Astrazeneca-Impfung: "Es geht weiterhin der Reihe nach"

9.4.2021, 17:34 Uhr
In Nürnberg sind rund 1000 Astrazeneca-Impftermine abgesagt worden. Darum werden nun auch sukzessive auch Personen aus der Priorisierungsgruppe 3 zu Impfterminen eingeladen. 

© Christopher Neundorf, dpa In Nürnberg sind rund 1000 Astrazeneca-Impftermine abgesagt worden. Darum werden nun auch sukzessive auch Personen aus der Priorisierungsgruppe 3 zu Impfterminen eingeladen. 

Wie am Freitag berichtet, besteht in Nürnberg aktuell ein Überhang des Astrazeneca-Vakzins: Rund 1000 der eingeladenen Personen aus der Impfpriorisierung 2, die aktuell an der Reihe sind, ließen ihre Termineinladungen über Ostern unbeantwortet. Damit besteht nun auch für diejenigen aus Priorität 3, also der Gruppe der Über-60-Jährigen, die Möglichkeit, früher an die Reihe zu kommen – wenn sie sich mit Astrazeneca impfen lassen wollen. Hierbei ist es der Sprecherin des Impfzentrums Ulrike Goeken-Haidl allerdings wichtig, eines klarzustellen: "Das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege konzipierte Impfportal BayIMCO zählt von hinten nach vorne und arbeitet sich sukzessive vor. Drängelei hilft nicht und es geht nicht schneller, wenn man immer wieder bei der Hotline anruft oder städtische Dienststellen kontaktiert. Die Stadt Nürnberg setzt die Corona-Impfverordnung des Bundes und die Ausführungsbestimmungen des Freistaates hinsichtlich der Impfreihenfolge und –umsetzung um und hat keinerlei Spielräume dabei."

Es ist Geduld gefragt

Das bedeutet: All diejenigen, die bereit sind, sich mit Astrazeneca impfen zu lassen, der Altersgruppe Ü60 angehören und noch nicht für eine Impfung registriert sind, können das jetzt nachholen und werden kontaktiert, sobald sie an der Reihe sind. "Wir empfehlen allen Impfinteressierten immer wieder, sich im Impfportal einzutragen und einmal pro Woche vorsorglich sein Profil zu checken", so Goeken-Haidl. Wem die Online-Registrierung nicht möglich ist, dem wird mit einem Anruf bei der Impfhotline des Nürnberger Impfzentrums (täglich von 8 - 18 Uhr unter 09 11 / 14 89 82 43 erreichbar) weitergeholfen, die seine Daten aufnimmt und ihn später anruft, um persönlich Impftermine anzubieten. Das bedeutet in beiden Fällen: Abwarten, bis eine Impfeinladung kommt – telefonisch, per Mail oder SMS. Das System geht automatisch davon aus, dass die Bereitschaft besteht, sich mit Astrazeneca impfen zu lassen – das muss und kann nirgendwo zusätzlich angegeben werden und wenn es offene Astrazeneca-Dosen gibt, werden eben auch Jüngere kontaktiert. Ebenfalls wichtig zu wissen: Diese Möglichkeit besteht aktuell nur für direkt in Nürnberg wohnhafte Personen, im Umland ist das teilweise wieder anders geregelt.

"Es geht weiterhin der Reihe nach"

Zur Erklärung: Die 31.000 Über-80-Jährigen, die daheim leben, sind bis auf wenige komplett geimpft worden. Seit drei Wochen werden Personen der Priorisierungsgruppe 2 und damit die 45.000 über 70-jährigen Nürnberger, die in ihren eigenen vier Wänden leben, geimpft. Aktuell sei man bei der Gruppe der zwischen 75- bis 77-Jährigen angekommen, so Goeken-Haidl. Bei der Registrierung für die Impfung werden verschiedene Informationen abgefragt – neben dem Alter sind das zum Beispiel Vorerkrankungen, der Arbeitsplatz oder eine besondere Kontaktsituation. Das alles sind wichtige Informationen für das System, um anschließend die Priorisierung vorzunehmen. Durch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) von vor einer Woche darf Astrazeneca nun nur noch an über 60 Jahre alte Personen verimpft werden. Dadurch fällt der Impfstoff für diejenigen weg, die zwar unter 60 sind, aber Vorerkrankungen haben und deshalb in Priorität 2 eingestuft wurden. Diese können nach individueller Beratung beim Hausarzt mit Astra Zeneca geimpft werden. "Da es einige Ü-70-Jährige gibt, die sich nicht mit Astrazeneca impfen lassen wollen und ihre Impfeinladung deswegen nicht annehmen, lädt das Impfportal automatisch auch zur Impfung Registrierte zur Terminbuchung ein, die jünger sind - also möglicherweise auch 69- oder 68-Jährige. "Das bedeutet aber nicht", macht Goeken-Haidl deutlich, "dass wir jetzt damit beginnen, 60-Jährige zu impfen. Wie vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gewünscht, geht es im Impfportal weiterhin immer schön der Reihe und strikt dem Alter nach – immer von hinten nach vorne."

Dezentrales Impfzentrum in Katzwang reaktiviert

Gestern wurde zudem das ARSV-Sportzentrum in Katzwang als Impfstandort reaktiviert: Dort wird von Dienstag bis Sonntag der kommenden Woche ausschließlich Astrazeneca verimpft – geplant sind 200 Impfungen pro Tag. Diejenigen Impflinge, die eine Terminbuchungseinladung am Wochenende bekommen, bekommen diesen Standort zur Auswahl angezeigt.
Bei den Jüngeren ist noch etwas Geduld gefragt, aber es geht voran: "Und wenn die Impfstoffmenge wie vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege angekündigt sukzessive immer mehr wird, können wir immer besser den Impfstoff in die Fläche bekommen und immer mehr Menschen erreichen, die eine Schutzimpfung wünschen", so Goeken-Haidl.

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