Schwerste Verletzungen drohen
Polizei warnt: Warum Sie so auf keinen Fall im Auto sitzen sollten
28.07.2024, 16:36 Uhr
Gerade jetzt, wenn die Sommerferien in Bayern endlich begonnen haben und viele Familien sich auf den Weg zu ihrem Urlaubsort machen, verbringt man doch viel Zeit im Auto. Je länger die Autofahrt dauert, desto größer wird der Wunsch, die Beine mal schön auszustrecken, eine bequeme Position zu finden und vielleicht auch eine Runde zu schlafen, wenn, zumal man natürlich nicht der Fahrer ist.
Das Polizeipräsidium Mittelfranken hat auf seinem Facebook-Kanal einen Post veröffentlicht, in dem die Beamten jedoch ausdrücklich davor warnen, seine Füße auf das Armaturenbrett zu legen, auch wenn die Position noch so bequem sein mag.
"Füße weg vom Armaturenbrett" lautet die Überschrift des Posts. Denn: Wer seine Füße im Auto auf das Armaturenbrett legt, riskiere damit sein Leben, so die Polizei.
Grundsätzlich ist die Position selbst natürlich nicht gefährlich. Wirklich schlimm kann es aber werden, wenn man in einen Unfall verwickelt wird. Wenn der Airbag nämlich ausgelöst wird, passiere das mit einer enormen Wucht. Ergebnissen von Crashtest hätten gezeigt, dass ein Airbag bei solch einer Sitzposition den Beifahrer nicht schützt. Durch die Wucht des Aufpralls könnten ganz im Gegenteil schwere oder gar tödliche Verletzungen am Kopf, an der Wirbelsäule oder an den Beinen entstehen.
Crashtest des ADAC - Beifahrer wird wie ein Klappmesser zusammengefaltet
Auch der ADAC führte angesichts dieses Themas einen Crashtest durch. Dabei kam heraus: Wenn bei einer Geschwindigkeit von 64 Kilometern pro Stunde ein Unfall den Airbag auslöst, tritt dieser mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 Kilometern pro Stunde aus. Wenn die Füße währenddessen auf dem Armaturenbrett liegen, werden die Beine in Richtung des Oberkörpers geschleudert. "Der Beifahrer wird wie ein Klappmesser zusammengefaltet", heißt es in dem Bericht des ADAC. Schwerste Verletzungen am Kopf und schwerwiegende Frakturen der Beine und des Beckens könnten die Folgen sein.

Richtige Position beim Fahren - Tipps vom ADAC
Um das Risiko von schweren oder gar lebensbedrohlichen Verletzungen bei einem Unfall zu minimieren, sollte man als Beifahrer die Füße also keinesfalls auf das Armaturenbrett legen. Stattdessen rät der ADAC Folgendes:
Eine möglichst aufrichte Sitzhaltung solle besser für Fahrer und Beifahrer sein. Der Fahrersitz sollte so eingestellt sein, dass beim Treten der Pedalen die Knie nicht durchgestreckt sind. Der Abstand des Oberkörpers zum Fahrerairbag sollte etwa 25 bis 30 Zentimeter betragen. Auch das Fahren im Liegen sollte vermieden werden. Denn wenn man sich in einer sehr weit nach hinten eingestellten Lehne anschnallt, könnte bei einem Unfall schwere Verletzungen durch das Submarining erleiden. Dabei rutscht der Körper unter dem Beckengurt durch, sodass es zur starken Stauchung der Wirbelsäule kommen kann. Gleichzeitig könnte der Gurt schwere innere Verletzungen am Bauch verursachen.
Wichtig sei allgemein, den Gurt am Becken eng anzulegen und den Schultergurt am Körper entlangzuziehen, statt ihn unter die Achsel zu führen. So könne der Gurt einen sicheren Sitz gewährleisten. Auch beim Anschnallen von Kindern im Kindersitzen sollte man die Gurte straffziehen. Als Faustregel gibt der ADAC mit: Es sollte nicht mehr als eine Hand zwischen Gurt und Brust des Kindes passen.