Gutachten: Wasserentnahme in Treuchtlingen ist zulässig

27.4.2019, 06:00 Uhr
Das Unternehmen Altmühltaler Mineralbrunnen kann auf Grünes Licht für seine Abfüllang an der Heusteige (im Foto das Hochregallager) hoffen.

© Benjamin Huck Das Unternehmen Altmühltaler Mineralbrunnen kann auf Grünes Licht für seine Abfüllang an der Heusteige (im Foto das Hochregallager) hoffen.

Landrat Gerhard Wägemann sagte auf Anfrage, dass ein Probebetrieb, der jederzeit abgebrochen werden darf, bis 2026 zulässig sei. Das Wasserwirtschaftsamt schlägt einen stufenweisen Test vor: Zunächst sollen 100 000 Kubikmeter Wasser jährlich aus dem Brunnen unter dem Nagelberg entnommen werden. Die Menge soll schrittweise steigen und 2025 und 2026 bei 350 000 enden.

Die Firma Altmühltaler muss verschiedene Messstellen errichten, an denen der Grundwasserpegel kontrolliert werden kann. "Wenn der Probebetrieb umgesetzt wird, können wir erstmals tatsächlich die Auswirkungen auf den Pegel messen und nicht nur, wie bisher, theoretisch berechnen", so Wägemann. Der Landrat sagte weiter, dass der Probebetrieb theoretisch jederzeit abgebrochen werden könne, er persönlich das aber für unwahrscheinlich hält.

Das Gutachten selbst ist noch nicht an die Wasserversorger zur Stellungnahme gegangen. Es gebe zwei Nachfragen an das Wasserwirtschaftsamt, erst wenn die Antworten vorliegen, wolle das Landratsamt die Versorger informieren, so Wägemann. Diese hätten dann Gelegenheit, ihre Stellungnahmen einzubringen und das Gutachten zu überprüfen – wobei die Gründe für eine Ablehnung auch stichhaltig sein müssten, so Wägemann. Wenn es keine negativen Ergebnisse gibt, müsse das Landratsamt das Verfahren genehmigen, betonte er. Da es sich um eine staatliche Aufgabe handelt, wird der Kreistag zu dem Thema nicht befragt.

Auch in Treuchtlingen hat der Stadtrat nur indirekt mitzureden, da die Stadtwerke als Wasserversorger der Ansprechpartner für das Thema ist. Bürgermeister Werner Baum weiß von der Existenz des Gutachtens, gesehen habe er es noch nicht. Sollte der Probebetrieb zulässig sein, "dann werden wir keine Einwände gegen das Vorhaben erheben".

In Weißenburg haben Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und der Stadtrat sich bereits klar bekannt, dass sie eine Fördermengenerhöhung nicht einfach so hinnehmen werden. Die Stadt bezieht ein Drittel der Trinkwasserversorgung aus dem selben Reservoir, aus dem auch Altmühltaler Wasser fördern will.

Ende November 2018 hatten die Treuchtlinger Stadtwerke beim Landratsamt und beim Wasserwirtschaftsamt "ein wasserrechtliches Verfahren in Gang gesetzt" und eine beschränkte Erlaubnis zur Entnahme von Tiefengrundwasser beantragt.

Bis zu 300 000 Kubikmeter im Jahr soll das Unternehmen Altmühltaler dort im Rahmen eines siebenjährigen Probebetriebs fördern dürfen – zusätzlich zu den 250 000 Kubikmeter, die das Unternehmen heute schon jährlich abfüllen darf.

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