Krisengespräch: Hüttengaudi bleibt im Felsenkeller verboten

21.11.2019, 20:03 Uhr
Krisengespräch: Hüttengaudi bleibt im Felsenkeller verboten

© Hans-Joachim Winckler

Anlass zur Aussprache hat die Drohung von Michael Urban gegeben, den Betrieb einzustellen, weil das Ordnungsamt die für heute geplante Veranstaltung "Fridays for Hüttengaudi" mit einer DJane untersagt hatte. Der Bund Naturschutz (BN) war gegen die nächtliche Ruhestörung im streng geschützten Waldgebiet bei Burgfarrnbach auf die Barrikaden gegangen. Mit Rücksicht auf die Waldtiere fordert er einen Betriebsschluss bei Einbruch der Dunkelheit.

In einer Erklärung aus dem Rathaus nach dem Gespräch heißt es nun, die seit der Eröffnung im Frühjahr 2018 geltende gaststättenrechtliche Genehmigung mit täglichen Öffnungszeiten von 9 bis 22 Uhr sei weiterhin unverändert gültig. Allerdings werde von den Pächtern auch künftig nicht beabsichtigt, diese Zeiten vollständig auszuschöpfen. Zwölf Veranstaltungen mit unverstärkter Musik im Jahr gesteht die Stadt den Betreibern zu. Damit wird nach Ansicht von Ordnungsamstschef Jürgen Tölk sowohl der sensiblen Natur als auch dem Wunsch der Wirtsleute nach Veranstaltungen Genüge getan. Events wie die geplante Hüttengaudi seien in dieser Form auch künftig nicht genehmigungsfähig. Michael Urban selbst war zu einer Stellungnahme nach dem Gespräch für die FN am Donnerstag nicht erreichbar.

 

 

Die Stadt hofft jedenfalls, dass er den Betrieb weiter führt. Schließlich habe es bisher keinen Anlass zu Beanstandungen im Hinblick auf die Waldsituation gegeben. Dagegen wünscht sich BN-Kreisvorsitzender Reinhard Scheuerlein im Zuge der Verhandlungen über die Verlängerung des zweijährigen Pachtvertrags strengere Vorgaben.

Schließlich habe die Stadt den Kauf des Felsenkellers damit begründet, dass sie dessen Nutzung in einem sensiblen Gelände dann besser steuern könne. Der BN will nun prüfen, ob die Naturschutzverordnungen nicht striktere Betriebsvorgaben erforderlich machen. Denn es handle sich ja nicht nur um ein Landschaftsschutzgebiet, sondern auch um einen Bestandteil des europäischen "Natura 2000"-Schutzgebietsnetzes mit der größten Fledermauskolonie im mittelfränkischen Becken.

BN schaltet sich ein

Nicht nur die Ruhezeit der im Wald lebenden Tiere will der BN gewahrt wissen, auch um die Vogelbrut im Frühjahr sorgt sich der Kreisvorsitzende. Mit der Begründung, dass hier keine Anwohner gestört werden, dürfe man jedenfalls keine Veranstaltungen genehmigen. Es handle sich schließlich nicht um städtische Infrastruktur. Immerhin räumt Reinhard Scheuerlein ein, dass sich seine anfänglichen Befürchtungen hinsichtlich einer Zunahme des Verkehrs auf den Waldwegen zum Ausflugslokal nicht bestätigt hätten. Dies deckt sich auch mit der städtischen Einschätzung.

OB Jung hatte im Februar 2018, als er die Pläne für den Felsenkeller vorstellte, von einem Walderlebniszentrum gesprochen, das sich hier, in Verbindung mit dem neuen Rotwildgehege an der nahen Erddeponie und dem geplanten Wald-Wild-Erlebnispfad, entwickeln könne. Die geplante Sanierung der ehemaligen Hopfenscheune, die auch schon zum Baudenkmal nationaler Bedeutung erklärt wurde, wird die Kommune wohl 1,25 Millionen Euro kosten.

Hinweis: In einer früheren Version hieß es, die Sanierung kostete die Kommune 1,25 Millionen Euro. Die Sanierung steht aber noch aus. Wir haben den Fehler korrigiert.

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