Kulinarischer Genuss

Was ist schwarzer Knoblauch?

Elias Thiel

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19.10.2023, 07:33 Uhr
Schonmal vom schwarzen Knoblauch gehört? Hier erfahren Sie, wie Sie Knoblauch fermentieren und wie Sie ihn verwenden können.

© IMAGO/imageBROKER/Jürgen Pfeiffer Schonmal vom schwarzen Knoblauch gehört? Hier erfahren Sie, wie Sie Knoblauch fermentieren und wie Sie ihn verwenden können.

In diesem Artikel:

Schwarzer Knoblauch beschreibt eine fermentierte Variante des gewöhnlichen, weißen Knoblauchs. Durch eine spezielle Methode der Fermentation entwickelt dieser eine schwarze Farbe und hat fortan eine weichere Textur.

Der Fermentationsprozess findet unter kontrollierten Bedingungen statt und dauert ungefähr drei Monate. Dabei wird weißer Knoblauch unter Luftabschluss bei 60 bis 80 Grad und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 80 und 90 Prozent fermentiert.

Schwarzer Knoblauch weist weniger Geruchsstoffe als roher Knoblauch auf – ergo hinterlässt dieser keinen unschönen Mundgeruch. Was Sie gegen herkömmlichen Knoblauchgeruch machen können, erfahren Sie in unserem Beitrag "Knoblauchgeruch neutralisieren".

"Black Garlic" ist leicht verträglich und geht aufgrund des Fermentationsprozesses auch mit vielen anderen gesundheitlichen Vorteilen einher. Schwarzer Knoblauch wird zunehmend in der gehobenen Küche oder als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.

Wie schmeckt Schwarzer Knoblauch?

Schwarzer Knoblauch hat im Vergleich zu weißem Knoblauch einen deutlich milderen und sogar süßlichen Geschmack.

Der scharfe, beißende Geschmack von rohem Knoblauch ist nach der Fermentierung nahezu gänzlich verschwunden. Stattdessen hat schwarzer Knoblauch eine angenehme, leicht süßliche Note und erinnert einen Hauch an Balsamico-Essig oder Lakritz.

Die Textur ist weicher als bei weißem Knoblauch. Der Geschmack von schwarzem Knoblauch macht ihn zu einer vielseitigen Zutat, um ein besonderes Aroma zu erzeugen.

Schwarzer Knoblauch ist ein echter Food-Trend. Bei steigendem Gesundheitsbewusstsein der Menschen stellt sich nun die Frage: Ist schwarzer Knoblauch gesund?

Genau wie weißer Knoblauch geht auch schwarzer Knoblauch mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen einher:

Weißer Knoblauch wirkt entzündungshemmend, blutverdünnend, cholesterinsenkend und blutdrucksenkend. Zudem wird Knoblauch zur Prävention von Kalkablagerungen in den Blutgefäßen (Arteriosklerose) eingesetzt, da dieser die Heilung von Verletzungen in der Gefäßwand unterstützen kann.

Dazu soll die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit verbessert werden. Ebenfalls wird Knoblauch eine entgiftende Wirkung zugeschrieben.

Zudem besitzt der schwarze Knoblauch einen höheren Gehalt an antioxidativ wirkenden Verbindungen, sodass die Wirkung stärker und besser ist. Durch den Fermentationsprozess entstehen bioaktive Verbindungen wie S-Allyl Cystein und Antioxidantien, die entzündungshemmende, antibakterielle und antikanzerogene Eigenschaften haben.

Schwarzer Knoblauch enthält weniger Alliin und Allicin, die für den scharfen Geruch von rohem Knoblauch verantwortlich sind und bei manchen Menschen Magenbeschwerden verursachen können.

Ob fermentiert oder nicht, Knoblauch kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ 2 Diabetes vorbeugen, außerdem ist er antibakteriell und ein natürlicher Cholesterinsenker.

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Schwarzer Knoblauch wird im Allgemeinen als gut verträglich beschrieben, sodass kaum Nebenwirkungen bei übermäßigem Konsum bekannt sind.

Einige Menschen können empfindlich auf Knoblauch reagieren und allergische Reaktionen entwickeln. Darüber hinaus kann der Verzehr großer Mengen von Knoblauch (schwarz oder weiß) bei manchen Menschen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Sodbrennen auslösen.

Da schwarzer Knoblauch den Blutzuckerspiegel senkt, sollten Diabetiker vor dem Verzehr Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Zudem wirkt Knoblauch blutverdünnend. Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten sich also ebenfalls von ihrem Arzt beraten lassen.

Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Der fermentierte Knoblauch geht mit zahlreichen Vor- und Nachteilen einher.

Vorteile von schwarzem Knoblauch

  • Gesundheitliche Vorteile (bioaktive Verbindungen sowie entzündungshemmende, antibakterielle und antikanzerogene Eigenschaften)
  • Angenehmer Geschmack (milder, süßer Geschmack), der in vielen Gerichten gut zur Geltung kommt
  • Lange Haltbarkeit (längere Haltbarkeit durch den Fermentationsprozess)

Nachteile von schwarzem Knoblauch

  • Hoher Preis (schwarzer Knoblauch ist aufgrund des aufwendigen Fermentationsprozesses teurer als weißer Knoblauch)
  • Weniger verfügbar (in vielen Ländern noch nicht weit verbreitet und daher möglicherweise schwerer erhältlich)
  • Weniger "typischer" Knoblauchgeschmack

Schwarzer Knoblauch wird durch eine spezielle Fermentation hergestellt, bei der die Knoblauchzehen bei kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit fermentiert werden. Der Prozess dauert etwa drei Monate und erzeugt dann die bekannte schwarze Farbe und einen süßlichen Geschmack.

Schwarzer Knoblauch selbst herstellen: Knoblauch fermentieren schwarz

Die Herstellung von schwarzem Knoblauch erfordert spezielle Ausrüstung und Fachkenntnisse, sodass die Produktion in den eigenen vier Wänden schwierig ist.

Den Knoblauch also selbst herzustellen, ist keine gute, und schon gar keine nachhaltige Idee. Der Ofen müsste dafür wochenlang im Dauerbetrieb laufen. Es gibt allerdings andere Fermentierungsmethoden. Knoblauch lässt sich beispielsweise mit Honig oder auch in einer Salzlösung fermentieren.

Schwarzer Knoblauch ist mittlerweile in vielen Lebensmittelgeschäften, Reformhäusern und Online-Shops erhältlich. Einige Supermärkte führen den besonderen Knoblauch möglicherweise auch schon in ihrem Sortiment.

Schwarzer Knoblauch ist im Handel als ganze Knoblauchzehen im Glas erhältlich.

Die Anwendung ist nun kinderleicht: Die Knoblauchzehen werden in feine Scheiben geschnitten und können anschließend als Topping auf Pasta, Pizza, Salat, Currys, in Suppen oder Eintöpfen verwendet werden.

Da schwarzer Knoblauch durch die Fermentation besonders zart und weich ist, kann man diesen auch optimal als Aufstrich verwenden.

Zutaten:

  • 1 Dose Kichererbsen, abgetropft
  • 4-5 Knoblauchzehen von schwarzem Knoblauch, zerdrückt
  • 2 Esslöffel Tahini
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • Saft von 1/2 Zitrone
  • 1 Teelöffel Kreuzkümmel
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Wasser zum Verdünnen

Zubereitung:

  1. Zuerst werden die Kichererbsen in eine Küchenmaschine gegeben und zu einer cremigen Konsistenz püriert.
  2. Danach zerdrückt man den schwarzen Knoblauch und gibt Tahini, Olivenöl, Zitronensaft, Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer hinzu.
  3. Die Mischung zur Kichererbsenmasse geben und alles zusammen erneut pürieren. Dabei kann man etwas Wasser hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  4. Den Hummus gibt man in eine Schüssel und beträufelt diesen mit Olivenöl.
  5. Jetzt kann man den Hummus mit Fladenbrot oder Gemüsesticks servieren und genießen.

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