Bürgerinitiative will Bau verhindern

Schwarzenbruck: Diskussionen um geplantes ICE-Werk

Antonia Kourtides

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17.7.2021, 19:07 Uhr
Gibt es bald ein neues ICE-Werk in Schwarzenbruck? Eine Bürgerinitiative wehrt sich.

© Annette Riedl, dpa Gibt es bald ein neues ICE-Werk in Schwarzenbruck? Eine Bürgerinitiative wehrt sich.

Schon zu Beginn stellte Kerstin Schreyer klar, dass sie keinen Einfluss auf die Entscheidung hätte: "Ich bin Staatsministerin und keine Bundesministerin." Es sei die Deutsche und nicht die Bayerische Bahn. Sie könne der Deutschen Bahn zwar Briefe schreiben, "aber am Ende habe ich eine Brieffreundschaft. Mehr nicht", verdeutlichte sie ihren Standpunkt.

Nur eine Brieffreundschaft mit der Bahn

Tanja Holl war als Vertreterin der Bürgerinitiative "Kein ICE-Werk in Schwarzenbruck" vor Ort. Sie stellte das Anliegen vor, den Standpunkt der Bürgerinitiative, die Argumente gegen ein ICE-Werk in der Region und die Sorgen der Bürger. Sie machte deutlich, dass sie die Mobilitätswende will, aber nicht auf Kosten der Natur.

Kerstin Schreyer trägt sich bei ihrem Termin im Schwarzenbrucker Rathaus ins Goldene Buch der Gemeinde ein. Links 2. Bürgermeisterin Petra Hopf, rechts Bürgermeister Markus Holzammer. 

Kerstin Schreyer trägt sich bei ihrem Termin im Schwarzenbrucker Rathaus ins Goldene Buch der Gemeinde ein. Links 2. Bürgermeisterin Petra Hopf, rechts Bürgermeister Markus Holzammer. 

Ein Video mit Drohnenaufnahmen des Reichswaldes und der Protestaktion mit einer Menschenkette sollten Schreyer einen Einblick geben. Danach ging die Staatsministerin auf die Argumente ein und rief zu Gelassenheit auf: "Es macht wenig Sinn, vor einer objektiven Prüfung die Pferde scheu zu machen." Sie könne die Sorge der Anwohner verstehen, aber sie seien noch drei Schleifen zu früh damit. Falls der Standort Schwarzenbruck in das Raumordnungsverfahren einziehe, könne man noch ganz viel Energie aufbringen. Der Bedarf eines ICE-Werkes aber könne nicht diskutiert werden und es werde nie einen Ort ohne Umweltbeeinflussung geben.

"Ich habe es ganz fest abgespeichert", verspricht Schreyer zum Schluss. Obwohl im Gespräch keine konkreten Aussagen gemacht wurden, empfand es Hopf dennoch als positives Zeichen. Danach sagte sie: "Wir waren froh, unserem Anliegen Gehör verschaffen zu können. Wir hoffen, die Ministerin nimmt etwas mit."


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Sie glaube auch, dass Schreyer in künftigen Gesprächen die gewonnenen Informationen einbringen könne, auch wenn sie vor Ort keine konkreten Versprechungen machen konnte. Dem Aufruf zu Gelassenheit wolle sie aber nicht folgen.

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