Praktische Tipps

Vorsicht auf Weihnachtsmärkten: Diese Tricks nutzen Taschendiebe

Stefan Besner

Online-Redaktion

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29.11.2022, 12:01 Uhr
Viele Menschen auf engem Raum wecken Begehrlichkeiten bei Taschendieben. 

© Polizei Viele Menschen auf engem Raum wecken Begehrlichkeiten bei Taschendieben. 

Nach langer Pause ist es wieder soweit. Die Weihnachtsmärkte der Region haben eröffnet. Dicht gedrängt und bewusst entschleunigt geht es meist zu. Auf das gemütliche Schlendern, Schauen und Glühwein trinken kann jedoch schnell ein böses Erwachen folgen, wenn die Geldbörse plötzlich weg ist. Viele Menschen auf engem Raum wecken Begehrlichkeiten bei Taschendieben.

"Die Zahl an Diebstählen mag im vergangenen Jahr sicher auch pandemiebedingt geringer gewesen sein, in diesem Jahr jedoch werden wieder mehr Menschen die Märkte besuchen. Damit nehmen auch die Tatgelegenheiten wieder zu", erklärt Harald Schmidt, Kriminaloberrat und Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes in einer Pressemitteilung. Um selbst nicht zum Opfer zu werden, gibt es jedoch Wege und Mittel.

Tipps der Polizei zur Diebstahl-Prävention:

  • Nehmen Sie nur so viel Geld und Zahlungskarten mit wie nötig.
  • Verwahren Sie Ihre Wertsachen in verschiedenen Innentaschen, die verschlossen sind.
  • Tragen Sie Taschen mit der verschlossenen Seite zum Körper.
  • Achten Sie besonders im Gedränge auf Tasche und Wertsachen.
  • Vorsicht, wenn jemand nahe an Sie heranrückt oder Sie anrempelt. Bestehen Sie darauf, dass der für Fremde übliche Abstand eingehalten wird.

Was tun, wenn man beklaut wurde?

Wer sich in der unglücklichen Lage wiederfindet, den Geldbeutel oder Wertgegenstände vergeblich zu suchen, sollte umgehend Handeln.

  • Lassen Sie Ihre Karte unbedingt sofort sperren. Dies ist unter dem bundesweiten Sperrnotruf 116 116 für alle Girocards und die meisten Kreditkarten möglich.
  • Zeigen Sie den Diebstahl bei der Polizei an. Diese kann die Sperrung des elektronischen Lastschriftverfahrens per Unterschrift (SEPA-Lastschriften) veranlassen.
  • Prüfen Sie Ihre Kontobewegungen und melden Sie unbefugte Abbuchungen bei Ihrer Bank oder Sparkasse

Auch Kinder als Diebe unterwegs

Taschendiebe arbeiten Angaben der Polizei zufolge meistens in Vierer-Gruppen. Einer beobachtet die Umgebung, der nächste lenkt das Opfer ab, der dritte stiehlt den Gegenstand der Begierde, der vierte nimmt die Beute anschließend an sich und verschwindet in der Menschenmenge. Bei geübten Taschendieben dauert der gesamte Vorgang in der Regel nicht länger als ein paar Sekunden. Oftmals handelt es sich um eingespielte Teams, die europaweit agieren. Auch Kinder werden mitunter eingesetzt. 2021 waren 14,5 Prozent (512 Personen) der Tatverdächtigen unter 18 Jahre alt.

Diese Maschen wenden Taschendiebe an

Taschendiebe tarnen sich nach Informationen der Polizei vor allem als "Anrempler", "Beschmutzer" oder "falsche Touristen".

"Falsche Touristen" bitten mit Stadtplan in der Hand um eine Wegbeschreibung. Während das Opfer Auskunft gibt, drängt sich ein Komplize – vorgeblich, um besser auf die Karte sehen zu können – nah an das Opfer heran. Da es während seiner Erklärung abgelenkt ist, kann der Dieb unbemerkt in die Tasche fassen.

Sog. "Beschmutzer" lassen "versehentlich" ein Getränk auf das Opfer fallen oder beflecken es mit Ketchup oder Senf. Dann bieten die Täter freundlich an, die dreckige Jacke zu säubern – dabei geschieht der heimliche Griff in die Tasche.

Das Anrempeln ist auch weiterhin eine beliebte Masche von Taschendieben. Das Rempeln sorgt für Ablenkung, die bereits genügt, um die Geldbörse o. ä. mitgehen zu lassen.

Wie die Tricks genau funktionieren, sehen Sie in diesen kurzen Filmen der Bundespolizei.

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