Fische außer Rand und Band

Warnung an beliebtem Badeort: "Piranha-ähnliche" Fische attackieren Badegäste - 15 Verletzte

Anton Dietzfelbinger

E-Mail zur Autorenseite

5.9.2023, 12:18 Uhr

Am viel besuchten Badeort Benidorm an der Costa Blanca werden Urlauber vor aggressiven Meeresbewohnern gewarnt. Spanische Medien berichten von "Piranha-ähnlichen" Fischen, die mehrfach Menschen gebissen haben sollen. 15 Menschen pro Tag sollen diesen Sommer erste Hilfe gebraucht haben, nachdem sie gebissen wurden.

Die Fische heißen Obladas, zu Deutsch "Bandbrasse". Sie sind etwa 30 Zentimeter groß und scheinen es auf ältere Menschen abgesehen zu haben. Muttermale, Warzen oder kleinere Wunden lockten sie an und wenn sie zubeißen, kommt es zu blutigen Wunden, die oftmals versorgt werden müssen.

Zuletzt soll es vermehrt Fälle am Strand Poniente gegeben haben, schreibt der spanische Nachrichtendienst "Informacion.es". Dortigen Urlaubern wird geraten, keinen glänzenden Schmuck im Wasser zu tragen, der locke die Fische besonders an.

Warum sind die Fische so aggressiv?

Als Grund für die vielen Vorfälle verweisen Experten auf den Klimawandel. Die Wassertemperatur des Mittelmeeres ist deutlich angestiegen, zurzeit lege sie zwischen 29 und 30 Grad. Diese hohen Temperaturen verändern den Stoffwechsel der Obladas und somit bräuchten sie mehr Nahrung.

Normalerweise treiben sich die Tiere in größerer Entfernung von Menschen herum und ernähren sich von kleineren Fischen, wie Sardellen, Sardinen oder Krebstierchen. In Ufernähe suchten sie nach Fischabfällen und Brotresten, weil es für Taucher eine beliebte Praxis ist, die Obladas zu füttern und sie dabei zu filmen.

"Das ist ein Fisch, der es gewohnt ist, gefüttert zu werden", sagte der Professor und Forscher für Meereswissenschaften, Alfonso Ramos "Informacion.es". Daher habe er auch keine Scheu vor dem Menschen. Dieses Phänomen, dass die Fische für Verletzungen sorgen, sei dem Rettungs- und Erste-Hilfe-Dienst bereits im August 2017 gemeldet worden.