Gesundheitsamt warnt

Herzinfarkt-Risiko bei Kälte erhöht – wie Sie sich schützen

Greta Nagel

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19.1.2024, 06:00 Uhr
Das Gesundheitsamt warnt vor einem höheren Herzinfarktrisiko bei Kälte.

© IMAGO / Mika Volkmann/ IMAGO / imagebroker Das Gesundheitsamt warnt vor einem höheren Herzinfarktrisiko bei Kälte.

Derzeit liegen die Temperaturen bundesweit fast überall unter dem Gefrierpunkt. Laut dem "Fränkischen Wetterochs" kann es in der Region in den nächsten Tagen sogar bis unter -10 Grad Celsius kalt werden. Das erhöht nicht nur das Risiko vor der Tür auszurutschen, ebenso steigt das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. Davor warnt das Gesundheitsamt Nürnberg in einer Pressemitteilung. Besonders gefährdet seien Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Sie sollen deshalb auf schwere körperliche Aktivitäten wie Schneeschippen oder Sport im Freien verzichten. Das beugt einem Herzinfarkt vor, so das Gesundheitsamt.

Zwar ist regelmäßige Bewegung empfehlenswert, die Deutsche Herzstiftung rät aber eher zu weniger anstrengenden Aktivitäten wie Spaziergänge oder den Sport nach drinnen zu verlegen, zum Beispiel in ein Schwimmbad, eine Sporthalle oder ein Fitnessstudio.

Renate Scheunemann, Umweltmedizinerin des Gesundheitsamts Nürnberg, die in der Pressemitteilung zitiert wird, empfiehlt außerdem bei den niedrigen Temperaturen durch einen Schal zu atmen, den man sich über Mund und Nase legt. Von diesem Trick würden auch fitte Menschen ohne Herzerkrankung profitieren, da die Luft so bereits vorgewärmt in die Atemwege gelangt.

Der Grund für erhöhtes Herzinfarktrisiko bei Kälte

Wieso die Kälte für Menschen mit Herzerkrankungen besonders gefährlich werden kann, liegt daran, dass sich die Blutgefäße der Haut und verschiedener anderer Körperregionen stark verengen können, erklärt die Deutsche Herzstiftung auf ihrer Website. Der Blutdruck steigt und das Herz muss das Blut gegen einen größeren Widerstand durch die Adern pumpen. Der Herzmuskel und die Gefäßwände sind demnach stärker belastet, es kann sogar zu einer gefährlichen Überbelastung kommen, so die Herzstiftung.

Studie belegt Zusammenhang zwischen Kälte und Herzinfarkten

Den Zusammenhang zwischen kalten Lufttemperaturen und dem erhöhten Auftreten von Herzinfarkten belegt unter anderem die Studie "Swedeheart" der Universität Lund, in Schweden mit über 280.000 Herzinfarkt-Patienten. Die Ergebnisse zeigten, dass an Tagen mit Minus-Temperaturen mehr Herzinfarkte auftreten als an solchen mit Temperaturen über zehn Grad Celsius.