Geldstrafen verhängt

Aktivisten vor Gericht: Eilverfahren gegen Klimakleber der Letzten Generation in Bamberg

Vanessa Neuß

Volontärin

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7.7.2023, 14:40 Uhr
Am Mittwochabend klebten sich Aktivisten der Letzten Generation auf der Staße fest - einen Tag später standen sie vor dem Landgericht Bamberg. 

© NEWS5 / Merzbach, NEWS5 Am Mittwochabend klebten sich Aktivisten der Letzten Generation auf der Staße fest - einen Tag später standen sie vor dem Landgericht Bamberg. 

Die Staatsanwaltschaft forderte ein Eilverfahren für die Klimakleber in Bamberg - das Gericht hat dem Antrag stattgegeben. Deshalb standen die Aktivisten der Letzten Generation bereits einen Tag nach ihrer Aktion vor dem Landesgericht Bamberg.

Sechs junge Mitglieder hatten sich am Mittwoch gegen 17 Uhr am Ende der Kapuzinerstraße am Markusplatz auf die Straße geklebt. Die Polizei brauchte etwa drei Stunden, bis sie die Aktivisten gelöst hatte. Es versammelten sich viele Schaulustige. Laut Berichten von Augenzeugen sollen auch Gegenstände auf die Aktivisten geschmissen worden seien.

Geldstrafen für die Aktivisten

Nun hat das Landgericht ein Urteil gesprochen: Nach über zehnstündiger Verhandlung endete das Verfahren nach Mitternacht. Fünf der sechs beteiligten Aktivisten wurden zu einer Geldstrafe verurteilt. Ein Mitglied muss insgesamt 1600 Euro zahlen, die restlichen vier müssen 600 Euro bezahlen. Die Stafe ist in Tagessätzen zu zahlen. Da einer der Beteiligten noch Jugendlicher ist, wird er erst später einem Jugendrichter vorgeführt, bestätigt das Landgericht Bamberg.

Die Staatsanwaltschaft hatte Haftstrafen für einige der Aktivisten gefordert, heißt es in der Pressemitteilung der Letzten Generation. Darin üben sie auch Kritik an dem Schnellverfahren, das zum ersten Mal wegen eines solchen Protests am nächsten Tag durchgeführt wurde. Man könne sich nicht angemessen auf den Prozess vorbereiten, keine Verteidigungsstrategie ausarbeiten oder Akteneinsicht beantragen. Dennoch willigte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft ein. "Im gestrigen Fall fand keine angemessene Abwägung statt, zahlreiche Beweisanträge wurden abgelehnt", schreibt die Letzte Generation.

"Wir protestieren, weil der Protest notwendig ist. Daran ändern Strafen nichts, egal, wie hoch sie ausfallen", macht Sprecherin Carla Rochel der Letzten Generation nach dem Prozess deutlich.

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