100 Jahre Textilreinigung in Fürth

27.10.2019, 21:00 Uhr
100 Jahre Textilreinigung in Fürth

© Foto: Armin Leberzammer

Kluge Entscheidungen in der Vergangenheit haben die Firma fit für das 21. Jahrhundert gehalten, sagen die Zwillingsbrüder Christof und Elmar Dohnke – als aktuell fünfte Generation in der Geschäftsführung.

Was im Oktober 1919 in der Amalienstraße als klassische Wäscherei für Privatkunden seinen Anfang nahm, hat sich binnen vier Jahrzehnten auf dem Markt für Gewerbe- und Mietkleidung in der Metropolregion etabliert. "Die Neuausrichtung des Geschäftsfelds in den 70er Jahren war richtig", urteilt Christof Dohnke.

Der 37-Jährige stieg 2012 ins Unternehmen seines Stiefvaters Hans Keil ein, sein Bruder folgte wenig später. 2017 übernahmen sie die Leitung. Vor allem die Mitarbeiterbindung haben sie seitdem nach eigenem Bekunden intensiviert – der Fachkräftemangel lässt grüßen.

"Unsere Angestellten sind unser wichtigstes Gut", sagt Christof Dohnke. Aktuell seien rund 65 Frauen und Männer bei Hitz beschäftigt, viele davon langfristig. Man setze auf deren Erfahrung und binde sie auch in Entscheidungsprozesse ein. "Dadurch vermeiden wir personelle Fluktuationen, und unsere Kunden haben immer die gleichen Ansprechpartner – ausschließlich Spezialisten", so Elmar Dohnke.

Unterschiedlichste Branchen

Sie sortieren, waschen, bügeln, flicken und transportieren täglich bis zu sieben Tonnen Wäsche. Die überwiegend gewerblichen Kunden sind von Hof bis Regensburg, von Amberg bis Rothenburg ob der Tauber zu Hause und kommen aus den unterschiedlichsten Branchen. So nutzt der selbstständige Handwerksmeister das Angebot ebenso wie der international aufgestellte Konzern. Es reicht vom Einkauf und der Qualitätsprüfung über Lagerhaltung, Änderungen, Reparaturen und Reinigung bis hin zur Abholung und Lieferung der Bekleidung. Hitz reinigt Hotel- und Klinikwäsche ebenso wie Fußmatten, Putz- oder Ölfangtücher.

Neben der Akquise kompetenter Fachkräfte stehen die Brüder in der nahen Zukunft vor zwei Herausforderungen: der Automatisierung der Arbeitsabläufe und der Verlagerung der Produktionsstätte. Seit den 50er Jahren ist das Unternehmen in der Siemensstraße auf der Hardhöhe beheimatet, doch die 2500 Quadratmeter Grundfläche sind ausgereizt.

Am liebsten wolle man in Fürth bleiben, auch und gerade der hier verwurzelten Mitarbeiter wegen. Der neue Standort sollte 5000, am besten sogar 10 000 Quadratmeter umfassen. "Wir sind bereits in enger Abstimmung", sagt Fürths Wirtschaftsreferent Horst Müller, und auch Rathauschef Thomas Jung zeigte sich beim Besuch der aktuellen Betriebsstätte zuversichtlich: "Wir sind in Fürth in der glücklichen Lage, eingesessenen Firmen noch Flächen bieten zu können." Zwar sei noch nichts in trockenen Tüchern, heißt es beim Textildienstleister, aber Grund für Optimismus sehen die Zwillingsbrüder trotzdem.

Der Umsatz lag ihren Angaben zufolge zuletzt bei fünf Millionen Euro und ist seit 2012 praktisch jährlich um fünf Prozent gewachsen. Bewährt habe sich zudem die seit 25 Jahren bestehende Mitgliedschaft bei Dress-Line, einem deutschlandweiten Verbund von 13 Wäschereien, der Zugang zu überregionalen Kunden eröffne und einheitliche Qualitätsstandards gewährleiste.

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