Treuchtlingen: Flächennutzungsplan geht in entscheidende Phase

5.8.2020, 05:56 Uhr
Der nächste Entwurf des neuen Treuchtlinger Flächennutzungsplan wird demnächst öffentlich ausgelegt. 

© Grafik: TB Markert Der nächste Entwurf des neuen Treuchtlinger Flächennutzungsplan wird demnächst öffentlich ausgelegt. 

Seit 2017 wird um den neuen Plan gerungen, nun musste über 15 Flächen ein Beschluss gefasst werden. Der Grund für die Änderungen waren Anmerkungen von Bürgen und Behörden.

Bereits in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses wurde eine Empfehlung für den Stadtrat ausgearbeitet. Streitpunkte waren die Größen von Gewerbeflächen sowie die Nähe mancher Flächen zur Altmühl und dadurch mögliche Schäden durch Hochwasser.

"Wir werden mit verschiedenen Stellungnahmen nicht einverstanden sein, etwa beim Hochwasserschutz, das können wir vor Ort anders beurteilen als jemand in Ansbach, der nur auf eine Karte sieht", meint Bürgermeisterin Kristina Becker im Hinblick auf die Rückmeldungen des Wasserwirtschaftsamts in Ansbach. Auch vom Landratsamt in Weißenburg gab es für manche Flächen wegen der "bandartigen" Erweiterung eine Ablehnung, obwohl wegen der Geographie Treuchtlingens der Erweiterungsspielraum begrenzt ist.

Änderungen sind später möglich

Eigentlich sollte über die 15 Flächen gesamt abgestimmt werden, doch Wolfgang Herrmann (CSU) bat, die Flächen 1, 2, 3, 4, 7 und 15 einzeln zu behandeln, da er dagegen war. Die anderen Stadtratsmitglieder stimmten den Änderungen hingegen zu, auch, um nun zum Abschluss des Verfahrens zu kommen. Denn nach Auskunft von Bauamtsmitarbeiterin Silke Schebitz kann der Flächennutzungsplan auch im Nachhinein noch einzelfallbezogen geändert werden. Sich diese Möglichkeit offen zu halten war auch Uwe Linss (CSU) wichtig.

Was also beim Gesamtplan nicht durchgeht, könnte als Einzeländerung funktionieren. Auch deshalb erscheint für Manfred Kreß (UFW) das ganze Verfahren "grotesk": "Manche Dinge sind generell unmöglich, aber wenn ein konkretes Bauvorhaben da ist, dann können wir es ändern. Das verstehe ich nicht." Er kündigt für seine Fraktion an, für das ganze Paket zu stimmen, "weil wir nicht anders können".

Auch die TBL ist mit dem Entwurf unglücklich, wie ihr Fraktionschef Hans König mitteilt: "Wir werden zustimmen, nicht, weil wir unbedingt zufrieden sind, sondern aus Resignation, weil wir ja eh nicht weiterkommen. Dass aus dem Gesamtwerk so wenig rauskommt, ist ein bisschen enttäuschend."

Hochwasser und Nachverdichtung

"Manche Dinge sind ärgerlich und unverständlich, aber wir müssen uns damit abfinden, wenn es von oben kommt", sagt Kerstin Zischler im Namen der SPD/JGB-Fraktion, die sich grundsätzlich freut, den Plan nun soweit gebracht zu haben. "Die Hochwassersituation sollten wir als Denkanstoß nehmen, um auch mal über Nachverdichtung nachzudenken", sagte sie abschließend.

Die Änderungen werden nun in den Entwurf des Flächennutzungsplans eingearbeitet. Dieser Entwurf wird dann erneut öffentlich ausgelegt. Die Bürger und Behörden können dann wieder Stellungnahmen abgeben, wobei bereits alle eingegangenen Wünsche weitgehend berücksichtigt wurden.

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