A3-Ausbau auf 76 Kilometern: Am Freitag geht's los

9.7.2020, 11:24 Uhr
Die größte Baustelle in der Region ist momentan noch das Autobahnkreuz Fürth/Erlangen, wo der Schnittpunkt von A3 und A73 noch bis Ende 2021 ausgebaut wird. Direkt im Anschluss an diese Baustelle wird die A3 bald auf 71 Kilometern Länge bis zum Kreuz Biebelried bei Würzburg auf sechs Fahrstreifen erweitert.

© Torsten Hanspach Die größte Baustelle in der Region ist momentan noch das Autobahnkreuz Fürth/Erlangen, wo der Schnittpunkt von A3 und A73 noch bis Ende 2021 ausgebaut wird. Direkt im Anschluss an diese Baustelle wird die A3 bald auf 71 Kilometern Länge bis zum Kreuz Biebelried bei Würzburg auf sechs Fahrstreifen erweitert.

76 Kilometer in fünf Jahren, dazu ein finanzielles Gesamtvolumen in Milliardenhöhe: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) lässt es sich am Freitag nicht nehmen, gemeinsam mit Markus Söder und der bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) sowie Reinhard Pirner, Präsident der Autobahndirektion Nordbayern, den Spatenstich an der Rastanlage Steigerwald Nord zu setzen. Der Startschuss für ein gigantisches Bauprojekt.

Bereits im Juli beginnen zwischen den Anschlussstellen Erlangen-Frauenaurach und Höchstadt-Ost auf dem mit knapp 13,5 Kilometern längsten Bauabschnitt (und auch dem mit den meisten Bauwerken) die Vorarbeiten in Fahrtrichtung Würzburg. Der Standstreifen wird ertüchtigt, so dass er beim eigentlichen Ausbau den Schwerlastverkehr aufnehmen kann.

Der Standstreifen wird auch verbreitert, damit auf dieser Fahrbahn im Jahr 2021 der komplette A3-Verkehr aufgenommen werden kann. Das heißt: Im kommenden Jahr werden hier in jede Fahrtrichtung zwei beengte Spuren zur Verfügung stehen. In Fahrtrichtung Nürnberg erfolgt dann der Ausbau, der auch schon im Jahr 2021 abgeschlossen werden soll.

Beim Kreuz Fürth/Erlangen wird ab 2023 gebaut

Ebenfalls ausgebaut werden 2021 die Strecken zwischen Pommersfelden und Schlüsselfeld in Richtung Würzburg und zwischen Geiselwind und Wiesentheid, ebenfalls in Richtung Würzburg. Im folgenden Jahr wird bei diesen drei Abschnitten dann jeweils die andere Fahrtrichtung erweitert.

Die Strecke vom dann fertig ausgebauten Kreuz Fürth/Erlangen bis Erlangen-Frauenaurach kommt dann 2023 bis 2025 an die Reihe (zuerst in Richtung Würzburg), ebenso die Abschnitte zwischen Pommersfelden und Höchstadt-Ost (zunächst in Richtung Nürnberg) und zwischen Wiesentheid und Biebelried (beginnend in Richtung Nürnberg).

"Für die Autofahrer wird das erste Jahr des jeweiligen Ausbaus das schlimmere, die Jahre 2021 und 2023 sind also die härtesten. 2022 und 2024 kann der Verkehr dann auf der ausgebauten Seite laufen, die Fahrspuren in der Baustelle sind dann also breiter", erklärt Reinhard Pirner, Präsident der Autobahndirektion Nordbayern. Ab 2023 sind außerdem vier Abschnitte fertig ausgebaut, zwischen den Baustellen sollte der Verkehr also deutlich flüssiger laufen als bislang.

Gesamtkosten in Milliardenhöhe

Ausbau und Betrieb der A3 zwischen Fürth/Erlangen und Biebelried wird als ÖPP-Projekt durchgeführt. Den Zuschlag erhielten das französische Bauunternehmen Eiffage und die niedersächsische Firma Johann Bunte, die gemeinsam das Konsortium "A3 Nordbayern" bilden. Für den Ausbau werden Kosten von 1,5 Milliarden Euro veranschlagt.

In diesem Jahr werden vor allem Vorarbeiten durchgeführt, also Mittelstreifenüberfahrten und Nothaltebuchten gebaut, Standstreifen ertüchtigt, Fahrbahnen verbreitert und provisorische Fernmeldekabel verlegt, bevor es dann im kommenden Jahr so richtig losgeht mit dem Ausbau. Dieser umfasst insgesamt 22 Überführungen, 67 Unterführungen, drei Groß- und zwei Grünbrücken sowie Lärmschutzwände und Stützwandkonstruktionen mit einer Fläche von 137.000 Quadratmetern.

Bis zu 900 Arbeiter vor Ort

Beim Bau werden im Schnitt 400 bis 500 Arbeiter vor Ort sein, zu Spitzenzeiten auch 900. Etwa 30 Ingenieurbüros sind an den Planungen beteiligt. "Einen Großteil der Arbeiten werden wir selbst ausführen, den Großteil der an andere Unternehmen vergebenen Arbeiten werden regionale Firmen durchführen", sagt Dirk Rodel, Gesamtprojektleiter der Bau-Arbeitsgemeinschaft. Insgesamt werden etwa 2,3 Millionen Tonnen Asphalt bewegt, bis zu 9000 Tonnen am Tag werden herangefahren werden. Die Projektgesellschaft und der gesamte Stab werden ein Containerdorf gegenüber der Autobahnmeister Geiselwind beziehen. Die Autobahnmeisterei selbst wurde am 1. Juni vom A3-Konsortium übernommen.

Raststätte Steigerwald wird erweitert

Nicht nur die Fahrbahnen werden ausgebaut. Auch die Raststätte Steigerwald wird erweitert, drei neue PWC-Anlagen mit Hunderten zusätzlichen Stellplätzen entstehen. Vor allem für Lkw, aber auch für Busse werden neue Abstellmöglichkeiten geschaffen. Gebaut werden sie, wenn die jeweiligen Streckenabschnitte an diesen Stellen ausgebaut werden. Für die PWC-Anlage "Seeleite" besteht allerdings noch kein Baurecht, die Gemeinde Heßdorf befürchtet, dass verunreinigtes Oberflächenwasser in den Klebheimer See fließt. "Falls die PWC Seeleite nicht kommen sollte, werden wir entlang der Strecke neu auf die Suche gehen", sagt Reinhard Pirner, Präsident der Autobahndirektion.

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