Treuchtlinger Altmühltherme feiert "stillen" Neustart

1.7.2020, 06:04 Uhr
Treuchtlinger Altmühltherme feiert

© Altmühltherme

Fast zwei Jahre haben Stadt und Badleitung auf die Wiedereröffnung der für insgesamt mehr als 16 Millionen Euro modernisierten Altmühltherme gewartet. Der Startschuss für das künftig deutlich stärker auf Kur, Heilwasser und Wellness ausgelegte Thermalbad, die stark vergrößerte Saunalandschaft und das zum „Familien- und Aktivbad“ umgebaute Hallenbad sollte ein großes Fest werden und die zuvor zunehmend versiegenden Besucherströme aus dem Umland wieder zum Baden an die Altmühl locken. Doch die Corona-Pandemie macht nun auch hier jeden Plan zunichte. So startet die Therme am Mittwoch, 1. Juli, nur mit einer "stillen Eröffnung" im kleinen Rahmen sowie mit vielen Einschränkungen in ihre neue Zukunft.

Die Corona-Pause hat das Bad nach eigenen Angaben "genutzt, um gleich noch die Schäden im Thermalaußenbecken in Angriff zu nehmen". Das komplette Becken wurde außerplanmäßig bis auf den Rohboden zurückgebaut und wird derzeit neu abgedichtet und gefliest. Dies werde noch einige Wochen in Anspruch nehmen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bads. Auch die Saunaterrasse ist noch nicht ganz fertiggestellt, weshalb Außensauna, Warm- und Kaltbecken sowie die neue Schienenbus-Sauna noch nicht genutzt werden können.

Treuchtlinger Altmühltherme feiert

© Altmühltherme

Deshalb habe man sich entschlossen, "vorab nur die fertigen Innenbereiche der Therme und Sauna – sozusagen still – zu eröffnen", erklärt die Thermenleitung. Sobald die Bauarbeiten im Außenbereich abgeschlossen sind, werde man diese "sofort freigegeben". Die offizielle Eröffnung der komplett modernisierten Therme soll dann im Spätsommer oder Frühherbst folgen. Dann beginnt auch die überregionale Vermarktung.

Kein Blubber wegen Corona

Auf die Gäste des wiedereröffneten Innenbereichs, deren Anzahl derzeit wegen der Pandemie auf 206 begrenzt ist, warten einstweilen verschiedene Becken mit einer Wassertemperatur zwischen 32 und 37 Grad. Das Konzept folgt dem bäderheilkundlichen Vier-Säulen-Prinzip: "Bewegung und Fitness im Heilwasser, wechselwarme Anwendungen, Behandlungen im und am Heilwasser sowie Ruhe, Erholung und Genuss." Dafür stehen in der Therme unter anderem Hängeliegen, ein Fußreflexzonenpfad und Mineralienaufgüsse bereit, auch Gruppengymnastik ist trotz Corona möglich.

Die Sprudelliegen, Bodensprudler und die Sprudelfußbecken beim Fußreflexzonenpfad bleiben dagegen wegen der Ansteckungsgefahr durch Aerosolbildung außer Betrieb. Auch die beiden Infrarotkabinen können nicht genutzt werden.

"Wir müssen unsere Gäste mit gewissen Einschränkungen konfrontieren", erklärt Thermenchef Ulrich Schumann. Immerhin dürfen die Massagedüsen der Thermalbecken laufen, schließlich "kommen unsere Gäste hauptsächlich aus gesundheitlichen Aspekten". Damit der Thermalbereich gerade bei Sommerwetter auch ohne Außenbecken und Garten attraktiv ist, gibt es für die Gäste vorübergehend zumindest einen eigenen Liegebereich auf der Freibadterrasse mit Blick zur Altmühl.

Saunalandschaft mit Abstrichen

Die Saunalandschaft im Innenbereich steht ab sofort maximal 66 Besuchern gleichzeitig offen. Diese können zwischen der Panoramasauna mit 90 Grad und der Biosauna mit 70 Grad wählen, außerdem gibt es dort eine eigene Gastronomie. Dampfbad und der Eisbrunnen bleiben wegen der Corona-Gefahr abgeschaltet. Wer sich nach dem Schwitzvorgang draußen abkühlen möchte, kann dies auf den Liegen auf der obersten Stufe der Holzfreiterrasse tun.

Zeitgleich mit Therme und Sauna öffnet heute auch wieder das Familien- und Aktivbad seine Türen. Maximal 181 Badegäste können sich dort ab sofort tummeln und auch die Rutschen sowie den Kinder-Wasserspielgarten uneingeschränkt nutzen. Nur der Sprungturm bleibt wegen der zu starken Wasserbewegungen bis auf Weiteres gesperrt.

Im Freibad, dass die Therme nun "Sommerfreibecken" nennt, können weiterhin bis zu 210 Wasserratten und Sonnenhungrige planschen und schwimmen. Wer eine Saisonkarte hat, gelangt wie eh und je über den separaten Eingang in der Bürgermeister-Döbler-Allee ins Freibad, alle anderen nur durchs Foyer, da die Therme zur Nachverfolgung von Corona-Infektionen zunächst ihre Daten erfassen muss. Der Ticketautomat steht aus diesem Grund nicht zur Verfügung.

Groß genug zum Abstandhalten

Maskenpflicht besteht nur im Foyer und den Umkleidebereichen der Therme, bis die Straßenkleidung abgelegt ist. Beim Anstehen, Baden sowie in der Gaststätte ist allerdings der gewohnte Mindestabstand von anderthalb Metern zu anderen Gästen zu halten. Außerdem empfiehlt die Therme bargeldloses Zahlen. Eine Anmeldung ist aktuell nicht nötig, denn mit ihren rund 2100 Quadratmetern im Innenbereich, der langsamen Wiedereröffnung und dem sommerlichen Wetter stoße die Therme wohl kaum an ihre Kapazitätsgrenzen, so Ulrich Schumann.

Geöffnet haben der Thermalbereich und während der Corona-Einschränkungen auch die Sauna ab sofort täglich von 9 bis 21 Uhr. Der Thermenbesuch kostet regulär 8,90 Euro für zwei Stunden, die Tageskarte 14,90 Euro. Solange der Außenbereich noch im Bau ist, gewährt das Bad einen Rabatt in Höhe von zwei Euro. Der Aufschlag für die Sauna beträgt sechs Euro.

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