Gartenarbeit

Physalis pflanzen und pflegen: So geht's!

Elias Thiel

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23.5.2024, 09:00 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Sie Physalis im Garten pflanzen und pflegen können.

© IMAGO/Steidi/ blickwinkel Hier erfahren Sie, wie Sie Physalis im Garten pflanzen und pflegen können.

In diesem Artikel:

Die Andenbeere (Physalis Peruviana) kennt man unter dem Namen "Physalis". Die Blätter der Physalis haben eine Herzform und ihre Stängel sind leicht behaart. Die Blüten der Andenbeere sind gelb und haben schwarze Flecken. Etwa acht bis neun Wochen nach der Blüte entwickeln sich grüne Laternen, die bei der Ernte orange bis hellbraun werden.

Aber woher stammt die Physalis eigentlich? Wie groß wird sie und wie kann man Physalis anbauen und pflegen? Alles Wissenswerte rund um die Physalis erfahren Sie in diesem Artikel.

Der Name "Andenbeere" geht auf die Herkunft der Pflanze zurück – Die Physalis Frucht stammt aus der Andenregion in Peru und Chile. Alternativ wird sie auch als "Kapstachelbeere" bezeichnet, da Seefahrer während der Kolonialzeit das Physalis Obst von Südamerika über den Seeweg zum Kap der Guten Hoffnung nach Südafrika brachten, wo sie dann weiter kultiviert wurde. Auch der säuerliche Geschmack erinnert an die Stachelbeere. Die Früchte sind lecker und können mittlerweile auch in Deutschland in warmen Regionen angebaut werden.

Physalis-Sorten

Einige Physalis-Sorten sind für den Eigenanbau besonders empfehlenswert. Dazu gehört die Sorte "Schönbrunner Gold" – die großen, dunkelgelben Früchte sind besonders lecker und aromatisch. Die Sorte "Peruanische Andenbeere" bildet kirschgroße Früchte. Für eine Kübelbepflanzung empfiehlt sich die Sorte "Little Lanterns", da sie für einen reichen Ertrag sorgt. Die Sorte namens "Purple de Milpa" reift schnell und ist auch für das lokale Klima geeignet.

Die starkwüchsige Sorte ist eigentlich mehrjährig, wird in Deutschland aber aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit nur einjährig kultiviert.

Die Pflanze wächst etwa ein bis zwei Meter hoch und benötigt eine Rankhilfe zur Unterstützung.

Um Physalis zu pflanzen und zu pflegen, sollte man einige Aspekte berücksichtigen.

Standort und Erde für Physalis

Die Physalis bevorzugt einen warmen und sonnigen Standort. Da die Pflanze sehr frostempfindlich ist, sollte man sie in Deutschland nicht ins Beet pflanzen. Wenn man dies doch tut, sollte sie vor dem ersten Frost wieder ausgegraben werden und in einem Kübel im Haus überwintern.

Besser ist es, wenn man die Physalis ganzjährig im Kübel kultiviert. Der ideale Standort für die Pflanze ist windgeschützt, südlich bis südwestlich ausgerichtet, damit die Physalis möglichst viel Sonne erhält.

Der Platz für die Physalis im Topf sollte bestenfalls überdacht und vor starkem Regen geschützt sein. Die Physalis-Pflanze braucht einen lockeren, nährstoffreichen Boden.

Pflanzung und Pflege

Die vorgezogenen Jungpflanzen sollten nach den letzten Frösten Ende Mai ausgepflanzt werden. Ein Abstand von 80 x 80 oder 100 x 100 Zentimeter sollte eingehalten werden, da die Physalis buschig wächst.

Auch ohne Garten kann man Kapstachelbeeren anbauen, indem man sie in Hochbeeten oder Kübeln kultiviert. Dabei sollte man pro Gefäß nur eine Pflanze einsetzen. Der Kübel sollte mindestens ein Volumen von zehn Litern haben und über ein Wasserabzugsloch verfügen. Um Staunässe zu verhindern, sollte beim Einpflanzen eine Drainageschicht auf den Boden des Gefäßes gelegt werden.

Die Physalis sollte regelmäßig gegossen werden – vor allem dann, wenn sich Blüten bilden. Die Physalis sollte weiterhin gestützt werden, damit die Triebe nicht abbrechen. Dafür kann man die Haupttriebe an ein Gitter, Gerüst oder an einzelnen Bambusstäben anbinden.

Wenn man die jungen Triebspitzen auskneift, fördert man einen buschigen Wuchs der Pflanze, wobei ein regelmäßiges Ausgeizen wie bei Tomaten nicht nötig ist.

Eine schwache Kompostgabe zur Pflanzung ist als Düngung ausreichend.

In der Regel ist die Andenbeere robust und nicht empfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge. Im Gewächshaus kann allerdings häufiger die Weiße Fliege auftreten oder es kann sich Grauschimmel an reifen Früchten bilden, wenn es zu feucht ist. Als präventive Maßnahme sollte man die Physalis nicht zu dicht pflanzen, die Seitentriebe einkürzen und reife Früchte immer schnell ernten.

Gelbe Blätter bilden sich häufig, wenn die Pflanze zu wenig Nährstoffe oder Wasser enthält. Wenn Blattläuse an den Triebspitzen auftreten, können sie durch einfaches Abspritzen mit Wasser bekämpft werden. Außerdem kann das Sprühen mit einer Bio-Pflanzenkur dazu beitragen, eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Diese Methode stärkt auf natürliche Weise das Immunsystem der Pflanze und minimiert die Ausbreitung von Schädlingen. In der Regel sind Blattläuse nur ein kosmetisches Problem und beeinträchtigen die Fruchtbildung nicht wesentlich.

In Deutschland blüht die Physalis in der Regel ab Juni und wirft ab Ende August bis zum ersten Frost eine leckere Ernte ab.

Nach rund drei bis vier Monaten, also etwa sieben bis zehn Wochen nach der Blüte, sind die Früchte der Physalis erntereif. Wenn der sogenannte Lampion hellbraun und eingetrocknet ist, kann man die leckeren gelben Früchte ernten. Die reifen Früchte kann man aber auch in den Lampions für mehrere Wochen bei 10 bis 15 Grad Celsius lagern.

Physalis müssen nicht ausgegeizt werden. Man kann jedoch ähnlich wie bei Tomaten durch das Ausgeizen überzählige Seitentriebe entfernen. Dadurch werden die Haupttriebe gestärkt und die Fruchtbildung gefördert. Diese Pflegemaßnahme ist optional und nicht unbedingt erforderlich.

Wer noch mehr von der leckeren Physalis haben möchte, kann diese mithilfe von Stecklingen vermehren. Um neue Physalis-Pflanzen zu züchten, schneidet man zwischen Anfang September und November Kopfstecklinge von etwa acht bis zehn Zentimeter Länge ab. Diese Stecklinge sollten fünf bis sieben Blätter haben.

Die Stecklinge werden in Erdtöpfen bei einer Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius platziert, wo sie innerhalb von drei Wochen Wurzeln bilden. Nachdem sie bewurzelt sind, sollten sie etwas kühler gestellt werden. Ab Mai können die Jungpflanzen dann ins Freiland gegeben werden.

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