3. Dezember 1969: Fische im „Stromnetz“ gefangen

3.12.2019, 07:00 Uhr
3. Dezember 1969: Fische im „Stromnetz“ gefangen

© Kammler

Aus den Eigentumsgewässern Peter Stolls in Fürth wurden mit Hilfe des Elektroaggregats 160 Pfund Barben aus Regnitz, Pegnitz und Rednitz entnommen und in Nürnberg am Prinzregentenufer wieder in die Pegnitz eingesetzt.

Die Beute, von einem einzigen Boot aus in vier Stunden gemacht, wäre zu einer anderen Jahreszeit sogar noch günstiger ausgefallen. Den vier Fischern, die sich des aus Regensburg stammenden Gerätes bedienten, war trotzdem besonderes Anglerglück vergönnt: auch ein 15pfündiger Hecht befand sich unter dem Fang.

Der Fischer, der seine Netze auswirft, gehört hierzulande schon fast in den Bereich des Anglerlateins. Der 2. Vorsitzende des Fischereivereins, Adolf Raim, sagte uns: „Mit Netzen kann man heute kaum noch vorgehen, denn sie bleiben in unseren Gewässern an alten Fahrrädern, Eimern und anderem Unrat hängen und reißen in Stücke.“ Da man andererseits auf Besatz dieser Art nicht verzichten kann – Barben können nicht gezüchtet werden; sind aber in fließenden Gewässern mit starken Strömungen reichlich zu finden – will sich auch der Fischereiverein Nürnberg ein Gerät zum Elektroabfischen zulegen.

Die Technik ist recht einfach: mit dem Stromaggregat und zwei von beiden Bootsenden ins Wasser reichenden Polen wird das Wasser im Bereich einer Bootslänge unter Strom gesetzt. Die Fische werden von sanfter aber unwiderstehlicher Gewalt in Bootsnähe gezogen und können mit dem „Hammer“ bequem aus dem Wasser geholt werden. Schon jetzt kann der Fischer seine Auslese treffen; Barben, die wieder ins feuchte Element geworfen werden, schwimmen munter, wie es einem Fisch im Wasser zukommt, davon.

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