Falschmeldungen erkennen

Sind das wirklich Bilder aus dem Ukraine-Krieg? So entlarvt man Fake-News

25.2.2022, 18:47 Uhr
Auch wenn Bilder echt wirken, sind sie nicht unbedingt authentisch.

© McPHOTO via www.imago-images.de Auch wenn Bilder echt wirken, sind sie nicht unbedingt authentisch.

Nicht nur Corona-Mythen kursieren im Netz. Der Krieg in der Ukraine hat begonnen und es verbreiten sich unzählige Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken. Da ist es nicht einfach, den Unterschied zwischen echt und unecht zu erkennen. Hier ein paar Tipps und Tricks, um nicht auf manipulierte Nachrichten hereinzufallen.

Quellen überprüfen

Das Wichtigste vorab: Nicht alles, was im Netz zu finden ist, kann automatisch als authentisch betrachtet werden. Fotos, Videos und Nachrichten von Quellen, die man nicht kennt, sollten deswegen mit angemessener Skepsis betrachtet und erst einmal überprüft werden.

Bevor etwas geglaubt oder sogar weiterverbreitet wird, ist es besser, zunächst die Herkunft der Information zu hinterfragen. Wer ist der Verfasser, woher stammen die Bilder und Videos? Welches Interesse und welche Agenda verfolgt der Absender möglicherweise? Lässt sich etwas über den Herausgeber oder den Verbeiter des Materials herausfinden? Berichten weitere Medien über diese Nachricht?

Webseiten, die vermeintlich seriös wirken, können gefälscht sein. Für kommerzielle Webseiten ist ein Impressum gesetzlich vorgeschrieben. Dort findet man heraus, wer für den Inhalt auf der Seite verantwortlich ist. Fehlt das Impressum, sind bereits Zweifel angebracht.

Falsche Bilder und Videos: Die Rückwärtssuche

Fotos haben eine starke Ausdruckskraft, sind aber auch leicht zu manipulieren. Oft ist nicht klar, ob Fotos oder Videos tatsächlich eine bestimmte Szene zeigen, oder in einem ganz anderen Zusammenhang aufgenommen wurden. Eine Maßnahme, um das zu überprüfen, ist die Rückwärtssuche.

Die bekannteste ist die "Reverse Image Search" von Google. Dafür muss man lediglich die Google-Bildersuche öffnen, und rechts neben der Suchzeile auf das Kamera-Symbol klicken.

Dort kann man dann den Bereich "Bild hochladen" auswählen und die Datei auswählen, nach der gesucht werden soll. Das Bild wird daraufhin hochgeladen und nach ihrem Ursprung gesucht.

Zudem gibt es Internetseiten wie Correctiv.org oder Mimikama.at, die sich mit der Aufklärung über Internetmissbrauch und der Recherche nach Desinformation beschäftigen. Sie decken gezielt Fake-News auf und sind somit eine zuverlässige Anlaufstelle, um nach Themen zu suchen und sogar Fakes zu melden. In einem Tweet warnt mimikama beispielsweise vor Fake-Videos aus der Ukraine, die derzeit im Internet kursieren.

Bildmanipulationen erkennen

Für Laien ist es oft schwer, ein gut gefälschtes Foto zu erkennen. Aber es lohnt sich dennoch, einen genaueren Blick darauf zu werfen. Ein Indiz für eine Fälschung ist in manchen Fällen die Umgebung, die nicht mit dem angeblichen Aufnahmeort übereinstimmt. Hierfür kann man überlegen, ob die Szene im Bild wirklich so passiert sein könnte, wie sie dargestellt wird. Oder schaut etwas zu spektakulär aus, um wahr zu sein?

Weitere Hinweise können die Perspektive und Proportionen liefern. Verschiebt sich die Perspektive im Bild, so könnte es aus zwei oder drei unterschiedlichen Fotos bestehen, die aus verschiedenen Winkeln aufgenommen wurden. Auch unpassende Proportionen, wie ein für den Körper zu großer Kopf oder ein zu kleines Fenster im Raum können Manipulationen aufdecken.

Zudem kann man darauf achten, ob die Lichtverhältnisse passen. Stimmen Tageszeit, Sonnenstand und Schattenwurf überein? Beispielsweise erzeugt Licht, das von der linken Seite eines Bildes kommt, Schatten, die nach rechts fallen. Auch wenn Elemente in Bildern vervielfältigt werden, was auch "copy and clone" genannt wird, stimmt meist die Beleuchtung nicht mehr.

Außerdem sollten Objekte, Texturen und Muster genauer betrachtet werden. Wiederholen sich diese auffällig oft in dem Bild, zum Beispiel in Form eines Grasflecks, der immer wieder auftritt, doppelten Bäumen oder dem gleichen Muster? Dann besteht die Möglichkeit, dass es sich hierbei um eine Manipulation handelt.

Wann wurde das Bild aufgenommen?

Manche Bilder werden so überzeugend verändert, dass dies mit bloßem Auge nicht mehr erkennbar ist. Doch selbst dann gibt es möglicherweise Spuren: Wenn an dem Bild nichts Verdächtiges auffällt, kann man einen Blick auf die Metadaten werfen. Die in der Bilddatei verknüpften Informationen verraten etwas über die Geschichte des Fotos.

Dafür reicht es oft aus, die Bildeigenschaften anzeigen zu lassen. In diesen wird gespeichert, wann und mit welcher Kamera das Bild aufgenommen wurde und ob es zuletzt von einer Kamera oder Software gespeichert wurde. Ist letzteres der Fall, so ist das ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Fälschung handelt.

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