Fürth: Der Winterdienst ist bereit

8.11.2016, 06:00 Uhr
Fürth: Der Winterdienst ist bereit

© Foto: Hans-Joachim Winckler

So werden zu Beispiel Einsatzpläne und Routenänderungen am Ende einer Wintersaison schon für die nächste festgelegt. Erstmals liefen die Vorbereitungen heuer unter der Regie von Doris Langhardt, die im Mai die Leitung des Winterdienstes übernahm. Vorher noch für den Erhalt von Straßen und Brücken zuständig, wechselte sie auf den Chefposten, nachdem ihr Vorgänger Franek Kitowski in den Ruhestand gegangen war.

Ab Mitte Oktober wurde der Salzvorrat – 2200 Tonnen waren noch vorhanden – wieder auf 3000 Tonnen aufgestockt. Auch abstumpfendes Material wie Splitt wurde nachgefüllt. Weil der vergangene Winter vergleichsweise mild war, war es nicht nötig, viel nachzukaufen.

Jetzt beginnt für die 125 Mitarbeiter wieder die Zeit der nächtlichen Rufbereitschaft. Um 2.30 Uhr klingelt der Wecker des Einsatzleiters, der dann die Straßen kontrolliert. Schneit oder friert es, werden die Kollegen via Piepser geweckt. Brücken und neuralgische Punkte im Stadtgebiet werden abgefahren, sobald die Temperaturen unter fünf Grad sinken.

Während bei einer normalen Nachtschicht nur etwa elf Mitarbeiter arbeiten, kämpfen bei einem Volleinsatz schon mal 50 Leute gegen Eis und Schnee. Sie streuen so viel Splitt, Blähton und Feuchtsalz, wie es die Straßenlage erfordert. Das Feuchtsalz besteht aus grobkörnigem Siedesalz, das in den Streufahrzeugen mit einer Sole aus Magnesiumchlorid vermischt wird. „Es bleibt länger liegen als trockenes Salz, da es eher plattgedrückt als weggeschleudert wird“, erklärt Langhardt. Dadurch helfe es effektiver gegen Glätte.

Gut 200 000 Euro steckt die Stadt jährlich in den Winterdienst. Der Großteil davon wird für Streugut ausgegeben, einiges fließt jedoch auch in Reparaturen an Fahrzeugen. Und immer wieder müssen neue angeschafft werden, wobei ein Streu-Lkw im Schnitt zwölf Jahre alt wird, so Langhardt. Der mit 30 Jahren älteste Wagen im Dienst könnte allerdings schon fast als Oldtimer durchgehen.

Den ersten Winter ihrer Amtszeit malt sich Doris Langhardt übrigens so aus: „Es wäre gut, wenn bis Weihnachten Ruhe wäre, danach hätten wir gegen einen ordentlichen Winter nichts einzuwenden. So können wir den Leuten zeigen, mit was wir fertig werden.“

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