Mysteriöses Vogelsterben: Die Suche nach der Ursache läuft

10.4.2020, 10:01 Uhr
Von der neuen Vogelkrankheit, die bislang verstärkt in Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen aufgetreten ist, sind in erster Linie Blaumeisen betroffen.

© Hendrik Schmidt/Archiv (dpa) Von der neuen Vogelkrankheit, die bislang verstärkt in Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen aufgetreten ist, sind in erster Linie Blaumeisen betroffen.

Die Tiere dort sind offenbar von einer bislang nicht identifizierten, aber vermutlich sehr ansteckenden Krankheit betroffen. Um zu überprüfen, ob dies auch in Bayern der Fall ist, und um mehr über die Ursachen und die Verbreitung dieser Krankheit zu erfahren, ruft der LBV dazu auf, kranke und tote Meisen unter www.nabu.de/meisensterben im Internet zu melden.

Neben Blaumeisen erkranken in einzelnen Fällen auch Kohlmeisen oder andere kleine Singvögel. "Die Tiere fallen etwa dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und nicht vor Menschen fliehen. Oft wirken die Vögel, als hätten sie Atemprobleme. Augen, Schnabel und Teile des Federkleids sind häufig verklebt", erklärt Artenschutzreferentin Miriam Hansbauer vom LBV.

Erreger schnell identifizieren

Zu dem neuen Phänomen passt keine der bisher bekannten Vogelkrankheiten. Die meisten Tiere wurden, oft auch in größerer Zahl, in der Nähe von Vogelfütterungen aufgefunden. Der LBV rät daher dazu, die Fütterung und das Bereitstellen von Tränken sofort einzustellen, wenn mehr als ein kranker Vogel an einer Futterstelle beobachtet wird.


Geschützte Greifvögel im Landkreis Roth vergiftet .


"Entscheidend ist jetzt, den Krankheitserreger schnell zu identifizieren. Daher müssen tote Tiere von Experten untersucht werden", so Hansbauer weiter. Wer also einen gerade erst gestorbenen Vogel findet, sollte diesen – unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen und ohne den Vogel zu berühren – luftdicht verpacken und im Eisfach aufbewahren. Nach den Oster-Feiertagen sollten die Tiere zur Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg oder – nach vorheriger Rücksprache – an das zuständige Kreisveterinäramt geschickt werden.

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