Gefährlicher Stoff
Krämpfe, Durchfall und Übelkeit: Zucchini-Genuss endet für Frau im Krankenhaus
23.8.2024, 17:04 UhrZucchini ist grün, lecker und gesund. Man kann das Gemüse im eigenen Garten anbauen, essen und anschließend – sorry für den schlechten Wortwitz – verdauen. Was die wenigsten wissen: Man kann nach dem Verzehr auch im Krankenhaus landen - und da hört der Spaß dann auf.
Genau das ist einer Frau aus Niedersachsen passiert. Die Gemüsepfanne löste nach kurzer Zeit schwerwiegende körperliche Reaktionen aus.
Darauf sollten Sie unbedingt achten, wenn Sie Zucchini essen.
Bitterstoff Cucurbitacin
Die Frau aus Stolzenau in Niedersachsen hatte die Zucchini von einer Bekannten erhalten, die sie im eigenen Garten angebaut hatte. Trotz des ungewöhnlich bitteren Geschmacks aß die Frau die Gemüsepfanne, weil sie dachte, Bitterstoffe seien gesund. Ein folgenschwerer Fehler. Nach dem Verzehr der Zucchini litt die Frau nach Informationen der "Bild" an einer blutigen Darmentzündung, begleitet von Krämpfen, Durchfall, Übelkeit und Kopfschmerzen. Ursache war der giftige Stoff Cucurbitacin.
Lebensgefährliche Darmschäden drohen
Kürbisgewächse wie Zucchini, Gurken, Kürbisse, aber auch Honig- und Wassermelonen können laut "AOK" den schädlichen Bitterstoff enthalten. Cucurbitacin ist giftig und führt zu unangenehmen, mitunter schweren Magen-Darm-Problemen. Die Pflanzen produzieren das Gift, um sich vor Blattläusen, Schnecken und anderen Fressfeinden zu schützen.
Im Supermarkt oder auf Wochenmärkten erhältliche Gurken, Zucchini und Kürbisse enthalten in der Regel keine oder nur noch sehr geringe Mengen dieser Bitterstoffe. Das hängt damit zusammen, dass sie durch gezielte Züchtung reduziert wurden. In manchen Fällen kommt es allerdings zu einer Kreuzung, die meist im Hobbygarten entsteht. Wer sich von dem mitunter stark bitteren Geschmack nicht abschrecken lässt, muss mit dem folgenden Spektrum an Symptomen rechnen.
Symptome nach Konsum vergifteter Zucchini
Der Konsum von Zucchini mit einem hohen Anteil an Bitterstoffen führt wie bei der Frau aus Niedersachsen zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Durchfall und Magenkrämpfe, sehr selten ist wässriger, teils auch blutiger Durchfall. Nach Angaben der "Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn" treten in bis zu 50 Prozent der Fälle nur leichte Symptome auf.
Schwere Vergiftungen mit Cucurbitacinen können zu lebensgefährlichen Darmschäden führen. Bislang ist jedoch lediglich ein Todesfall gelistet, bei einem "schwer vorerkrankten und schon betagten Mann", der vermutlich größerer Mengen verzehrte. "Weder bei gesunden Kindern noch bei gesunden Erwachsenen sind bisher schwere Verläufe beschrieben." , heißt es auf der Seite.
Was tun nach Symptomen?
Bei leichten Symptomen ist keine Behandlung nötig, bei ausgeprägten Symptomen wie anhaltendem Erbrechen, starken oder auch blutigen Durchfällen oder Kreislaufproblemen sollte dringend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Hilfreich kann in jedem Fall die Einnahme medizinischer Kohletabletten sein. Aktivkohle adsorbiert schnell, universell und mit hoher Kapazität eine Vielzahl von Giften.