Werkstattbesuch vermeiden

Falsche Spritsorte ins Auto getankt? Was Sie unbedingt tun müssen, um hohe Kosten zu vermeiden

Lisa Krüger

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9.3.2023, 05:55 Uhr
Manchmal greift man schneller daneben als gedacht, oft sind die Folgen sehr kostspielig. 

© Axel Heimken, dpa Manchmal greift man schneller daneben als gedacht, oft sind die Folgen sehr kostspielig. 

Haben Sie schon mal den falschen Sprit in Ihr Auto getankt? Laut ADAC passiert das den Deutschen zirca 20.000 Mal im Jahr. Das sind ungefähr 55 Missgeschicke pro Tag. So eine Fehlbetankung kann den Besitzer oder die Besitzerin des Fahrzeugs teuer zu stehen kommen. Manchmal können Betroffene selbst nichts dafür und tanken den falschen Kraftstoff unwissend. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, wurde bei der Lieferung von Kraftstoff an eine Hamburger Tankstelle Benzin und Diesel in den Zapfsäulen vertauscht. Mehrere Personen tankten also falsch und ruinierten sich damit den Motor. In diesem Fall übernahm der Tankstellenbetreiber jedoch die Kosten für die Reparaturen. Im Normalfall müssen Fahrer oder Fahrerinnen jedoch selbst für den Schaden aufkommen. Wie sich teure Werkstattbesuche vermeiden lassen, erklärt Gebrauchtwagen-Experte David Ludwig von kfzteile24.

Die Kosten für eine Reparatur richten sich danach, wann Sie das Missgeschick bemerken. Grundsätzlich gilt: Je eher der Fehler auffällt, desto besser. Fällt Ihnen direkt an der Zapfsäule auf, dass Sie sich vergriffen haben, ist das noch halb so wild. In diesem Fall den Tankvorgang sofort unterbrechen und den Motor auslassen. Dann sollten Sie die Pannenhilfe alarmieren. "Diese pumpt den Tank professionell ab und säubert ihn", erläutert David Ludwig. Dieser Vorgang kostet Sie zwischen 150 und 200 Euro. Doch nicht immer ist es möglich, den Tank auszupumpen. In manchen Pkws ist dieser zu verwinkelt und die Pannenhilfe muss diesen komplett ausbauen. Für die fachgerechte Entsorgung des Kraftstoffs müssen Sie weitere 250 Euro einplanen.

Mehrere tausend Euro Schaden

Problematischer ist es, wenn Ihnen die Fehlbetankung erst nach einigen Metern durch das Stottern des Motors oder das Leuchten einer Kontrollleuchte auffällt. Dann sollten Sie das Auto schnellstmöglich abstellen. Die Pannenhilfe schleppt das Fahrzeug ab und bringt es in die nächste Werkstatt. Dort entfernen die Expertinnen und Experten den falschen Kraftstoff und kontrollieren das komplette Kraftstoffsystem sowie die Einspritzung.

"Im schlimmsten Fall müssen Teile wie die Hochdruckpumpe, Injektoren, der Tank und Kraftstoffleitungen ausgebaut und gereinigt oder auch ersetzt werden”, erläutert David Ludwig. Je nach Aufwand kann Sie das mehrere tausend Euro kosten.

Wie schlimm eine Fehlbetankung letztendlich ist, hängt von der Kraftstoffsorte ab. Wer Benzin statt Diesel getankt hat, sollte schon bei kleinen Mengen den Motor nicht mehr starten und den Wagen in eine Werkstatt bringen lassen. Versehentlich Diesel statt Benzin zu tanken ist laut kfzteile24 gar nicht so einfach. Meistens passen die Zapfpistolen für Diesel nicht mal in die Öffnung eines Benziners. Dennoch sollten Sie auch hier eine Werkstatt informieren, um größere Schäden zu vermeiden.

Um zu verhindern, dass es überhaupt zu einer Fehlbetankung kommt, besitzen neuere Automodelle schon ab Werk einen Schutz. Dieser sorgt dafür, dass nur die richtige Zapfpistole in die Tanköffnung passt. Dem teuren Werkstattbesuch entgehen Sie jedoch sicher, wenn Sie den Griff zur richtigen Zapfpistole lieber zweimal kontrollieren. Menschen, die oft das Fahrzeug wechseln oder viel mit Mietwägen unterwegs sind, können zur Sicherheit einen Blick in die Tankklappe werfen. Dort ist meist der benötigte Kraftstoff angegeben.