Hängepartie beendet

Neuer Mietvertrag für die Kofferfabrik: Sicherheit bis 2025

12.11.2021, 13:00 Uhr
Für die nächsten vier Jahre scheint die Existenz der Kofferfabrik gesichert. Der Mietvertrag soll kommende Woche unterschrieben werden.

© Hans-Joachim Winckler Für die nächsten vier Jahre scheint die Existenz der Kofferfabrik gesichert. Der Mietvertrag soll kommende Woche unterschrieben werden.

Der Mietvertrag, der am kommenden Dienstag medienwirksam öffentlich unterzeichnet wird, endet am 30. September 2025. Als Mieter fungiert für diesen Zeitraum die Kulturstiftung Fürth, die die Räume auf dem ehemaligen Fabrikgelände an Kofferfabrik-Chef Udo Martin weitervermietet.

Der Eigentümer, die Nürnberger Lauer Immobilien-Service GmbH Lauer hatte der Kofferfabrik Ende Februar überraschend zum 30. September gekündigt, vier Tage später jedoch einen Rückzieher gemacht. Seitdem hoffte die Stadt zumindest auf eine Perspektive für die nächsten vier, fünf Jahre.

In den darauffolgenden Verhandlungen mit OB Thomas Jung und der seinerzeitigen Kulturreferentin Elisabeth Reichert ließ Lauer gleichwohl wissen, dass er zukünftig aus der Haftungsverpflichtung für das Gelände aussteigen möchte; an dem Gebäudekomplex aus der Gründerzeit – der Fabrik-Standort schloss in den achtziger Jahren – nagt unübersehbar der Zahn der Zeit. Wer nun die Haftung übernimmt, falls etwa ein maroder Dachziegel einen Besucher verletzt, scheint nach aktuellem Informationsstand geklärt zu sein: die Kulturstiftung.

"So komfortabel war es noch nie"

Zugleich gelang es, eine Einigung mit Lauer in der Frage zu erzielen, wer die Kosten für jene Sanierungsschritte übernimmt, die einen weiteren Kulturbetrieb der Kofferfabrik überhaupt erst erlauben. Unbestätigten Angaben zufolge zahlt Lauer einen Teil, einen anderen die Kulturstiftung. Insgesamt nimmt die Stadt etwa 60.000 Euro in die Hand, unter anderem für eine Brandmeldeanlage, die in diesen Tagen eingebaut wird.

Kofferfabrik-Chef Udo Martin will sich bis zu Details und zur Vertragsunterzeichnung am Dienstag nicht äußern, sagte jedoch mit deutlich besserer Laune als im Februar den „Wir hatten bislang drei Monate Kündigungsfrist, jetzt sind es vier Jahre. So komfortabel war es noch nie.“ Ihre Unterschriften unter den neuen Vertrag – Martin: „Die Miete ist dieselbe wie unter Lauer“ – setzen am Dienstag neben Martin der neue Kulturreferent Benedikt Döhla, OB Jung und Horst Ohlmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftungstreuhand.

Konzerte, Kunst, Theater und Gastromie vereint die Kofferfabrik seit den neunziger Jahren, im Februar 2007 übernahm der heute 64-jährige Martin. Mit nur einem Schließtag pro Jahr – Neujahr – hat sich unter ihm die „Koffer“ als Subkultur-Zentrum mit Fans aus der ganzen Metropolregion etabliert.

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