Pflicht für Eigentümer

Achtung, Frist läuft ab: In Bayern müssen viele Rauchmelder bald ausgetauscht werden

Julia Ruhnau

nordbayern.de

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21.12.2022, 08:46 Uhr
Rauchmelder müssen im Durchschnitt nach zehn Jahren ausgetauscht werden.

© picture alliance/dpa Rauchmelder müssen im Durchschnitt nach zehn Jahren ausgetauscht werden.

Wer ihn schon einmal ausgelöst hat, kennt das Geräusch: Ein schriller, durchdringender Ton, der von einem kleinen weißen Plastikteil an der Decke ausgestoßen wird, soll Leben retten. Seit 2013 gibt es in Bayern eine Rauchmelderpflicht, für Bestandswohnungen galt bis 2018 eine Übergangsfrist. In Wohnungen und Eigenheimen müssen seitdem entsprechende Geräte hängen - und zwar in Schlaf- und Kinderzimmern sowie Fluren, die als Rettungswege dienen.

Spätestens nach zehn Jahren müssen Rauchmelder ersetzt werden

Allerdings müssen viele der Geräte nach dem Jahreswechsel schon wieder ausgetauscht werden. Denn für Neu- oder Umbauten gilt die Rauchmelderpflicht bereits seit 2013. Alle Melder, die damals eingebaut wurden, sind 2023 zehn Jahre alt - und müssen ersetzt werden. Das ist in der DIN-Norm 14676-1 festgeschrieben.

"Im Endeffekt gilt immer die Betriebsanleitung", sagt Claudia Groetschel, Sprecherin des Forums Brandrauchprävention, eines Vereins, dem unter anderem auch Vertreter des Deutschen Feuerwehrverbandes angehören. Die Funktionsfähigkeit der Rauchmelder sei produktabhängig, manche Hersteller geben auch weniger als zehn Jahre an. Danach ist es möglich, dass das Gerät nicht mehr verlässlich warnt.

Schmutz und Verschleiß können Funktionen beeinträchtigen

Das liegt daran, dass die Warnmelder nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Bauteile können verschleißen, Verschmutzungen etwa den Sensor und damit wichtige Funktionen beeinträchtigen. Das gilt auch für Geräte, die regelmäßig gereinigt werden. Außerdem halten die Batterien oft nicht länger als zehn Jahre. In vielen Geräten sind diese inzwischen fest verbaut. Ist der Saft alle, muss der ganze Melder getauscht werden.

Verantwortlich für den Austausch ist der jeweilige Eigentümer. Gerade Vermieter sollten sich rechtzeitig kümmern. Bricht in einer ihrer Wohnungen ein Feuer aus und der Brandmelder ist zu alt, kann das ernste Konsequenzen haben.

Der Austausch selbst ist simpel. Gute Geräte gibt es bereits für etwa 20 Euro. Beim Kauf sollte man auf das Qualitätszeichen "Q" achten. Mithilfe der Betriebsanleitung und Schrauben, Dübeln oder Spezialklebstoff könne der Melder von jedem montiert werden, schreibt das bayerische Innenministerium in einer Broschüre. Eine Fachkraft sei dafür nicht nötig. Es gibt sogar Geräte, die auch Gehörlose zuverlässig warnen sollen, etwa durch Lichtblitze. Der alte Rauchmelder ist Elektroschrott und gehört nicht in den Hausmüll, sondern zum Beispiel auf den Wertstoffhof.

Insgesamt sei die Rauchmelderpflicht ein Erfolg, sagt Groetschel. Es gebe deutlich weniger Brandtote. "Wir gehen davon aus, dass unabhängig davon die Verletzungsgefahr geringer worden ist." Je früher ein Feuer erkannt wird, desto schneller können Einsatzkräfte und Betroffene reagieren.

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