Neue Tourismuschefin: "Das ist ein riesiger Trend"

17.11.2018, 06:27 Uhr
Neue Tourismuschefin:

© Stanka/Privat

Bislang sind Sie ja Betriebsleiterin der Therme in Hersbruck. Was hat Sie dazu bewegt, sich in Treuchtlingen zu bewerben?

Stefanie Grucza: Ich hatte mich bereits letztes Jahr beworben, um mehr im Tourismus Fuß zu fassen. Mit dem Tourismusverband des Landkreises Nürnberger Land durfte ich schon Erfahrungen sammeln und habe großen Gefallen daran gefunden. Es gab aber dann betriebliche Belange in der Hersbrucker Therme, die mich davon abgehalten haben, den Bewerbungsprozess weiter zu verfolgen. Nun möchte ich aber stärker ins Tourismus-Marketing einsteigen und bin froh, dass sich nochmal die Chance ergeben hat. Vor allem aber habe ich den Eindruck, dass Treuchtlingen sich den Herausforderungen der Zukunft stellt und keine Angst vor Modernisierungen hat.

Wie gut kennen Sie sich bislang in Treuchtlingen aus?

Grucza: Ich kenne Treuchtlingen noch relativ wenig, bisher habe ich mich von meinen Wohnort Nürnberg genau in die andere Richtung bewegt. In meinem ersten Jahr möchte ich mir aber genau anschauen, was Treuchtlingen ausmacht, wo es hingehen soll, welche Veranstaltungen es gibt – ich möchte einfach die Angebote und Leis­tungsträger kennenlernen, um herauszufinden, was Treuchtlingen von anderen Regionen unterscheidet und abhebt.

Eines dieser Angebote ist auch die Altmühltherme, die müsste für Sie als Kennerin der Branche besonders interessant sein.

Grucza: Die Therme war ein Punkt, weshalb ich mich beworben habe. Mit dem Thema Gesundheitsprävention habe ich mich auch schon umfassend befasst, das ist ein riesiger Trend. Ich denke, da steckt viel Potenzial drin, um den Bereich zu entwickeln. Ein großes Ziel in weiter Zukunft wäre es natürlich auch, den „Bad“-Titel zu bekommen. Allerdings weiß ich aus bisherigen Erfahrungen, dass es einige Hürden bis dorthin zu überwinden gilt.

Treuchtlingen liegt ja auch im Naturpark Altmühltal, einer deutschlandweit bekannten Tourismusregion mit dem hier ansässigen Naturpark-Infozentrum. Welche Ideen haben Sie in diesem Bereich?

Grucza: Das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit wird ja immer wichtiger, vor allem auch bei jungen Menschen. Deshalb ist es gut, das Thema auch in Zukunft zu bespielen, etwa unter dem Motto ganzheitliche Entspannung oder entschleunigende Aktivitäten in der Natur. Ich bin auch sehr gerne draußen unterwegs und finde, man sollte achtsamer mit sich selbst und der Natur in der wir leben umgehen.

Zu Ihrer Aufgabe wird auch das Organisieren von Veranstaltungen gehören. Welche Erfahrungen bringen Sie darin mit?

Grucza: Das wird sicher erst mal eine Herausforderung für mich wenn auch kein komplettes Neuland. Bislang habe ich meist Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen geplant, seltener mit bis zu 2000 Gästen bei Freibad Open Airs. Aber ich habe da in der Touristinformation ein gut eingespieltes Team, das mich zunächst unterstützen wird. Bevor ich groß etwas Neues plane, möchte ich mir nächstes Jahr erst die bestehenden Veranstaltungen ansehen und überlegen, was der Stadt noch fehlt.

Vor allem junge Leute kritisieren, dass nicht genug für sie getan wird und bei Veranstaltungen und Aktionen eher ein älteres Publikum angesprochen wird.

Grucza: Es ist natürlich wichtig, auch ein jüngeres Publikum an Land ziehen zu können – vor allem auch aus Reihen der Einheimischen, damit diese in Treuchtlingen etwas erleben können und nicht den Ort verlassen müssen.  

Haben Sie schon konkrete Arbeitsaufträge, die Sie ab dem 1. Januar erwarten?

Grucza: Viele Veranstaltungen oder Messeauftritte sind bereits geplant, da bin ich also erst mal gespannt, inwiefern in mich noch einbringen kann. Ich möchte mich zunächst mal den Mitarbeitern und Vereinen vorstellen und ein Netzwerk aufbauen. Außerdem will ich die Angebote erkunden und mir die Rad- und Wanderwege ansehen. Zu Beginn kann ich noch vieles aus Sicht des Gastes wahrnehmen und auf die Dinge mit einem objektiven Blick schauen. Nach einem halben Jahr werde ich dann sehen, wo die Reise hingeht. Ich weiß aber auch, dass schon viele neue Ideen im Umlauf sind und da bin ich natürlich gespannt. Ein persönliches Steckenpferd ist aber das Thema Digitalisierung und eTourimus, um sich zukunftsgerecht zu zeigen, darin durfte ich schon einige Erfahrung sammeln und freue mich, das auch in Treuchtlingen einbringen zu können.

Keine Kommentare