7 km/h und Parkverbot
Dieses Verkehrszeichen verstehen die meisten völlig falsch
21.6.2023, 10:49 UhrFangen wir mit dem größten Mythos an: Das, was die meisten als Spielstraße bezeichnen, ist laut ADAC ein verkehrsberuhigter Bereich. Hier ist das Autofahren, anders als in den deutlich selteneren Spielstraßen, erlaubt.
In einer richtigen Spielstraße darf kein Fahrzeug unterwegs sein. Noch nicht einmal Anlieger dürfen sie benutzen. Deshalb sieht man sie fast nie - und teilweise auch nur auf Zeit.
Das entsprechende Schild sieht wie folgt aus: Ein roter Kreis auf weißem Grund steht für "Durchfahrt verboten", ein Kind mit einem Ball darunter zeigt, dass es um eine Spielstraße geht. Diese dürfen Fußgänger und spielende Kinder uneingeschränkt nutzen.
Verkehrsberuhigter Bereich: Regeln für Autos, Fahrräder und E-Scooter
Eine etwas andere Bedeutung hat das blaue, rechteckige Schild mit zwei ballspielenden Figuren, einem Haus und einem Auto. Es impliziert, dass ab hier besondere Regeln gelten. Da im verkehrsberuhigten Bereich vermehrt Menschen zu Fuß unterwegs sind und sogar Kinder auf der Fahrbahn spielen dürfen, sollen diese besonders geschützt werden.
Wie Rechtsanwalt Bastian Metzger in einem Video des "ADAC" erklärt, dürfen Autos, aber auch Fahrräder und E-Scooter, nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren. Wie schnell das genau ist, kann unterschiedlich ausgelegt werden, der ADAC empfiehlt jedoch maximal 7 km/h. Aus der Geschwindigkeitsbegrenzung leitet sich auch das Überholverbot ab.
Fußgängerinnen und Fußgänger haben Vorrang
Geparkt werden darf im verkehrsberuhigten Bereich ausschließlich in gekennzeichneten Flächen. Ansonsten dürfen Sie es höchstens drei Minuten oder zum Be- und Entladen abstellen. Eine Ausnahme gilt für Menschen mit schwerer Behinderung.
Was viele Autofahrerinnen und Autofahrer sowie anderweitig fahrende Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer vergessen, ist den Fußgängerinnen und Fußgängern Vorrang zu gewähren. Menschen dürfen hier sogar auf der Straße spielen, solange sie die Straße zügig wieder für durchfahrende Fahrzeuge frei machen können. Wer hier mit dem Auto, Fahrrad oder E-Scooter unterwegs ist, muss "jederzeit damit rechnen, dass Kinder auf die Fahrbahn laufen", so Metzger.