AfD will Migrationshintergrund von Corona-Patienten wissen: Fränkischer Arzt kontert kuriose Anfrage

31.3.2021, 14:55 Uhr
Katrin Ebner-Seiner, AfD-Fraktionschefin im Münchner Landtag, wollte unbedingt wissen, wie viele Corona-Patienten in Krankenhäusern einen Migrationshintergrund haben. 

© Lino Mirgeler, dpa Katrin Ebner-Seiner, AfD-Fraktionschefin im Münchner Landtag, wollte unbedingt wissen, wie viele Corona-Patienten in Krankenhäusern einen Migrationshintergrund haben. 

Katrin Ebner-Steiner, AfD-Fraktionschefin im bayerischen Landtag, wollte "erfahren" haben, dass angeblich "ein großer oder nicht unerheblicher Teil" der stationär behandelten Covid-Patienten einen Migrationshintergrund habe. Von einigen Krankenhäusern wollte nun wissen, wie viele das genau sind. Vermutlich wollte sie das Ergebnis politisch ausschlachten.

Zu den Adressaten der Anfrage gehörte auch die Main-Klinik in Ochsenfurt. Deren Geschäftsführer Alexander Schraml schrieb der AfD-Politikerin einen bemerkenswerten Brief.


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Schraml teilte der Ebner-Steiner mit, er habe "erfahren", dass "ein großer oder nicht unerheblicher Teil Ihrer Fraktion an einer moralischen und intellektuellen Dysfunktion", also einer Störung, leide. Er bitte daher um eine Mitteilung darüber, wie viele AfD-Abgeordnete davon betroffen seien und wie viele davon zudem einen "politisch zweifelhaften Hintergrund" hätten.

Zur eigentlichen Frage der Politikerin teilte der Klinikchef mit, darüber lägen keine Zahlen vor. Er gehe aber davon aus, dass in seinem Krankenhaus "mehr Pflegekräfte als Patienten einen Migrationshintergrund" hätten.

Nachdem die Antwort Schramls öffentlich geworden war, beklagte sich die AfD über dessen "polemische und inakzeptable Ausdrucksweise". Man weise die "Beleidigungen aufs Schärfste" zurück und mahne zur Rückkehr zum sachlichen Dialog.

nn

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