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Lautstarke Smartphone-Änderung für Millionen Bürger: Das steckt dahinter

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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7.11.2023, 15:52 Uhr
Die nächste Runde in Sachen bundesweiter Warntag steht an.

© Thomas Banneyer/dpa Die nächste Runde in Sachen bundesweiter Warntag steht an.

Es war ein Thema, das auch in Bayern und der Region für Aufsehen gesorgt hat. Nicht immer lief alles direkt im ersten Anlauf glatt. Die Rede ist vom sogenannten Cell Broadcast. Vereinfacht gesagt geht es um ein bundesweites Warnsystem, das so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich in Deutschland vor einer eventuellen Katastrophe im Ernstfall warnen soll. Damit dies auch bestmöglich umgesetzt werden kann, muss aber die ein oder andere Übungsrunde vorab absolviert werden. Zuletzt gab es im September 2023 das laute Schrillen. Viele Smartphone-Nutzerinnen und Nutzer wurden von dem lauten Geräusch aufgeschreckt. Im ganzen Land klingelten damals beim bundesweiten Warntag die Telefone.

Nicht überall

Bei vielen, aber nicht überall. Der ein oder andere wurde wohl erst durch das laute Sirenengeheul auf der Straße auf die Katastrophen-Übung aufmerksam. Was auffiel: Vor allem ältere Telefone blieben auch bei dieser Übungsrunde stumm. Mehr als verständlich, dass bei einer Übung dieser Dimension nicht immer alles direkt glattgehen kann. Damit man aber wieder einen weiteren technischen Schritt nach vorne machen kann, soll nun der November 2023 genutzt werden.

Darum geht es konkret: Bisher wurden nur Cell-Broadcast-Kanäle bedient, die von neueren Endgeräten – also aktuellen Android- und iOS-Geräten – bespielt werden. Welche Smartphones hier konkret für die Übung technisch geeignet sind – darüber hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz auf dieser Seite im Internet extra informiert. Nun sollen auch ältere Geräte für den Katastrophenfall fitgemacht werden. Über diese Pläne berichten mittlerweile „chip.de“ und der Mobilfunk-Anbieter „Vodafone“.

Voraussetzung bleibt jedoch auch weiter, dass das entsprechende Smartphone mit Cell Broadcast kompatibel sowie angeschaltet und empfangsbereit ist. Laut „Vodafone“ wird ab November 2023 ein weiterer Kanal für die Warn-Nachrichten freigeschaltet. "Besitzer älterer Handy-Modelle können dann diese Kanalnummer unter den Geräte-Einstellungen wählen und so die Cell Broadcast-Nachrichten ebenfalls empfangen", erklärt der Mobilfunk-Anbieter dazu auf seiner Internetseite weiter.

Ein Haken

„Chip.de“ sieht in der Angelegenheit jedoch noch einen Haken: So werde Cell Broadcast nicht automatsch auf einem älteren Telefon aktiviert. Jeder User oder jede Userin müsse dies selbst erledigen. Der Anbieter „Telefónica O2“ empfiehlt hierfür, die Begriffe „Cell Broadcast“, „Warnmeldungen“ oder „Notfallbenachrichtigungen“ über die Suchfunktion des Telefons einzugeben. Wird man auch hier nicht fündig, solle man sich direkt an den Hersteller wenden. Im Februar 2023 wurde die flächendeckende Warnung über Cell Broadcast in Deutschland eingeführt. Der Vorteil hier: Menschen benötigen keine Warn-App wie beispielsweise „NINA“ oder „KATWARN“, um die lautstarken Gefahrenmeldungen zu empfangen. Gelingt der Probelauf, werden in dieser Runde nun auch zahlreiche ältere Telefone laut schrillen.

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