Bei jeder Suchanfrage verdient man: Microsoft belohnt User, wenn sie nicht Google verwenden

Nürnberg - Frontalangriff auf den Platzhirsch? Mit Microsoft Rewards will der Software-Riese der am häufigsten genutzten Online-Suchmaschine die Kunden wegschnappen.

Microsoft will seine treuen Nutzerinnen und Nutzer belohnen, wenn sie anstatt auf den Marktführer Google auf die hauseigene Suchmaschine "Bing" zurückgreifen. Für jede Suchanfrage gibt es ein Guthaben, was für bestimmte Prämien eingelöst werden kann.

Es ist nicht der erste und vor allem nicht der neueste Versuch von Microsoft, sich von der Konkurrenz abzuheben. Denn das Rewards-Programm startete bereits 2017 in Deutschland, wie die Plattform giga.de berichtet. Zuletzt sorgte das von Bill Gates gegründete Software-Unternehmen jedoch mit der Integration von ChatGPT, einer Text-KI, in der Suchmaschine Bing für Aufsehen.

Google ist die Nummer Eins, was die Suchmaschinen-Nutzung angeht. Laut chip.de liegt der Marktanteil bei der Desktop-Suche bei rund 85 Prozent. Microsoft-Konkurrent Bing komme direkt dahinter auf dem zweiten Platz - mit nicht mal neun Prozent.

Punkte für die Bing-Suche

Um das zu ändern und Leuten die eigene Suchmaschine schmackhaft zu machen, führte Microsoft bereits vor einiger Zeit jenes Rewards-Programm ein. Das Vorgehen ist simpel und unterscheidet sich dabei von keinem herkömmlichen Punkte-System: Wer mit Bing im Internet sucht, bekommt Punkte. Dafür müssen sich die User für Microsoft Rewards registrieren und über ihr Microsoft-Konto angemeldet sein. Für jede Bing-Websuche gibt es dann drei Punkte aufs Sammelkonto.

Wer Bing also ausgiebig nutzt, kann dann das gesammelte Guthaben gegen verschiedene Prämien einlösen. Dazu gehören neben Guthabenkarten für den Microsoft Store auch Geschenkkarten für IKEA oder sogar Amazon Gutscheine.

Lohnt sich das Sammeln?

Anfangs können jedoch nur 30 Punkte pro Tag gesammelt werden. Bei höherer Nutzung über einen Monat hinweg, könne die Sammel-Begrenzung am Tag steigen. Für die Bing-Suche im Microsoft-Browser Edge gibt es Extrapunkte.

Nutzerinnen und Nutzer von Microsoft Rewards sollten zumindest Freude am Sammeln haben. Der finanzielle Nutzen des Sammel-Systems ist eher überschaubar, wie chip.de vorrechnet. Für einen Prämienwert von nicht mal fünf Euro sind bereits 5000 Punkte erforderlich. Für einen einmonatigen Xbox-Game-Pass-Ultimate sind es dann schon respektable 14.000 Punkte. Das entspreche etwa 4666 Bing-Suchanfragen über einen Zeitraum von mindestens 93 Tagen.

Ob es Microsoft mithilfe eines solchen Sammel-Programm oder anderer Maßnahmen irgendwann schaffen wird, mit seiner Suchmaschine den Marktführer vom Thron zu stoßen, bleibt abzuwarten.