23. August 1970: Amor-Express und gläserner Mensch

23.8.2020, 07:00 Uhr
23. August 1970: Amor-Express und gläserner Mensch

© Bauer

Den Startschuss gibt Bürgermeister Franz Haas in Anwesenheit von Gesundheitsministerin Käte Strobel, wenn es am kommenden Freitag um 18 Uhr im Lederer-Zelt heißt: „Ozapft ist!“

Auf dem Rummelplatz wird man bekannte Vergnügungsstätten wie das 38 Meter hohe Riesenrad, die Achterbahn, „Jet-Star“, die Geisterbahn, „Rotor“, „Titan“, „Bayernkurve“, „Calypso“, „Kricks“ und „Alt-Wien“ mit seinen Springpferden sehen. Neu hinzugekommen sind der „Tokaido-Expreß“, „Rund um den Tegernsee“, der „Amor-Expreß“ für Verliebte, das „Rendezvous“, das „Märchenschloß“ und schließlich eine anatomische Sensation: „Der gläserne Mensch“.

Im Hinblick auf das bevorstehende Dürer-Jahr hat sich der Verband Reisender Schausteller entschlossen, heuer erstmals aus Anlaß des Volksfestes einen Fotowettbewerb für Amateure zu veranstalten. Die prämierten Aufnahmen sollen in einem für 1971 vorgesehenen Volksfest-Kalender veröffentlicht werden.

Schwierigkeiten mit dem Parkproblem erwarten die zuständigen Stellen der Stadt nicht, „wenn alle Autofahrer vernünftig sind“. Den einzigen Engpaß wird es am 9. September geben, wenn am Nachmittag der Ballonaufstieg stattfindet, und anschließend im Stadion des Fußball-Länderspiel Deutschland – Ungarn ausgetragen wird.

Zum Schluß noch ein Wort zum Bierpreis, der gegenüber dem Vorjahr um 20 Pfennig auf 2,70 DM angehoben wurde. Die Festwirte begründen dies mit der generellen Preissteigerung im allgemeinen und mit den erhöhten Unkosten im besonderen. Hier ein Beispiel: im Vorjahr kostete eine Zimmerer-Vorarbeiter-Stunde beim Zeltaufbau 11,60 DM, heute dagegen 14,60 DM.

Bemerkenswert freilich ist auch die Tatsache, daß beim kürzlich beendeten Volksfest in Neumarkt der Liter Festbier 2,20 DM kostete. Die Folge: in Neumarkt wurde ein noch nie erreichter Rekordumsatz von 1176 Hektolitern während der elftägigen Veranstaltung erzielt. In Beilngries, wo die Maß Bier ursprünglich 2,65 DM kosten sollte, gaben die Festwirte auf zahlreiche Proteste der Bevölkerung hin nach und verlangen jetzt nur 2,50 DM. In Nürnberg sind bisher keinerlei Proteste eingegangen, Die Volksfestbesucher scheinen sich mit dem neuen Bierpreis mühelos abzufinden. Bei Hähnchen sind die Preise im übrigen die gleichen wie im Vorjahr.

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