Spiegelglatte Fahrbahn
Tipps fürs Autofahren im Winter: So bremsen Sie auf glatter Fahrbahn richtig
25.11.2022, 20:52 UhrIn diesem Artikel:
Der Schnee rieselt in watteweichen Flocken vom Himmel und die Landschaft wirkt wie von Puderzucker überzogen. Was Winter-Fans freut, ist für zahlreiche Pendler der pure Alptraum. Verkehr wie im Gänsemarsch, Streusalz frisst sich in das Fahrzeug und Straßen verwandeln sich in lebensgefährliche Rutschbahnen. Um trotzdem sicher von A nach B zu kommen, gibt es einige Dinge zu beachten - und einen weit verbreiteten Fehler zu vermeiden.
Anfahren und Fahren
Wie der ADAC berichtet, kann es bei Glätte durchaus sinnvoll sein, im zweiten Gang anzufahren. So lässt sich etwa ein Durchdrehen der Räder vermeiden. Ansonsten ist es natürlich wichtig, den Straßenverhältnissen entsprechend angemessen langsam, vorausschauend und mitunter niedrigtourig zu fahren. Grundsätzlich sollten ruckartige Lenkbewegungen vermieden werden, um nicht ins Schleudern zu geraten. Zu den vorderen Fahrzeugen sollte zudem immer genügend Sicherheitsabstand gehalten werden.
Fahrbahn auf Glätte testen
Wer sich nicht sicher ist, ob die Fahrbahn tatsächlich glatt ist, kann - nur auf freier Strecke und wenn keine Gefahr für andere besteht - vorsichtig eine Bremsprobe machen. Dadurch kann man ein Gefühl für die Straßensituation und den Bremsweg bekommen. Auf glatter Fahrbahn ist dieser unter Umständen bis zu fünf Mal so lang wie auf dem trockenen Asphalt.
Korrektes Bremsen
Zahlreiche Theorien und Halbwahrheiten kursieren, wenn es um das Bremsen auf glatter Fahrbahn geht. Wer sich hier falsch verhält, kann einen folgenschweren, lebensgefährlichen Fehler begehen. Kommt man nur leicht ins Rutschen, empfiehlt der TÜV Süd, die Fahrt zu verzögern, indem man neben der Bremse zusätzlich die Motorbremse einsetzt. Ist man jedoch bereits ins Schlittern geraten, gibt es zwei unterschiedliche Vorgehensweisen, je nach Fahrzeugtyp.
Fahrzeuge ohne ABS (Anti-Blockier-System)
Laut Autozeitung sollte bei älteren Fahrzeugen ohne ABS die Kupplung getreten und dabei die Bremse immer wieder kurzzeitig gelöst und anschließend erneut betätigt werden. Im Gegensatz zu Autos mit ABS bleibt die Lenkfähigkeit hier nämlich nicht voll erhalten. In Kurven oder beim Ausbrechen des Fahrzeugs ist es das Beste, schnell von der Bremse zu gehen, in die gewünschte Fahrtrichtung zu lenken und dann erneut zu bremsen.
Fahrzeuge mit ABS:
Für Fahrzeuge mit ABS empfiehlt der ADAC hingegen gleichzeitig zu bremsen und zu lenken - die Bremse sollte dabei immer voll durchgetreten werden. Nur dann entfaltet das Antiblockiersystem seine maximale Wirkung. Von dem entstehenden "Rattern" am Pedal sollte man sich nicht irritieren lassen. Es bedeutet lediglich, dass das ABS mindestens an einem Rad greift. Tritt das Pulsieren am Pedal bei vermeintlich normaler Fahrweise auf, ist das ein Signal dafür, die Fahrgeschwindigkeit den winterlichen Gegebenheiten anzupassen - es ist dann sehr glatt.
Fahrsicherheitstraining ist sinnvoll
Zwar können diese Tipps im Ernstfall Leben retten - dazu muss man sie allerdings erstmal beherzigen. In einer Extremsituation einen Artikel in der Erinnerung Revue passieren zu lassen und die Infos daraus umzusetzen, gelingt wohl den wenigsten. Daher empfiehlt es sich, entsprechende Manöver bei einem Fahrsicherheitstraining zu üben - und im Fall der Fälle mitunter intuitiv die richtige Entscheidungen zu treffen. Klassische Fahrsicherheitstrainings dauern in der Regel einen Tag und kosten etwa zwischen 80 bis 100 Euro.