Work-Happiness

Was macht im Job wirklich glücklich? Diese vier Faktoren sind entscheidend

Lisa Krüger

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20.2.2023, 05:44 Uhr
Sind Sie glücklich in Ihrem Beruf?

© imago images/imagebroker, NN Sind Sie glücklich in Ihrem Beruf?

Leben Sie, um zu arbeiten, oder arbeiten Sie, um zu leben? Die meisten Menschen sind circa acht Stunden, mindestens fünf Tage die Woche am arbeiten. Meist folgt darauf ein eher kurzer Feierabend und ein erschöpftes Zubettgehen. Sollte der Job, bei der Zeit und Energie die wir investieren, dann nicht wenigstens Spaß machen? Unsere Eltern oder Großeltern würden diese Frage vermutlich verneinen. Arbeit ist ein Mittel zum Zweck und soll vor allem eins bringen: Geld.

Arbeit soll glücklich machen

Laut des Work-Happiness-Reports von awork findet momentan jedoch ein Umbruch in der Arbeitswelt statt. Die Generationen der (Post-)Millennials und Gen Z werden bis 2025 den globalen Arbeitsmarkt dominieren. Millennials, das sind alle Menschen, die zwischen den frühen 1980er und den späten 1990er Jahren geboren wurden. Als Gen Z werden alle Kinder nach den Millennials bezeichnet. Diese Menschen fordern flachere Hierarchien, mehr Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten und des Ortes, mehr Sinn in der Arbeit und eine weniger deutliche Trennung von Arbeit und Freizeit.

Laut awork sei das Prinzip der Work-Life-Balance, also den richtigen Mittelweg zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, mittlerweile überholt. Denn die Arbeit sei Teil des Lebens. Viel wichtiger wäre hingegen, wie glücklich man im Beruf ist. Die sogenannte Work-Happiness.

Doch welche Faktoren machen eigentlich glücklich? Der awork Report gibt Aufschluss darüber. Dafür wurden rund 1.000 deutsche Büroarbeiter aus verschiedenen Branchen, Unternehmensgrößen sowie Altersgruppen befragt.

1. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Für 88 Prozent der Befragten soll der Beruf und das Privatleben vereinbar sein. Von diesen ist knapp die Hälfte der Befragten der Meinung, dass deutliche Grenzen zwischen Beruf und Privatleben vorhanden sein müssen. Weitere 19 Prozent hätten zwar gerne eine klare Trennung, haben jedoch Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser. Vor allem in Zeiten von Homeoffice und flexibler Arbeitseinteilung fällt eine solche Trennung immer schwerer.

29 Prozent der Befragten lassen die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben deshalb ganz bewusst verschwimmen und integrieren somit den Job in ihr Leben. Eben diese Integration macht viele glücklich. Dabei spielt auch der Arbeitsort eine große Rolle. Menschen, die ausschließlich im Büro arbeiten, sind größtenteils weniger zufrieden mit ihrer Arbeitssituation. Der Co-Founder und CEO von awork, Tobias, weiß: "Die höhere Flexibilität der Hybrid- und Remote-Arbeit erleichtert die Vereinbarkeit des Berufs- und Privatlebens, der wichtigste Happiness-Faktor im Job."

2. Entgegengebrachtes Vertrauen

89 Prozent der Befragten möchten, dass ihnen Vertrauen von Kolleginnen und Kollegen sowie von Vorgesetzten entgegen gebracht wird. Die wenigsten möchten während der Arbeit permanent kontrolliert und verbessert werden.

3. Attraktives Gehalt

Auch wenn das Gehalt nicht mehr den höchsten Stellenwert bei der Berufswahl hat, bleibt es doch ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die Work-Happiness. 38 Prozent der Befragten wären bereit, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, wenn sie dadurch glücklicher in ihrer Arbeit wären. Für die restlichen 62 Prozent steht das Gehalt an erster Stelle. Dabei handelt es sich laut des Reports von awork vor allem um die ältere Generation. "Ein offensichtlicher Grund dafür, dass die junge Generation eher zum Gehaltsverzicht bereit ist: mit dem Alter steigende Fixkosten", erklärt Tobias. Jemand der ein Haus und eine Familie hat, sei mehr auf das Geld angewiesen, als jemand ohne diese Ausgaben.

4. Gute Beziehungen zum Team und Vorgesetzten

Zu guter Letzt sind 88 Prozent der Meinung, dass ein gutes Arbeitsklima maßgeblich für die Freude an der Arbeit ist. Je besser sich das Team versteht, desto glücklicher und effizienter kann es arbeiten. Dabei kommt es aber nicht darauf an, möglichst viele Firmenfeiern zu veranstalten. Vielmehr stehen die zwischenmenschlichen Beziehungen im beruflichen Kontext im Vordergrund.