Marienkäfer und Knoblauch helfen gegen Läuse

20.6.2020, 14:13 Uhr
Marienkäfer und Knoblauch helfen gegen Läuse

© Foto: Andreas Giessler/Landesbund für Vogelschutz

Doch statt die Giftspritze zu zücken oder die grüne Natur durch grauen Schotter zu ersetzen, rät der Landesbund für Vogelschutz, liebgewonnene Arten durch naturnahes Gärtnern und "wilde Ecken" zu unterstützen. "Die Natur selbst hält eine Fülle von Möglichkeiten gegen unerwünschte Gartenbesucher bereit. Das können Nützlinge, wie Meisen oder Marienkäfer sein oder Pflanzen, wie Knoblauch oder Lavendel. Wir brauchen sie nur zu kennen und nutzen", sagt LBV-Sprecher Markus Erlwein.

Lästig, häufig und langlebig: Blattläuse existieren seit mehr als 200 Millionen Jahren auf der Erde. In der Region kommen rund 800 Arten vor. Häufig sind Rosenblattlaus, Grüne Pfirsichblattlaus oder Schwarze Bohnenlaus. Mit ihren Saugrüsseln stechen sie Leitungsbahnen ihrer Lieblingspflanze an, um an Eiweiße im Pflanzensaft zu kommen. Die vielen, für die Läuse unverdaulichen Kohlenhydrate werden als Honigtau ausgeschieden. "Das beste Mittel gegen Blattläuse ist Ruhe bewahren und die natürlichen Feinde die Arbeit übernehmen lassen", teilt Erlwein mit.

"Den größten Appetit auf Läuse haben die Larven von Marienkäfer und Florfliege. Bis zu 800 Blattläuse am Tag kann eine Marienkäferlarve verputzen." Ohrwürmer oder Schlupfwespen finden ebenfalls Geschmack an den kleinen Plagegeistern, Blaumeisen nutzen das reichhaltige Büfett für ihre Jungenaufzucht. Nehmen die Läuse trotzdem überhand, helfen laut LBV verschiedene Pflanzensude oder -jauchen. "Ein bewährtes Mittel gegen Blattläuse ist ein Brennnesselsud aus frischen Brennnesseln und Wasser, mit dem befallene Pflanzen gegossen und abgesprüht werden. Eine Brühe aus Efeublättern löst auch klebrige Läuse von den Pflanzen", rät Erlwein. Richard Krämer, Fachberater für Gartenbau am Landratsamt empfiehlt zudem "möglichst frühzeitig an den Baum heranzugehen".

Knoblauch und Lavendel

Ein naturnaher Garten bietet viele natürliche Fressfeinde gegen unerwünschte Gartenbesucher. Mit Nisthilfen für Vögel und Insekten können Nützlinge unterstützt werden. "Den Garten vogelfreundlich zu gestalten ist auf jeden Fall von Vorteil", sagt Krämer. "Ohrwürmer freuen sich über einen umgedrehten Blumentopf gefüllt mit trockenem Gras, Blättern oder Holzwolle", teilt der LBV-Sprecher mit. Schon bei der Planung des Gemüsegartens können nützliche Pflanzen eingeplant werden. Knoblauch oder Zwiebeln zwischen Kulturpflanzen vertreiben nicht nur Blattläuse, sondern auch Wühlmäuse. Lavendel hält im Zierbeet Läuse von Rosen fern und Kapuzinerkresse kann als Ablenkung angepflanzt werden, denn sie zieht die Läuse an. Oft hilft es auch, eine befallene Pflanze einfach umzusetzen.

Vor Schnecken scheint im Garten kein Blatt sicher zu sein. Vor allem Nacktschnecken sind fast unersättlich. Gegen sie wirkt meist die Kombination mehrerer Methoden am besten. "Viele Nacktschnecken im Garten zeigen, dass das natürliche Gleichgewicht gestört ist", sagt Erlwein und ergänzt: "Auch Schnecken haben natürliche Feinde wie Kröten, Igel und Blindschleichen. Wir können sie mit Stein- und Holzhaufen oder wilden Ecken in unseren Garten locken." Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit. Daher hilft es, den Boden um gefährdete Pflanzen offen zu halten und um Beete eine breite Schicht aus Sägemehl, Kalk und Kaffeesatz zu streuen. "Kein Problem sind die meisten Gehäuseschnecken. Sie leben überwiegend von totem Pflanzenmaterial und die geschützte große Weinbergschnecke oder auch der Tigerschnegel fressen sogar die Eigelege der Nacktschnecken auf."

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