Erstmals in Bayern eine Polizeipräsidentin

WÜRZBURG (dpa/Eig.Ber./pa) - Mit der 55-jährigen Liliane Matthes rückt erstmals in der Geschichte der bayerischen Polizei eine Frau an die Spitze eines Präsidiums.

Zum 1. November soll Frau Matthes, so teilte das Innennministerium mit, Polizeipräsidentin in Unterfranken werden. Sie löst dann den langjährigen Präsidenten Helmut Koch ab, der in den Ruhestand geht. Liliane Matthes ist derzeit Vizepräsidentin der bayerischen Bereitschaftspolizei in Bamberg. Zu ihren früheren Stationen gehören Führungsaufgaben in Fürth, Nürnberg und Schwabach. In der Kleeblattstadt wurde Matthes 2001 Chefin der damaligen Polizeidirektion. Auch auf dieser herausgehobenen Position war sie bayernweit die erste Frau.

Innenstaatssekretär Bernd Weiß, der selbst aus Unterfranken kommt, sagte zur Berufung von Liliane Matthes: «Ich bin mir sicher, dass Liliane Matthes genau die richtige Besetzung für diese Aufgabe ist». Die künftige Präsidentin könne auf ein breites Wissen zurückgreifen, das sie sich bei den verschiedensten Stellen der Schutz- und Kriminalpolizei erworben habe. Derzeit leitet Matthes die Stabsabteilung Einsatz/Ausbildung beim Präsidium der Bereitschaftspolizei in Bamberg.

Ihre Laufbahn bei der Polizei begann Liliane Matthes vor 35 Jahren bei der Kripo in Nürnberg. Sie befasste sich damals unter anderem mit Kindesmisshandlungen. Nach einem Studium an der Führungsakademie in Münster wurde sie Dezernatsleiterin für Vermögensdelikte. 1996 wechselte Matthes zur uniformierten Polizei, als stellvertretende Chefin der Direktion Schwabach. 2001 stieg sie zur Chefin in Fürth auf, ehe sie 2006 zur Bereitschaftspolizei nach Bamberg ging.