Beleuchtung, Akku, Reifen

So radeln Sie sicher durch den Herbst

5.11.2022, 13:19 Uhr
Auch jetzt lässt es sich noch gut biken. Diesem Fahrrad fehlt allerdings die vorgeschriebene Beleuchtung.

© pd-f/sks-germany Auch jetzt lässt es sich noch gut biken. Diesem Fahrrad fehlt allerdings die vorgeschriebene Beleuchtung.

Zuerst war es Corona, dann der hohe Spritpreis: Beobachter des Mobilitätsverhaltens rechnen damit, dass auch in diesem Herbst und Winter mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen als früher. Nach Ansicht der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) dürfte die Zahl der ganzjährig genutzten Bikes sogar noch einmal steigen. Diese Tipps helfen, gut und sicher durch die kälter werdende Jahreszeit zu radeln:

Sichtbar machen:

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) hat eine klare Vorstellung davon, wie es um die Beleuchtung bestellt sein muss: Vorgeschrieben sind ein oder zwei weiß strahlende Frontscheinwerfer, die aber den Gegenverkehr nicht blenden dürfen, dazu eine mindestens 25 Zentimeter über der Fahrbahn angebrachte rote Schlussleuchte. Auch Reflektoren sind Pflicht: Ein weißer Front-Reflektor und ein roter Rückstrahler der Kategorie Z, sie können jeweils in das eigentliche Beleuchtungselement integriert sein, dazu je zwei gelbe Reflektoren in den Pedalen und beidseitige Speichenreflektoren oder Reflektorstreifen an Vorder- und Hinterrad.

In der dunklen Jahreszeit kommt es besonders auf eine funktionsfähige Lichtanlage an.

In der dunklen Jahreszeit kommt es besonders auf eine funktionsfähige Lichtanlage an. © GTÜ

Seit einigen Jahren sind auch Batterie- und Akkuleuchten erlaubt. Vorsichtshalber sollte man Ersatzbatterien einpacken beziehungsweise darauf achten, dass die Akkus immer aufgeladen sind. Bei Kälte verlieren sie schneller an „Saft“ als bei wärmeren Temperaturen. Zudem hält der Handel inzwischen spezielle Lichtsysteme wie Brems-, Fern- oder Kurvenlicht vor.

Auch Fahrradanhänger brauchen eine Schlussleuchte.

Auf solchem Untergrund kann es helfen, wenn der Luftdruck der Reifen etwas reduziert wird.

Auf solchem Untergrund kann es helfen, wenn der Luftdruck der Reifen etwas reduziert wird. © pd-f/Luka Gorjup/Lux Fotowerk

Reifen wechseln:

Eine Winterreifenpflicht besteht fürs Fahrrad nicht. Dennoch kann es sinnvoll sein, auf solch breitere und stärker profilierte Pneus mit weicherer Gummimischung umzusteigen. Sie bieten nicht nur mehr Grip, sondern verkürzen zudem den Bremsweg. Anders als beim Auto sind fürs Fahrrad auch Spikes erlaubt, nur die bis zu 45 km/h extraschnellen S-Pedelecs sind hiervon ausgenommen. Ein Plus an Haftung ergibt sich, wenn der Luftdruck etwas abgesenkt wird. Diese Maßnahme vergrößert die Auflagefläche. Der zulässige Minimaldruck steht auf der Reifenflanke.

Akku richtig laden:

E-Bike-Fahrer kennen das – Kälte beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit des Akkus und damit die Reichweite. Wenn möglich, sollte der Energiespeicher während der Standzeit entnommen, mit ins Warme genommen und erst dann geladen werden, wenn er Zimmertemperatur erreicht hat. Das Wiedereinsetzen empfiehlt sich erst kurz vor Fahrtantritt. Der Nutzen von Neoprenhüllen und ähnlichem wird kontrovers diskutiert, denn während der Tour erwärmt sich der Akku von selbst.

Passend einkleiden:

Dass jetzt ein kälteresistenteres Outfit angesagt ist, versteht sich von selbst. Anzuraten ist das Zwiebelprinzip: Zuunterst warme Funktionsunterwäsche, die den Schweiß von der Haut wegtransportiert, darüber eine Isolationsschicht (Trikot, Fleece, Thermohose, eventuell eine Daunenjacke) und als äußere Lage einen ebenfalls atmungsaktiven Wind- und Wetterschutz, wie ihn ein Softshell- oder gutes Regen-Kleidungsstück bietet. Helle, reflektierende Farben verbessern auch an trüben Tagen die Sichtbarkeit. Allzu dicke Mützen unterm Helm können den Kopfschutz verrutschen lassen und so dessen Schutzwirkung reduzieren, besser sind spezielle, leichte Unterziehhauben. Handschuhe wiederum haben auch einen sicherheitsrelevanten Aspekt, denn mit klammen Fingern schaltet und bremst es sich schlecht.

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