Einreiseregeln wegen Corona-Variante verschärft

Diese beliebten Urlaubsländer machen wegen Omikron ihre Grenzen dicht

3.12.2021, 09:22 Uhr
Passagiere warten in Johannesburg, Südafrika an einem Ticketschalter und kommen nicht mehr weiter. Auch andernorts stranden derzeit die Passagiere.

© Jerome Delay, dpa Passagiere warten in Johannesburg, Südafrika an einem Ticketschalter und kommen nicht mehr weiter. Auch andernorts stranden derzeit die Passagiere.

Wir wissen noch zu wenig über die Mutation, also haben viele Staaten wie Israel oder Marokko sofort die Grenzen dichtgemacht, andere wie Australien und die Philippinen bleiben länger dicht als geplant, Großbritannien verlangt Tests und schickt Einreisende in Quarantäne, die USA erschweren ebenfalls die Einreise.

Omikron soll sich grundsätzlich nicht so schnell verbreiten wie bei ungehinderter Einreise, denn es ist unstrittig, dass sich Mutationen innerhalb von Stunden von einem zum anderen Kontinent verbreiten können und oft erst bemerkt werden, wenn die infizierten Reisenden bereits daheim sind und vielleicht andere angesteckt haben. Und so war es nur eine Frage der Zeit, dass Omikron auch in Deutschland auftaucht - und womöglich die bislang dominierende Delta-Variante verdrängt.

Um mit dem Tempo mithalten zu können, setzten viele Länder auf verschärfte Einreiseregeln. Auch Deutschland zählt dazu und hat unter anderem acht Länder im südlichen Afrika als Virusvariantengebiet eingestuft - wenigstens dürfen Deutsche und Menschen mit dauerhafter Aufenthaltserlaubnis nach wie vor einreisen. Andere Staaten hingegen lassen die Schranken fallen.

Weitere Staaten werden mit strengeren Regeln folgen

Was nun wo gilt, zeigen wir anhand dieser Beispiele. Länder, die wir nicht explizit aufführen, hatten bis dato noch keine Änderungen wegen Omikron veröffentlicht, inzwischen ist das aber möglich. Dieser Überblick kann daher nur eine vorläufige Bestandsaufnahme sein - sicher werden weitere Länder Maßnahmen ergreifen. Welche Einreisebestimmungen für ihr Reiseland tagesaktuell gelten, sehen Sie auf den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes.

Portugal verlangt von allen einen Test

Das Land wollte sowieso wegen der hohen Inzidenzen in ganz Europa seine Regeln verschärfen: Nun ist - erst recht seit Omikron - seit 1. Dezember ein negativer Test für alle notwendig - egal ob geimpft, genesen oder ungeimpft.

 Auch in Portugal ist erstmals die neue Coronavirus-Variante Omikron festgestellt worden.

 Auch in Portugal ist erstmals die neue Coronavirus-Variante Omikron festgestellt worden. © Ana Brigida, dpa

Dabei sind sowohl Antigen-Schnelltest als auch PCR-Test erlaubt, wenn sie nicht älter sind als 48 Stunden vor Abflug. Kinder unter zwölf Jahren brauchen den Nachweis nicht, dafür müssen sich alle Einreisenden vorher digital anmelden. Spanien hat bislang noch keine Verschärfungen erlassen.

USA: Öffnung wird wieder eingeschränkt

Erst am 8. November hatten die USA ihre Grenzen nur für vollständig geimpfte genesene Deutsche und Reisende aus anderen Nationen wieder geöffnet. Zusätzlich ist ab zwei Jahren ein negativer Testnachweis nötig. Doch nun wurden erste Omikron-Fälle festgestellt. Also fängt US-Präsident Joe Biden viele der Erleichterungen auch angesichts des beginnenden Winters wieder ein - schließlich verharrt die Impfquote in den USA bei unbefriedigenden 59,4 Prozent vollständig Geimpfter (Stand 2.12.). Zum Vergleich: In Deutschland liegt sie derzeit bei 68,5 Prozent, in Spanien bei 80 Prozent. Dennoch warnen die USA ihre Bürger vor der Einreise nach Deutschland und werden ihre Einreiseregeln verschärfen.

Den Plänen zufolge müssten alle Reisenden nicht nur vollständig und nachweislich geimpft sein, sondern schon beim Check-In für den Flug in die USA einen negativen Test vorlegen. Das darf ein PCR-, aber auch ein Schnelltest sein, nicht älter als einen Tag - davor waren es drei. Eine Zeit der Selbstisolierung nach der Einreise in die Vereinigten Staaten sei derzeit nicht vorgesehen. Doch einige Tage nach der Einreise muss man sich erneut testen lassen. Insgesamt trifft das Paket, das eventuell doch noch verschärft wird, viele Reiseveranstalter und die Lufthansa hart, denn gerade die USA gelten in der Wintersaison als eines der beliebtesten Fernreiseziele der Deutschen.

Kanada: Test für alle am Airport, bis zum Ergebnis in Quarantäne

Für die Einreise nach Kanada werden bald neue Regeln in Kraft treten, auch hier gibt es erste Omikron-Fälle. Ausnahmslos alle Flugreisenden außer aus dem Nachbarland USA müssen nach Ankunft noch am Flughafen einen Coronatest machen in Quarantäne, bis das negative Testergebnis kommt. Das gilt dann auch für geimpfte Touristen aus Europa, außer, sie reisen direkt aus den USA ein. Bislang galt: Stichprobenartiker Ankunfts-Test per Zufallsprinzip. Nach wie vor müssen Reisende maximal 72 Stunden vor Abflug einen negativen Coronatest in der kanadischen ArriveCan-App hochladen und vollständig geimpft sein. Wer vorher im südlichen Afrika war, darf nicht nach Kanada.

Bulgarien erwartet PCR-Tests von deutschen Einreisenden

Auch das Balkanland hat noch vor Auftauchen von B.1.1.529 die Einreisauflagen für Deutsche verschärft, das seit 23. November mit 13 anderen Ländern auf einer roten Liste für drastisch gestiegene Inzidenzzahlen steht.

Die Regeln sind kompliziert, im Detail gilt Quarantänefreiheit für folgende Einreisende aus Deutschland und viele anderen EU-Mitgliedsstaaten: Getestete mit negativem PCR-Test (bei Einreise maximal 72 Stunden alt, vollständig gegen Covid-19 Geimpfte mit 14 Tagen Wartezeit nach der zweiten Dosis, Genesene mit entsprechendem Covid-19-Test - alles müssen Sie mit digitalem Covid-Zertifikat der EU nachweisen. Personen unter 12 Jahren benötigen keinen dieser Nachweise. Wer nichts dergleichen nachweisen kann, muss zehn Tage in Quarantäne.

Großbritannien verlangt von allen Tests und Quarantäne

Die neue Coronavirus-Variante Omikron ist in weiteren europäischen Ländern aufgetaucht und wurde bei mindestens neun Personen in Großbritannien nachgewiesen - täglich werden es exponentiell mehr.

Die neue Coronavirus-Variante Omikron ist in weiteren europäischen Ländern aufgetaucht und wurde bei mindestens neun Personen in Großbritannien nachgewiesen - täglich werden es exponentiell mehr. © Frank Augstein, dpa

Großbritannien schottet sich ab und verschärfte sofort beim Auftreten erster Omikron-Fälle in Europa die Regeln. Seit 30. November unterliegen alle Einreisenden einer Test- und Quarantänepflicht - vor dem Grenzübertritt muss bereits ein Coronatest-Termin gebucht sein, dabei werden Schnell- und PCR-Tests akzeptiert. Sie müssen maximal zwei Tage nach Einreise vorgenommen werden, bis zum Ergebnis muss man in Quarantäne. Diese Regeln gelten auch für Geimpfte, Genesene, ganz egal, von wo sie kommen.

Marokko verhängt Flugverbot

Marokko ist eigentlich schon seit zwei Jahren für Touristen geschlossen, die Flughäfen sind für internationale Flüge dicht, die Grenzen zu. Nur Sonderflüge unter bestimmten Voraussetzungen waren gestattet. Doch die wurden nun für zwei Wochen ausgesetzt.

Israel machte sofort die Grenzen dicht

Wer vorhatte, nach Israel zu fliegen, bekam am Sonntag, 28. November eine Absage - das Land, das beim Impfen vorbildlich vorankommt, will sich seinen Erfolg nicht kaputtmachen lassen und hat die striktesten Regelungen gleich nach Auftauchen der Omikron-Variante des Coronavirus erlassen. Nur noch israelische Staatsangehörige und Ausländer mit festem Wohnsitz dürfen über die Grenze.

Deutsche Touristen dürfen also nicht mehr ins Land, wer nur einen Aufenthaltstitel hat, braucht einen maximal 72 Stunden alten negativen PCR-Test und muss in Quarantäne. Geimpfte dürfen sich nach drei Tagen mit einem PCR-Test freitesten, Ungeimpfte sitzen sieben Tage in Quarantäne.

Australien verschiebt seine Öffnung der Grenze

Am 1. Dezember wollte Australien nach fast zwei Jahren Schließung die ersten Ausländerinnen und Ausländer ins Land lassen: Studierende und Facharbeiterinnen und Facharbeiter sollten als Erste wieder Zutritt bekommen, ehe Australien auch wieder für Touristinnen und Touristen öffnen wollte. Durch Corona verschiebt sich das alles. Nach einem Notfall-Meeting hat Premierminister Scott Morrison verkündet: Mindestens um zwei Wochen wird sich die für den 1. Dezember geplante Öffnung verschieben, berichtet unter anderem BBC.

Philippinen verschieben ebenfalls die Grenzöffnung

Die Philippinen haben aufgrund der neuen Coronavirus-Variante Omikron eine dreitägige landesweite Impfaktion gestartet, die neun Millionen Menschen erreichen soll. Am Wochenende hatten die Philippinen ein vorübergehendes Einreiseverbot für 14 Länder verhängt.

Die Philippinen haben aufgrund der neuen Coronavirus-Variante Omikron eine dreitägige landesweite Impfaktion gestartet, die neun Millionen Menschen erreichen soll. Am Wochenende hatten die Philippinen ein vorübergehendes Einreiseverbot für 14 Länder verhängt. © Basilio Sepe, dpa

Nur wenige Tage, nachdem die Philippinen angekündigt hatten, dass ab Mittwoch, 1. Dezember, geimpfte Touristinnen und Touristen aus 157 Ländern, unter anderem aus Deutschland, wieder einreisen dürfen, reagiert der Inselstaat nun auf Omikron. Um die Sicherheit der eigenen, weitestgehend noch ungeimpften Bevölkerung, zu gewähren, wird die Grenzöffnung vorerst ausgesetzt, meldet unter anderem Channel News Asia. Das habe die Regierung am Montagmorgen bekannt gegeben. Ein neuer Termin zur Grenzöffnung wurde noch nicht kommuniziert.

Japan lässt keine Ausländer ins Land

Eine Reise nach Japan aus touristischen Zwecken war in den vergangenen Monaten für Deutsche ohnehin nicht möglich. Nur kurz nachdem Japan seine Grenzen aber für einige Personen geöffnet hatte, verschärfen sich die Einreiseregeln durch Auftauchen der Omikron-Variante aber noch einmal. Um Mitternacht in der Nacht von Montag auf Dienstag, 30. November, schließt Japan seine Grenzen wieder komplett. Nur japanische Staatsangehörige dürfen einreisen, müssen sich vor Ort aber in Quarantäne begeben, meldet Al Jazeera.

Indien überwacht strenger und verlangt PCR-Test

Nur wenige Wochen nachdem Indien erste Schritte unternahm, um touristische Reisen wieder zu ermöglichen, werden die Reiserichtlinien wieder verschärft. Ab Mittwoch, 1. Dezember, müssen aufgrund des Auftauchens der Omikron-Variante alle Reisende eine Selbstauskunft einreichen und darstellen, wo sie sich in den vergangenen 14 Tagen aufgehalten haben. Geimpfte brauchen wie bisher auch nebst ihrem Impfnachweis auch einen negativen, maximal 72 Stunden alten PCR-Test zur Einreise. Ein weiterer PCR-Test bei Ankunft ist für die meisten Reisenden verpflichtend.

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