Erster Baubschnitt fertig: Vorm Amtsgericht wird´s grün

28.11.2019, 11:51 Uhr
Erster Baubschnitt fertig: Vorm Amtsgericht wird´s grün

© Johannes Alles

Der Oberbürgermeister bleibt dabei. Dass ihn das Areal zwischen dem prächtigen Stadttheater, dem altehrwürdigen Amtsgericht und der Kirche Unsere Liebe Frau an den berühmten Gendarmenmarkt in Berlin erinnert, hatte Thomas Jung schon einmal bei einem Pressetermin zum Besten gegeben. Im April war das, als die Arbeiten begannen, um die einstige Stichstraße mit Parkplätzen in einen „urbanen Raum“ zu verwandeln, wo sich die Fürther gerne aufhalten.

Am Mittwoch wiederholte Jung den etwas gewagten Vergleich. Anlass: Der erste Teilbereich, der Franz-Josef-Strauß-Platz unmittelbar vor dem Amtsgericht, ist nahezu fertig. Anfang der Woche haben fleißige Gärtner damit begonnen, in den dafür vorgesehenen Rechtecken fast eintausend Stauden und einige kleinwachsende Kiefern zu pflanzen. In die Baumscheiben vor dem Gericht haben sie vier bereits recht großgewachsene Säuleneichen gesetzt. Wie der Name schon verrät, geht diese Züchtung der heimischen Stieleiche nicht in die Breite. „Wir wollen das schöne Gebäude ja nicht komplett verdecken“, sagt Dirk Osterloh vom Grünflächenamt.

An die Königstraße kommen noch einige Eisenholzbäume, die ursprünglich aus Vorderasien stammen und in der Kleeblattstadt dem Klimawandel mit seinen heißen Sommern trotzen sollen. Dass dem Umbau etliche Stellflächen für Autos zum Opfer fallen, ficht den Rathauschef nicht an. Die Parkhäuser der „Neuen Mitte“ und des City-Centers, das inzwischen „Flair Fürth“ heißt, seien schließlich gleich um die Ecke.

„Wir bringen Grün ins Herz der Stadt“, sagt Thomas Jung stattdessen und erinnert an die Veranstaltung, die letztendlich den Anstoß für den Umbau gegeben hatte: Als zu den Bayerischen Theatertagen 2007 das Grünflächenamt das Areal mit mobilen Pflanzungen in eine grüne Oase verwandelt hatte, keimte der Gedanke, dass dies ein schöner dauerhafter Zustand sein könnte. „Nur zwölf Jahre später ist es so weit“, sagt Jung augenzwinkernd.


Thomas Gottschalk kommt

Bis zum nächsten Sommer sollen die weiteren Abschnitte fertig werden mit dem Ziel, die rund 2000 Quadratmeter umfassende Fläche als geschlossene Einheit zu präsentieren. Längst haben sich die Arbeiten auf den angrenzenden Hallplatz verlagert, der das gleiche bogenförmig verlegte Pflaster aus Granit wie der Franz-Josef-Strauß-Platz bekommt. Nur der Vorplatz der Kirche Unsere Liebe Frau wird sich farblich etwas abheben. Die Grünanlage gegenüber wird leicht erweitert und von neuen Wegen erschlossen. Ein Beleuchtungskonzept mit Fassadenstrahlern und Lichtstelen gehört ebenfalls zu dem 1,8-Millionen-Euro-Projekt.
Abrunden sollen das Bild zwei weitere Baumaßnahmen: Das Areal zwischen Theater und „Flair“, derzeit noch hässliches Flickwerk, wird in ähnlicher Weise aufgemöbelt, außerdem soll sich die Fußgängerzone in der Hallstraße bis zur Königstraße ausdehnen, der Bereich wird ebenfalls begrünt. Wenn das „Flair“ voraussichtlich 2021 Eröffnung feiert, soll alles fertig sein.

Nur noch bis nächste Woche läuft der Umbau der Ludwig-Erhard-Straße in eine Fußgängerzone. Die Pflasterarbeiten sind so weit fortgeschritten, dass das Areal am Montagabend vorab freigegeben werden kann. Die Ausstattung – unter anderem Bänke und Lampen – werde nachgezogen, heißt es, wichtig sei, einen ungehinderten Zugang zu den Geschäften und zum Ludwig-Erhard-Zentrum zu ermöglichen. Freuen darf sich darüber Entertainer Thomas Gottschalk: Er liest am Montagabend im LEZ aus seinem neuen Buch „Herbstbunt“.

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