Gastronom stellt sich vor

Schluss mit Party: Untere Brücke in Bamberg wird zum Biergarten

17.3.2022, 21:00 Uhr
Vergangenen Sommer war die Untere Brücke ein beliebter Treffpunkt für junge Menschen.

© NEWS5 / Merzbach, NEWS5 Vergangenen Sommer war die Untere Brücke ein beliebter Treffpunkt für junge Menschen.

Wochenlang hielt sich die Untere Brücke in Bamberg im Sommer 2020 in den Schlagzeilen. Grund dafür war, dass immer wieder zahlreiche Menschen auf der Brücke zusammenkamen, um zu feiern. Sie hielten sich nicht an zum Zeitpunkt geltenden Corona-Auflagen, hinterließen Müll und belästigten die Anwohner. Dieses Jahr möchte die Stadt Bamberg dem Problem vorbeugen und suchte deshalb einen Gastronomen zur Bewirtung der Unteren Brücke. "Die gastronomische Nutzung der Unteren Brücke ist ein wichtiger Baustein für eine verträgliche Nachtruhe der Bewohnerinnen und Bewohner in der Innenstadt", teilte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) mit.

Nachdem sich Gastronomen bis zum 11. März bewerben konnten, steht nun fest, dass Thomas Lang und sein Team vom Landwinkl Bräu die Untere Brücke bewirtschaften werden. "Ab dem Osterwochenende soll es los gehen", erklärt Lang gegenüber nordbayern.de. Geplant sei eine beidseitige Bestuhlung, um den Rettungsweg für die Feuerwehr in der Mitte zu sichern. Entstehen soll ein Biergarten mit kleinen Tischen, Bänken, Pflanzen und einem schönen Ambiente. "Schließlich handelt es sich um eine exponierte Lage mit schöner Aussicht", so Lang.

Bald soll es für die Gäste des Biergartens dann Kaffee und Kuchen und Bamberger Bier aus dem Landwinkl Bräu geben. "Es wird Brotzeit geben und Abwechselnd warme Speisen", erklärt Lang. Täglich soll die Brücke von 10 bis 22 Uhr bewirtschaftet werden. Am Wochenende bis 23 Uhr. Doch auch außerhalb der Betriebszeiten ist der Betreiber für die Zustände auf der Brücke verantwortlich. Deshalb wird nach 22 Uhr ein Sicherheitsdienst an der Brücke eingesetzt werden, den Thomas Lang beauftragt. Zudem sollen Bauzäune nachts verhindern, dass sich Menschen auf der Brücke niederlassen.

Wie die Stadt Bamberg mitteilt, sei eine Bewirtschaftung vorerst bis zum 15. Oktober vorgesehen. Am 30. März wird der Stadtrat nochmals über Details der geplanten Bewirtschaftung beraten. Für Lang scheint klar, dass eine Bewirtschaftung der Unteren Brücke der einzige Weg ist, die Lage zu entspannen. "Es ist eine einfache Geschichte. Das Party-Problem auf der Unteren Brücke lässt sich nur durch ständige Präsenz lösen", erklärt Lang.

Doch es gibt auch Kritik an den Plänen. So schreibt beispielsweise die Grüne Jugend Bamberg auf Instagram: "Privatisierung der Unteren Brücke? Nicht mit uns." Ein Stück der Stadt werde für Profitinteressen geopfert. Die Untere Brücke sei ein Ort an dem sich sonst junge Menschen getroffen haben, ohne teure Getränke erwerben zu müssen, so die Argumentation.

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