Neuer Campus rückt in weite Ferne

Paukenschlag in Ansbach: US-Army bleibt in Barton-Kaserne

9.8.2021, 09:25 Uhr
Die Barton-Kaserne wird vom US-Militär nicht geräumt sondern sogar ausgebaut. So die Entscheidung im August 2021.

© Hans-Bernd Glanz Die Barton-Kaserne wird vom US-Militär nicht geräumt sondern sogar ausgebaut. So die Entscheidung im August 2021.

"Die US-Armee wird sechs Standorte in Europa und Afrika beibehalten, die aufgrund des wachsenden Bedarfs im europäischen Einsatzgebiet an die deutsche, beziehungsweise belgische Regierung, zurückgegeben werden sollten", kündigt US Army-Pressesprecherin Gerlinde Hoyle an.

In Deutschland betrifft dies auch die Barton-Kaserne in Ansbach. Im Januar 2020 hatte der damalige Standort-Kommandant dem Ansbacher Stadtrat versichert, es werde bei dem Übergabetermin 2021 bleiben. Vom Abzug der Einheiten ist nun im Jahr der Entscheidung allerdings keine Rede mehr. "Dieser Standort eignet sich optimal für den künftigen Ausbau von Verwaltungs- und Kaserneneinrichtungen sowie eines Hauptquartiers für die Einsatzleitung", sagt Hoyle.

Weitere Standorte, die bestehen bleiben, sind auch die Pulaski Barracks in Kaiserslautern, die Coleman Barracks in Mannheim, die Husterhoeh Kaserne in Pirmasens, das Weilimdorf Warehouse in Stuttgart und das Amelia Earhart Center in Wiesbaden.

Im Jahr 2018 verlangte das US-Verteidigungsministerium eine Neubewertung der verbleibenden Standorte in Europa durch die US-Army Europe. Bei dieser Bewertung wurde festgestellt, dass die Standorte beibehalten werden sollten, da der Wachstumsbedarf den Neubau und die Renovierung von Einrichtungen übersteigt.

2015 hieß es vonseiten des US-Militärs: Die Barton Barracks sei eine von fünf US-Kasernen in der Stadt, die voraussichtlich 2021 zugemacht werden soll. Trotz der Schließung betonte die damalige Pressesprecherin, dass das amerikanische Militär nicht vorhabe, sich komplett aus Ansbach zurückzuziehen.

Weitere Standorte bleiben erhalten

Die Coleman Barracks in Mannheim war ebenfalls von einer möglichen Schließung betroffen. 2010 kündigte die US Army an, diese zu schließen. Die Coleman Barracks beherbergt derzeit einen Teil des vorpositionierten Lagerbestandes der Armee. Die Einheit ist für die Lagerung, Sicherheit, Wartung und Ausgabe von mehr als 800 gepanzerten Fahrzeugen und zugehörigen Ausrüstungsteilen verantwortlich. Die Beibehaltung der Coleman-Kaserne wird aufgrund der Nähe zur Autobahn sowie zu Bahn- und Binnenverladeeinrichtungen einen leichteren Zugang für regional zugewiesene Streitkräfte ermöglichen.

Die Pulaski Barracks in Kaiserslautern wird derzeit als ärztliches Dienstleistungszentrum genutzt. Wegen der Nähe zum US-Stützpunkt Ramstein wird die Pulaski Barracks künftig Anlaufstelle für Soldaten und Ausrüstung sein, die in Europa ankommen.

Das Lager Weilimdorf in Stuttgart wird ausgebaut.

Der Amelia Earhart Center in Wiesbaden wird laut US Army ebnaflss weiter betrieben und für administrative Zwecke genutzt. Zudem wird das Zentrum die ebenfalls dort angesiedelten Hainerberg Kaserne und die Clay Kaserne unterstützen.

Die Husterhohe Kaserne in Pirmasens wird von der US-Armee an die US-Luftwaffe übergeben.

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