Impfstoff-Bier aus Franken: Ausverkauft nach drei Stunden

11.2.2021, 15:54 Uhr
Besitzer David Hertl entwickelte gemeinsam mit Dario Stier, Braumeister bei "Munich Brew Mafia" ein Bier namens Impfstoff.

© NEWS5 / Merzbach Besitzer David Hertl entwickelte gemeinsam mit Dario Stier, Braumeister bei "Munich Brew Mafia" ein Bier namens Impfstoff.

Die Corona-Pandemie trifft die Brauereien besonders hart: Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts ging der Bierverkauf 2020 im Vergleich zu 2019 um 5,5 Prozent zurück. Doch ein Brauer aus Schlüsselfeld im Landkreis Bamberg lässt sich nicht unterkriegen. Seine Idee: Ein Impfstoff-Bier gegen den Corona-Frust.


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Für bessere Stimmung in der Pandemie

Über den Erfolg des Biers zeigt sich David Hertl, einer der beiden Brauer, vollkommen überrascht. Bisher hat er noch keine einzige Dose abgefüllt - von den geplanten 2.000 Dosen sind über den Online-Shop allerdings bereits so viele Vorbestellungen eingegangen, dass das Bier nach etwa drei Stunden ausverkauft war. "Das ist einfach der Wahnsinn", so Hertl im Gespräch mit nordbayern.de.

Wie kommt der Schlüsselfelder auf solch ein Vorhaben? "Zusammen mit Dario Stieren, einem Münchner Brauer, habe ich während eines Zoom-Meetings etwas über den Durst getrunken. Wir haben uns überlegt, wie wir in der Corona-Pandemie für bessere Stimmung sorgen können. So sind wir auf das Impfstoff-Bier in Dosen gekommen", blickt Hertl zurück.

Nachschub im April

Bei dem Bier handelt es sich um ein sogenanntes New England IPA - ein Craftbier mit einer Extraportion Hopfen. Die nächste Charge ist ebenfalls fast ausverkauft. Hertl kann kaum glauben, dass 80 Prozent von dieser Menge bereits vorbestellt wurde. Wenn die übernächste Charge im April anläuft, soll für die große Nachfrage ein ausreichendes Angebot vorhanden sein.

Nun stellt sich die bierernste Frage, wie viele Liter des Biers es für eine Immunität braucht. "Ich empfehle alle vier Stunden eine Dose. Irgendwann tritt eine Wirkung ein - ob es die gewünschte ist, weiß ich allerdings nicht", witzelt Hertel.

Nächstes Bier in Planung

Der gelernte Braumeister und Sommelier betreibt die Brauerei mit seinem mittlerweile eingestiegenen Vater. Nach den Angaben von Hertl ist er "Juniorchef und Seniorchef in einem". Mit einem lauten Lachen am Telefon ist Hertl ebenfalls sehr stolz auf den "ältesten Auszubildenden Deutschlands" - einem 54-Jährigen aus New York.


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Ob die Bezeichnung des Impfstoff-Biers überhaupt zulässig ist, prüft gerade das Gesundheitsamt. Ab nächster Woche soll jedenfalls ein weiteres Corona-Craftbier dazukommen - der Name: Überdosis.

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