Angst vor Hackern
Google löscht ab Dezember Millionen E-Mail-Konten: Das müssen Nutzer jetzt wissen
21.11.2023, 07:00 UhrWer sich ab Dezember in seinem Google-Konto einloggen möchte, um etwa seinen Gmail-Posteingang zu prüfen, könnte möglicherweise ein böses Erwachen erleben: Der Internet-Gigant beginnt nämlich nächsten Monat damit, einige Konten restlos zu löschen. Klar ist aber auch: Das Horrorszenario dürfte die wenigsten Menschen überraschend treffen.
Denn Google löscht nur solche User-Konten, die seit zwei oder mehr Jahren inaktiv geblieben sind. Außerdem, so verspricht es der Konzern in seiner Ankündigung, werden Betroffene im Vorfeld mehrmals informiert. Diese Warnungen per Mail dürften diejenigen, deren Konto ohnehin seit Jahren brach liegt, aber vermutlich nicht mehr erreichen.
Alte Google-Konten sind unsicher
Der Grund ist denkbar einfach: Alte Konten sind deutlich unsicherer als solche, die noch im Alltag genutzt werden. So berichtet Google, dass es internen Zahlen zufolge zehnmal unwahrscheinlicher sei, dass Konten, die seit über zwei Jahren niemand mehr nutzt, die sicherere Zwei-Faktor-Authentifizierung zum Login nutzen. Umgekehrt sei es mit zunehmendem Account-Alter wahrscheinlicher, dass ein altes Passwort, das möglicherweise bereits von Netz-Verbrechern erspäht wurde, noch zum Einsatz kommt.
Dennoch sehen die inzwischen inaktiven, alten Konten für Außenstehende nach authentischen Nutzern aus. Das macht sie für Hacker besonders attraktiv: Sie können die inaktiven Konten unbemerkt übernehmen und so Schindluder damit treiben, etwa Spam-Mails versenden.
So retten Sie Ihr Konto
Google löscht ab Dezember aber nicht nur die Konten der Betroffenen, sondern auch Inhalte, die mit ihnen verknüpft sind: neben alten E-Mails auch Dokumente beim Google Cloud-Dienst Workspace, Kalendereinträge oder Bilder beim Dienst Google Photos.
Entsprechend einfach ist es aber auch, sich vor der Löschung zu schützen. Wer sich jetzt noch in sein altes Google-Konto einloggt und dort aktiv ist, schützt seinen Account. Dazu muss aber etwa eine Mail versendet oder ein YouTube-Video angesehen werden - das reine Einloggen reicht nicht.