Beliebtes Haustier

Zwerghamster-Haltung: Das müssen Sie beachten

12.4.2024, 07:59 Uhr

Zwerghamster sind beliebte Haustiere. © Caroline Seidel/dpa

Zwerghamster sind quasi der kleine Bruder des Goldhamsters. Es gibt rund 20 verschiedene Arten von Zwerghamstern, sie sind allerdings alle klein - wie der Name schon sagt - und haben einen zarten Körperbau. Daher sind sie für kleine Kinder nicht geeignet. Unvorsichtige Kinderhände könnten sie verletzen.

Zudem sind Zwerghamster eher scheu und man braucht viel Zeit und Geduld, um sie handzahm zu machen. Aber auch dann tolerieren sie die Nähe zum Menschen meist eher, statt sie zu genießen. Dafür sind Zwerghamster sehr aktiv und agil. Damit sind sie Haustiere, die sich vor allem zum Beobachten eignen - weniger zum Interagieren.

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Am häufigsten werden die folgenden vier Zwerghamster-Arten gehalten: der Roborowski-Zwerghamster, der Dsungarische Zwerghamster, der Campbell-Zwerghamster und der Chinesische Streifenhamster.

So sieht der Roborowski-Zwerghamster aus. © imageBROKER/C. Steimer via www.imago-images.de

Der Roborowski-Zwerghamster ist etwa fünf Zentimeter groß und wiegt nur etwa 20 bis 25 Gramm - viel Volumen steckt in seinem Fell. Er hat verhältnismäßig große Ohren und eine weiße Körperunterseite. Dazu kommen weiße Flecken über den Augen. Der Rest des Körpers ist sandfarben bis grau-braun. Er hat eine Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren.

Das ist ein Dsungarischer Zwerghamster. © imago stock&people

Der Dsungarische Zwerghamster ist meist sieben bis neun Zentimeter groß und wiegt etwa 30 bis 40 Gramm. Das Körpergewicht unterliegt aber einen Jahresrhythmus: Im Dezember und Januar sind sie leichter, im Juli und August sind sie schwerer. Das Fell ist auf dem Rücken dunkelbraun bis aschgrau, darüber verläuft ein dunkler Aalstrich. Der Bauch ist hell. Die Grenze zwischen hellem und dunklem Fell verläuft in mehreren Bögen. In der Wildnis werden die Tiere im Winter schneeweiß.

Dsungarische Zwerghamster gelten als zutraulich und leicht zu zähmen, mögen aber keine Streicheleinheiten. Sie werden in Käfighaltung meist ein bis drei Jahre alt.

Auch der Campbell-Zwerghamster aht einen auffälligen Aalstrich. © IMAGO / Nature Picture Library

Der Campbell-Zwerghamster ist eine Unterart des Dsungarischen Zwerghamsters. Sein Fell ist am Rücken aber eher bräunlich-gelb. Es gibt bei den Zuchttieren allerdings viele unterschiedliche Farbvarianten. Der Campbell-Zwerghamster wird acht bis zehn Zentimeter groß.

Chinesische Streifenhamster haben einen schmalen Kopf und Körper. © imageBROKER/C. Steimer via www.imago-images.de

Der Chinesische Streifenhamster ist etwas größer als die anderen hier genannten Zwerghamster (etwa zehn Zentimeter) und hat einen längeren Schwanz. Zusammen mit dem etwas schmaleren Kopf erinnert er ein wenig an eine Maus. Sein Rückenfell ist graubraun, mit einem dunklen Aalstrich. Chinesische Streifenhamster gelten als sehr zutraulich und werden etwa drei bis vier Jahre alt.

Zwerghamster haben in ihrer natürlichen Umgebung einen abwechslungsreichen Speiseplan. Sie fressen Gräser, Kräuter, Samen, Insekten und Beeren. Bei Dsungarischen Zwerghamstern und Campbell-Zwerghamstern sollte die Nahrung etwa zu 40 Prozent aus tierischem Eiweiß bestehen. Dazu kommt die gleiche Menge an Samen von Gräsern und Kräutern. Den Rest bilden andere Pflanzenbestandteile.

Roborowski-Zwerghamster ernähren sich zu etwa 80 Prozent von Gräser- und Kräutersamen. Der Anteil an tierischen Proteinen liegt hier nur bei zehn Prozent. Den Rest bilden andere Pflanzenteile. Chinesische Streifenhamster brauchen etwa 50 Prozent Samen, 30 Prozent Proteine und 20 Prozent weitere Pflanzenteile.

Aufgrund der speziellen Bedürfnisse sollte man nicht einfach nur Goldhamsterfutter geben. Man kann aber Vogelfutter oder Goldhamsterfutter selber ergänzen, um auf eine passende Mischung für den eigenen Zwerghamster zu erzielen. Zudem sollte man die Futtersuche für den Hamster zum Erlebnis machen, indem man das Futter beispielsweise im Gehege verstreut oder versteckt. Außerdem sollte man auch frische Kräuter und Gräser füttern. Statt Leckerlis aus dem Fachhandel empfiehlt sich eine möglichst naturnahe Ernährung. Auch getrocknete Früchte sind zu zuckerhaltig und können dazu führen, dass das Haustier Karies bekommt.

In der Wildnis leben Zwerghamster zeitweise alleine, dann aber auch wieder als Paar oder in Gruppen. Sie sind also keine strikten Einzelgänger. Als Haustier leben die Tiere meist alleine. Damit kommen manche Zwerghamster gut zurecht, andere vereinsamen aber auch und verkümmern in der Einzelhaltung. Aber auch bei der Pärchen- und der Gruppenhaltung muss man vorsichtig sein: Nicht alle Tiere kommen miteinander zurecht. Bei allen Haltungsformen gilt: Beobachten Sie Ihre Tiere genau, ob es ihnen gut geht.

Nur weil Zwerghamster klein sind, heißt das nicht, das sie ein kleineres Gehege brauchen. Die aktiven Zwerghamster brauchen Platz, um sich auszutoben. Der Tierschutzbund empfiehlt mindestens einen Quadratmeter, auch wenn der Zwerghamster täglich Auslauf außerhalb des Käfigs hat.

Der Käfig sollte mindestens 70 Zentimeter hoch sein und 30 Zentimeter tiefe Einstreu halten können. Zudem braucht er mehrere Ebenen und Verstecke. Viele Halter verwenden Terrarien oder Aquarien. Denn an den sonst üblichen Metallgittern können sich Zwerghamster beim Klettern verletzen. Zudem kann man leicht eine dickere Schicht Streu zum Buddeln und Graben einstreuen und gleichzeitig den Zwerghamstern hinter der Scheibe gut zusehen. Oft erhält man ausgediente Aquarien auch zu einem günstigen Preis - denn dicht muss es für den Hamster ja nicht mehr sein. Man muss aber auf eine ausreichende Luftzirkulation achten.

Für ihre Fellpflege brauchen Zwerghamster eine Schale mit Chinchilla-Sand. Vogelsand ist zu scharfkantig.