Nach etlichen Verzögerungen

Fürther Feuerwache: Der Umzugstermin steht

23.9.2021, 06:00 Uhr
Fürther Feuerwache: Der Umzugstermin steht

© Foto: Hans-Joachim Winckler

In großer Geduld muss sich die Fürther Berufsfeuerwehr schon lange üben. Fast zwei Jahrzehnte vergingen von den ersten Planungen der neuen Wache bis zum Spatenstich 2017. Seitdem rückte der Umzugstermin in den Neubau immer wieder nach hinten.

Zunächst war Anfang 2020 angepeilt, dann Spätsommer, schließlich das Frühjahr 2021. Nun steht ein neuer Termin, diesmal soll es endlich klappen. Im November, so die städtische Baureferentin Christine Lippert auf FN-Nachfrage, sei die Fertigstellung geplant. Inzwischen befinde man sich bei dem rund 29 Millionen Euro teuren Projekt, das sie als einen "Marathon" bezeichnet, auf der Zielgeraden.

Lockdown bremste Baufortschritt aus

Dass der Ausbau des Quartiers an der Kapellenstraße in den vergangenen Monaten noch gehörig ins Stocken geriet, begründet Lippert mit Corona. Die Lockdowns und die deshalb unterbrochenen Lieferketten, die Materialknappheit bei Holz und später auch bei Leitungen sowie das auf Grund gelaufene Containerschiff "Ever Given", das im März sechs Tage lang den für Transporte so wichtigen Suezkanal blockierte – all dies habe den Baufortschritt ausgebremst.


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Nicht gerade leichter gemacht habe das Projekt die Tatsache, dass es für die Feuerwehr viel Spezialtechnik braucht. Auf die Schlauchwaschanlage, so Lippert, habe man beispielsweise mehrere Monate warten müssen; zum größten Teil aber sei sie nun eingetroffen. Auch die Möbel für Büros sowie Gemeinschafts- und Schlafräume sind noch nicht eingetroffen. Ihre Lieferung sei aber absehbar.

Getüftelt wird momentan noch an der elementar wichtigen Netzwerktechnik. Auch hier gab es Lieferverzögerungen bei Mikrochips und Kabeln. Inzwischen läuft die Feinabstimmung der IT und der zentralen Server. "Das ist zur Zeit noch unser größter Unsicherheitsfaktor", sagt Lippert.

Ist dieser beseitigt und ist der November als Umzugstermin zu halten, beginnt der Probelauf. Ab Dezember, so Feuerwehrchef Christian Gußner, könne man den Betrieb nach und nach hochfahren. Der Altbau am Helmplatz hat dann aber noch nicht ausgedient. Parallel wird dort weitergearbeitet, bis man sicher sein kann, dass am neuen Standort alles gut klappt.

Nachtbetrieb in der Testphase

Zwei bis drei Monate, so Gußner, könne das dauern. Zunächst werden verschiedene Werkstätten, etwa die für Atemschutztechnik, an die Kapellenstraße ziehen, ebenso wie einzelne Fahrzeuge, die von dort aus auch schon ausrücken. Getestet werden muss beispielsweise, ob im Nachtbetrieb alles klappt – etwa, ob die Alarmdurchsagen in den Schlafräumen ankommen und die Lichtanlage anspringt.

Eine gewisse "Grundvorfreude", so Gußner, sei bei ihm inzwischen vorhanden. Regelmäßig unternimmt er bereits Führungen mit den verschiedenen Abteilungen durch den Neubau, dessen Dimensionen auch er erst einmal erfassen muss. "Das ist natürlich was anderes, wenn man dort durchgeht, als wenn man nur den Plan sieht." Fertig ist vieles, die Wände sind gestrichen, die Türen schon drin.

Eine große Umstellung für ihn und sein Team wird es sein, von der über 100 Jahre alten Unterkunft in einen Neubau zu ziehen. Die Wache am Helmplatz, sagt Gußner, sei lebendig und habe Charme. An der Kapellenstraße gehe es sehr viel nüchterner zu, "ein Zweckbau" sei das eben – der freilich viele Vorteile mit sich bringt.

Zwei- statt Mehrbettzimmer für die Nachtwache etwa, schönere Aufenthaltsräume und viel mehr Platz. Der wird sich auch beim Ausrücken bemerkbar machen, war die Fahrzeughalle der alten Wache doch tatsächlich noch auf Pferdefuhrwerke ausgelegt – und das Rangieren entsprechend knifflig.

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