei der Gesichtspflege das Motto "Weniger ist mehr".

Laut Adler kommt die Haut im Gesicht sehr gut damit zurecht, wenn sie nicht immer gewaschen wird oder zumindest, wenn sie nur mit Wasser und einem Handtuch gewaschen wird. Andere Reinigungssubstanzen sind bei einem leichten Make-up nicht nötig - dieses lässt sich mit warmem Wasser einfach entfernen. Bleibende Restpartikel dürfen Adlers Aussage nach auf jeden Fall auf der Haut bleiben, bevor die Schutzmechanismen der Haut mit diversen Substanzen entfernt werden.

Anti-Aging-Effekt

Diese Schutzmechanismen der Haut, kombiniert mit Oberhautfetten, braucht mehrere Wochen, um überhaupt zu entstehen und ist sehr gut für die Haut im Gesicht, da sie vor Austrocknung schützt und die Haut pflegt. Zudem haben wir einen Säureschutzmantel. Er sorgt dafür, dass die richtigen Bakterien auf der Haut sind, die unser Immunsystem darauf trainieren sollen, einen Anti-Aging-Effekt zu erzielen. Außerdem sollen sie vor Infektionen schützen und "einen angenehmen Geruch verleihen".

Hinzu kommt, dass wir auch Hornschüppchen auf der Haut haben, die "mechanisch schützen und Feuchtigkeit einschließen." Ständiges Reinigen der Haut ist daher "gar nicht so gut", betont Adler. All diese Faktoren sorgen dafür, dass sich die Haut quasi selbst reinigt. Auf der Gesichtshaut legt sich natürlich auch Schmutz und Staub ab. Zur Entfernung empfiehlt Adler warmes Wasser und ein Mikrofaserhandtuch. Da die Haut nicht dafür vorgesehen ist, geschminkt zu sein, kann bei hartnäckigeres Make-up selbstverständlich auch ein Abschminkprodukt verwendet werden. Dabei sind etwa "Öle oder ein Augen-Make-up-Remover notwendig."

Bei seltener Verwendung solcher Produkte sollte sich die Haut auch nicht entzünden. Dies könnte eher passieren, "wenn man sie zu viel pflegt und die Schutzmechanismen herunter wäscht. Die Folge sind Kontaktallergien, Reizungen oder Kosmetikakne" sagt die Dermatologin weiter. Auch Cremes, die verschiedene Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Farbe und Duft beinhaltet können Hautprobleme provozieren.

Geheimtipps einer Dermatologin

Statt zu vielen Pflegeprodukten zu greifen, rät Adler dazu, Sheabutter auf Jochbein und Lippen aufzutragen. Es gibt auch Derma-Membranstruktur-Cremes, die "hautähnliche Lipide, die den Hautfetten sehr ähneln" beinhalten. Darunter könne die Haut atmen und sich regenerieren. Aber auch diese sollte nur an Stellen aufgetragen werden, die es nötig haben. Der letzte Hinweis der Dermatologin: "Zu guter Letzt ist Sonnenschutz wichtig."

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