Schlechte Qualität, hohe Preise?

Olivenöl-Krise im Supermarkt: Woran erkennt man ein gutes Olivenöl?

Sofia Löffler

Online-Redaktion

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26.3.2024, 15:30 Uhr
Olivenöl ist bei vielen Menschen sehr beliebt. Doch es steckt momentan in einer Krise. (Symbolbild) 

© Olive Oil World Tour, obs Olivenöl ist bei vielen Menschen sehr beliebt. Doch es steckt momentan in einer Krise. (Symbolbild) 

Die letzten Ernten waren schlecht und auch die Zukunft sieht düster aus. Der Klimawandel zeigt seine Spuren auch in der Olivenöl-Produktion. Die Preise für das beliebte Öl zogen im Vergleich zum vergangenen Jahr extrem an. Laut Statistischem Bundesamt kostet es im Schnitt 50,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Grund: Klimawandel und Erderwärmung.

"Den an sich genüg­samen Olivenbäumen reicht das Wasser nicht mehr und sie produzieren weniger Früchte, die teils minderwertiger als früher sind", schreibt "Stiftung Warentest". Für eine schlechte Olivenernte 2023 in Spanien wäre eine Hitzewelle verantwortlich. In Griechenland schwächten Rekordtemperaturen, Überschwemmungen und Waldbrände die Bäume.

Die Produktionsmengen von Olivenöl fallen im Vergleich zu den vergangenen Jahren extrem ab. Es wurden zum Beispiel vor zwei Jahren 35 Prozent mehr Olivenöl in der EU hergestellt als nach den aktuellen Prognosen. Auch Importe aus den Nicht-EU-Staaten können diesen Verlust nicht ausgleichen.

Eine Folge: Diebstahl in den Supermärkten

Olivenöl sei das häufigst gestohlene Produkt in den Supermärkten von ganz Spanien geworden. "The Guardian" berichtet von organisierten kriminellen Banden, die es auf das "flüssige Gold" abgesehen haben, um es auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Supermärkte haben damit begonnen, das Öl in den Regalen zu befestigen oder die Flaschen mit Sicherheitsetiketten auszustatten.

Spanien ist der weltweit größte Olivenöl Produzent. Dennoch hat die EU keine Vorräte mehr. Extremes Wetter habe die Ernte zwei Jahre lang beeinflusst. Laut Angaben des International Olive Concil wird die weltweite Produktion voraussichtlich auf 2,4 Millionen Tonnen sinken. Das ist deutlich weniger als die weltweite Nachfrage von drei Millionen Tonnen.

Doch hat die weltweite Ernte-Krise nicht nur Einfluss auf den Preis des Olivenöls, sondern auch auf die Qualität. Denn die wird immer schlechter. Das zeigen die Testergebnisse von "Stiftung Warentest". Das geht so weit, dass Kaufland und Edeka bestimmte Produkte aus ihrem Sortiment nehmen.

Woran erkennt man ein gutes Olivenöl?

Zunächst muss man sagen, dass nur in Laboren aufgedeckt werden kann, ob ein natives Olivenöl extra mit einem minderwertigen Öl oder mit Öl anderer Ölsorten verfälscht wurde. Dennoch geben laut Angaben von "Stiftung Warentest" der Preis und das Etikett bereits Hinweise auf die Qualität des Öls.

Der Hinweis auf die Güteklasse sei verpflichtend auf dem Etikett abzudrucken. Bei dem "Nativen Olivenöl extra" handele es sich um die höchste Güteklasse, die deutsche Händler überwiegend anbieten. Interes­sant sei auch das Ernte­jahr der verarbeiteten Oliven. So haben frische Öle eine stärkere Bitter­keit und Schärfe. Ebenfalls wichtig ist, welche Olivensorten verwendet wurden, ob hand­gepflückt wurde oder das Öl gefiltert ist – das könne die Qualität beein­flussen. Ungefilterte Öle seien kürzer halt­bar. Was den Preis betrifft, solle man für den Top-Geschmack schon etwas mehr Geld ausgeben.

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